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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 01.03.2005
Neue Daten zur Natur - eine lohnende Pflichtlektüre für alle Ressorts
zur Vorstellung der "Daten zur Natur" des Bundesamtes für Naturschutz
Anlässlich der heutigen Vorstellung der "Daten zur Natur" des Bundesamtes für Naturschutz erklärt Undine Kurth, naturschutzpolitische Sprecherin:

Die in den Daten zur Natur dargestellten Zahlen und Entwicklungstrends verdeutlichen den nach wie vor hohen Handlungsbedarf zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Die Daten liefern eine hervorragende Grundlage für eine vorausschauende Naturschutzpolitik.

Das Artensterben in Deutschland soll bis 2010 deutlich reduziert werden. Mit den vorgelegten "Daten zur Natur" des Bundesamtes für Naturschutzes (BfN) liegen nunmehr erneut umfangreiche Materialien zum Erhalt der biologischen Vielfalt in Deutschland sowie international vor. Sie erleichtern die geplante Erarbeitung einer Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung.

Mit den "Daten zur Natur" kommt das BfN der Verpflichtung nach, die Öffentlichkeit umfassend über die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege zu informieren, dies entspricht auch der EG-Umweltinformationsrichtlinie.

Die Daten unterstreichen: Natur- und Artenschutz geht alle an. Er muss als kontinuierliche Querschnittsaufgabe aller Ressorts betrieben werden.

Wichtiges Aufgabenfeld des Naturschutzes ist der Arten- und Biotopschutz wie er in Naturschutzgebieten, Fauna-Flora-Habitat-Gebieten, und durch Einrichtung des nationalen Biotopverbundes, Biotopkartierungen und Erarbeitung Roter Listen realisiert wird. Zunehmend Berücksichtigung finden aber auch menschliche Nutzungsinteressen. Die nachhaltige Nutzung von Natur bringt positive Effekte sowohl für den Schutz der Gebiete als auch für die Nutzer. Auch diese Zusammenhänge werden ausführlich dargestellt.

Der Anteil der Naturschutzgebiete an der gesamten Landesfläche ist von 2,3 Prozent Ende 1997 auf 2,9 Prozent Ende 2003 gestiegen. Ihre durchschnittliche Flächengröße stieg von Ende 1999 (140 ha) auf nunmehr 144 ha, wobei große Unterschiede zwischen den Bundesländern festzustellen sind. Zwei neue Nationalparke sind 2004 neu eingerichtet worden: Kellerwald-Edersee (Hessen) und Eifel (Nordrhein-Westfalen).

Von Seiten des Bundes wurden verschiedene Förderprogramme zum Schutz von Arten und Lebensräumen aufgelegt. Mit dem Förderprogramm zur "Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft" leistet der Bund seit 1979 (1989 ergänzt um das "Gewässerrandstreifenprogramm") mit bislang mehr als 300 Millionen Euro einen wichtigen Beitrag zum Schutz des Naturerbes in Deutschland. Ziel des Förderprogramms ist die nachhaltige Sicherung von national bedeutsamen Naturlandschaften und die naturverträgliche Entwicklung von Kulturlandschaften.

Ein wichtiges weiteres Förderprogramm des Bundes sind die "Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege" (E+E-Vorhaben). Mit diesen Modellprojekten können neuartige Methoden des Naturschutzes praktisch erprobt und aus den Ergebnissen übertragbare Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Damit sollen die konzeptionellen Vorstellungen des Bundes zur Naturschutzpolitik beispielhaft demonstriert, in der Praxis weiterentwickelt und so die Entscheidungsgrundlagen für die künftige Arbeit verbessert werden. 2004 stellte der Bund hierfür 4,1 Millionen Euro zur Verfügung.

Im Bereich des internationalen Naturschutzes werden in den Daten zur Natur 2004 zehn Übereinkommen beziehungsweise Konventionen sowie unterschiedliche Ebenen der internationalen Zusammenarbeit vorgestellt. Insgesamt hat Deutschland acht gemeinsame Schutzgebiete mit Nachbarländern. Ein in seiner Symbolik gerade für Deutschland bedeutsamer Prozess sind die Entwicklungen im Bereich des internationalen Grünen Bandes, das in enger Abstimmung mit allen beteiligten Ländern zu einem europaweit übergreifenden einzigartigen zusammenhängenden Biotopverbund entwickelt werden soll. Aktuell ist im Rahmen eines weiteren E+E-Vorhabens die Entwicklung und Erprobung eines naturverträglichen Tourismuskonzeptes am Grünen Band geplant, das zu einem langfristigen Erhalt des Grünen Bandes beitragen soll.

Basisdaten zur Flächennutzung belegen, dass mit einem Anteil von 53,5 Prozent die Landwirtschaft in Deutschland die flächenmäßig bedeutendste Landnutzugsform ist, wobei eine kontinuierliche Abnahme landwirtschaftlich genutzter Flächen zu verzeichnen ist. Mit 29,5 Prozent bleibt die Waldfläche in Deutschland relativ konstant, zunehmender Flächenverbrauch ist für Gebäude- und Freiflächen sowie Verkehrsflächen zu verzeichnen. Das verdeutlicht die Notwendigkeit, den Flächenverbrauch in Deutschland nachhaltig zu begrenzen.

Die globale Klimaveränderung ist eine Ursache für den weltweiten Verlust von biologischer Vielfalt. Verlust von biologischer Vielfalt kann gleichzeitig auch den Klimawandel beschleunigen. Vor diesem Hintergrund dient Naturschutz auch dem Klimaschutz und umgekehrt.


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