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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 28.02.2005
Grüne Initiative für Arbeitsplätze und Klimaschutz in der Bau- und Wohnwirtschaft
Anlässlich der heute stattfindenden Konferenz "Klimaschutz am Bau: Neue Arbeit für neue Energien" erklären Franziska Eichstädt-Bohlig, baupolitische Sprecherin und Michaele Hustedt, energiepolitische Sprecherin:

In Deutschland wird immer noch zu viel Energie verheizt. Rund ein Drittel des Energieverbrauchs entfällt auf die Gebäudeheizung. Durchschnittlich 120 Euro gibt jeder Haushalt Monat für Monat für Energie aus, den größten Teil davon für Heizung und Warmwasser. In unserer Wärmeversorgung sind wir abhängig von politischen Krisenregionen. Die weltweit steigende Nachfrage wird die Preise für Öl und Gas weiter steigen lassen. Es ist Zeit umzusteuern.

Die Bauindustrie ist in der Krise. Angesichts einer schrumpfenden Bevölkerung hat die Bauwirtschaft keine Perspektiven im Neubau sondern vor allem in der Altbausanierung. Dies ist sehr arbeitsplatzintensiv. Hier können 200.000 Arbeitsplätze in Deutschland entstehen. Wir wollen über das bereits Erreichte hinaus eine Offensive für Arbeitsplätze und Klimaschutz am Bau initiieren. Die Alternativen zum Öl auf dem Wärmemarkt heißen Sanierung und Innovation bei der Anlagentechnik. Unser Ziel ist die Reduktion des Wärmebedarfs durch energetische Sanierung des gesamten Gebäudebestandes bis 2040 sowie 25 Prozent der Wärmeproduktion durch erneuerbare Energien bis 2020 zu erreichen.

Die obligatorische Einführung von Energieausweisen für alle Gebäude ab 2006 wird eine Revolution für die Immobilienwirtschaft. Mieter und Käufer sollen Klarheit über den Energiebedarf der Gebäude bekommen. Die Nachfrage nach energetisch optimierten Gebäuden wird steigen. Der Gebäudepass wird auf dem Immobilienmarkt erhebliche Energieeinsparinvestitionen auslösen.

Das bestehende CO2-Gebäudesanierungsprogramm sichert bereits jetzt jedes Jahr rund 25.000 Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft und Handwerk. Zugleich ist es die wirksamste Einzelmaßnahme der Bundesregierung zur CO2-Reduktion. Das Altbausanierungsprogramm soll im nächsten Jahr auf mindestens 500 Millionen deutlich aufgestockt werden. Wir wollen zudem ein Investitionsprogramm für öffentliche Gebäude. Damit unterstützen wir die Sanierung von Schulen, Sportplätzen, Kirchen, Kindergärten uvm.

Die Potenziale zur Energieeinsparung durch energetische Sanierungsmaßnahmen und zum Umstieg auf Solarthermie, Holzpellets und Erdwärme werden aber bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Deshalb setzen wir uns für die Intensivierung und Verstetigung der Fördermaßnahmen über das Jahr 2005 hinaus ein. Gerade die erneuerbaren Energien müssen gezielt gefördert werden. Dafür schlagen wir vor, dass bei Neubau die Verpflichtung zum Einsatz von erneuerbaren Energien verstärkt wird.

Mit dem EEG fördern wir bereits die Stromproduktion durch Photovoltaik. Durch KWK Technik, wie Blockheizkraftwerke und Brennstoffzellen können auch aus Hauswirten Energiewirte werden. Dafür muss die Regelung im KWK Gesetz über das Jahr 2005 hinaus für kleine Anlagen verlängert werden.


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