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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 22.12.2004
Für einen Golfplatz sollen 200.000 Bäume abgeholzt werden!
Bitte helfen Sie uns den Sorgun-Wald zu retten!
Immer mehr Menschen aus nahezu allen Ländern der Erde besuchen jährlich das Gebiet um Manavgat. Während ihres Urlaubs genießen die Besucher nicht nur die vielen Sandstrände des immer blauen Mittelmeers, sondern erkunden auch die berühmten Altertümer von Side. Vor den einstigen Toren dieser antiken römischen Siedlung bietet auch heute noch der Wald von Sorgun eine willkommene Abwechslung vom geschäftigen Treiben der nahen Städte. Das grüne Dach seiner bis zu 350 Jahre alten Kiefern bereitet jedem Wanderer ein angenehm kühles Klima. Unter dem Schatten der Baumkronen finden außerdem viele Pflanzen- und Tierarten einen idealen Lebensraum.

Ein großes Feuer brannte 1988 ein irreparables Loch in die "Grüne Lunge" von Manavgat, so dass sich der gesunde Baumbestand heute nur noch über eine Fläche von 45 Quadratkilometer erstreckt. Nur den zahlreichen Initiativen und dem Engagement vieler Freiwilliger vor Ort ist es zu verdanken, dass uns dieses einzigartige Ressort bis heute erhalten geblieben ist.

Der Wald von Sorgun beherbergt heute wieder zahlreiche Vogelarten, von denen sich einige bereits auf der Liste der vom Aussterben bedrohten Arten befinden. Einen weiteren Beweis für die ökologische Bedeutung liefert die im Herzen dieses Naturreservats ansässige Beringungsstation für Vögel. Sie ist die größte ihrer Art in der Türkei.

Auf seinem Spaziergang durch den Wald von Sorgun begleiten den Wanderer nicht nur die aromatischen Düfte von Kiefern und Heidekräutern, sondern er findet hier, mit ein wenig Glück, auch einige seltene Orchideenarten. Im Frühling offenbaren besonders die Anemonen ihre ganze Farbenvielfalt im prachtvollen Kontrast zu dem zarten Grün der jungen Kiefern.

Kaum sind nun alle Wunden des damaligen Feuers verheilt, da wird der Bestand dieses einzigartigen ökologischen Ressorts erneut und diesmal nachhaltig durch einseitig kommerzielle Interessen einiger ortsansässiger Geschäftsleute bedroht. Getrieben von ihrer ungestillten Geld- und Profitgier wollen sie, mit Motorsägen und Planierraupen die "Grüne Lunge" von Manavgat in ein künstliches Golfgelände verwandeln; und das mit Genehmigung der kommunalen Behörden.

Ihre Zukunftspläne orientieren sich hierbei ausschließlich an den Bedürfnissen all derjenigen, die auch unter der heißen Sonne von Manavgat ihre Exklusivität durch Golfspielen demonstrieren müssen. Für Naturfreunde ist hier dann kein Platz mehr. Nach der Vernichtung des alten Baumbestands und damit dem Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere, müssen dann enorme Mengen von Wasser und Chemikalien eingesetzt werden, um den immer grünen Golfteppich wie einen Englischen Rasen erscheinen zu lassen.

Es ist daher sehr fraglich, ob ein solches "Golfparadies" die Investitionen wie erwartet je wieder einspielen wird. Zumal von anderen Touristikzentren Europas bekannt ist, dass die örtlichen Kommunen heute bereits sehr viel Geld aufwenden müssen, um das durch die (Golfplatz) Chemikalien verseuchte Grund- und Trinkwasser zu reinigen, oder den Boden wieder aufzutragen, der nach heftigen Regenfällen im Winter von baumlos ungeschützten Feldern als schlammig braune Brühe in die Flüsse und Meere gespült wurde.

Liebe Leser, bitte beteiligen Sie sich, in welcher Form auch immer, an unserem Protest gegen diese zerstörerischen Absichten. Mit Ihrer Unterstützung und unserer Unnachgiebigkeit wollen wir dafür sorgen, dass Sie auch beim nächsten Urlaub in Manavgat und Side nicht auf eine erlebnisreiche Wanderung im aromatisch kühlen Klima des Walds von Sorgun verzichten müssen.

Side Doga Gönüller
Ralf Bergmann


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