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Presse-Stelle:  Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
Rubrik:Naturschutz    Datum: 02.12.1999
EU-Fangflotten pluendern Argentiniens Gewaesser
WWF: WTO muss Fischereisubventionen verhandeln
Bremen/Seattle 29.11.1999. Europaeische Steuerzahler sind fuer den nahen Zusammenbruch des Seehecht-Bestandes in Argentinien mitverantwortlich. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue WWF-Studie, die heute anlaesslich der Tagung der Welthandelsorganisation (WTO) in Seattle vorgestellt wurde. Nachdem in den europaeischen Gewaessern die meisten Bestaende durch die viel zu grosse EU-Flotte bereits ueberfischt sind, hat die EU durch Subventionen den Zugang fuer Fischtrawler aus Spanien, Italien und Deutschland zu argentinischen Gewaessern finanziert. In den letzten fuenf Jahren wurden 290 Millionen Mark Steuergelder dafuer ausgegeben, das Problem der Ueberfischung von Europa nach Argentinien auszuweiten. Dabei ist es eigentlich erklaertes Ziel der EU, durch die Reduzierung der EU-Flotte, Ueberfischung zu vermeiden.

"Der argentinische Seehecht-Bestand steht kurz vor dem Zusammenbruch und die Fischerei wird wahrscheinlich verboten werden muessen. Die Fischereiabkommen der EU mit Argentinien ist ein Beispiel fuer die katastrophale Auswirkung der Fischereisubventionen," sagte Christian von Dorrien, Fischereiexperte des WWF. Der WWF fordert deshalb die WTO auf, endlich ueber die Reduzierung der Fischereisubventionen zu verhandeln. Subventionen duerfen allenfalls Massnahmen foerdern, die der dauerhaften Sicherung von Fischbestaenden und dem Schutz der Meeresumwelt dienen.

Jaehrlich werden 18 Milliarden Mark, das sind 20% des Marktwertes der globalen Fischfaenge, an die Fischereiindustrie gezahlt. Die Auswirkungen sind verheerend: Durch die Ueberkapazitaet der Fischereiflotten sind bereits 60% der wertvollsten Fischbestaende, darunter Ostseelachs, Nordseekabeljau, Rotbarsch und Roter Tunfisch, entweder ueberfischt oder bis an die Grenzen befischt. Solche Fischereisubventionen machen weder oekonomisch noch oekologisch Sinn: Wenn ein Fischbestand nach dem anderen durch zu grosse Flotten bis zur kommerziellen Ausrottung befischt wird, berauben sich die Fischer letztlich der eigenen Einkommensgrundlage.

Fuer Rueckfragen wenden Sie sich bitte an:
WWF-Fachbereich Meere und Kuesten
Christian von Dorrien, Tel. 0421-6584627
Heike Vesper, Tel. 0421-6584623


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