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Führende Bio-Wein-Nation ist nach wie vor Italien, wo 37.000 ha auf biologischen Weinbau umgestellt sind, das entspricht etwa 4 % der gesamten Rebfläche. Schwerpunkte sind das Veneto sowie die süditalienischen Regionen Apulien und Sizilien. Auch in Frankreich ist der Süden führend. Languedoc-Roussillon, die Provence und das Rhônetal stehen ganz vorn in der Bio-Wein-Statistik, dicht gefolgt von Bordeaux. Aber auch die kleineren Anbaugebiete wie Burgund, Loire und Elsass machen von sich reden, sind doch hier besonders viele Spitzenbetriebe zum Bio-Anbau übergegangen. Das Stichwort "Terroir" ist in aller Munde. Gemeint ist der besondere Herkunftscharakter des Weins, der in Frankreich immer schon im Mittelpunkt der Qualitätsdebatte stand. Experten sind sich sicher: Bio-Anbau verstärkt den Terroircharakter des Weins, also seine Individualität. Insgesamt wird in Frankreich auf gut 15.000 ha Bio-Weinbau betrieben, damit ist knapp 2 % der Gesamtfläche umgestellt. Der größte Flächenzuwachs steht in Spanien zu Buche. In den letzten fünf Jahren hat sich die Bio-Weinbaufläche mehr als verdoppelt und steigt weiter. Mehr als 12.000 ha sind umgestellt, damit gut 1 % der Gesamtfläche. Auch einige Kooperativen haben sich in bedeutendem Umfang dem Thema Bio-Wein zugewendet. Besonders in La Mancha, dem Zentrum, und der Levante, dem Osten des Landes, sind dadurch größere Flächen umgestellt worden. Die wichtigsten Anbaugebiete für Bio-Wein sind La Mancha, Jumilla, Alicante, Penedes und Rioja. Die deutschen Bio-Winzer bearbeiten knapp 2.000 ha, damit etwa 2 % der Gesamtfläche. Schwerpunktregionen sind Baden und Rheinhessen. Deutschland ist zugleich aber auch ein bedeutender Importmarkt für Bio-Weine, denn die Konsumenten sind hier sehr aufgeschlossen für Weine aus aller Welt. Im Handel findet sich daher ein breites Angebot mit internationalem Charakter. In Übersee steht Kalifornien mit ca. 7.000 ha an erster Stelle, etwa 3 % der dortigen Rebfläche. Chile ist der Shooting Star: Hier war bis vor kurzem Bio-Anbau kein Thema, jetzt kommen aber eine ganze Reihe von Erzeugern mit Bio-Wein auf den Markt. Auch aus Argentinien und Südafrika werden inzwischen Bio-Weine angeboten. Bio-Wein-Angebot wächst weltweit - Moderate Preise Der globale Weinmarkt ist in den letzten Jahren gekennzeichnet durch starke Zunahme der Produktion bei stagnierendem Konsum. Zudem ist auch der Wein von den allgemeinen Markttrends betroffen. So verhalten sich in den großen Verbraucherländern die Konsumenten derzeit sehr preisbewusst. Hierdurch gewinnt der Discounthandel erhebliche Marktanteile hinzu. Das Ergebnis dieser Entwicklungen ist Überproduktion und starker Druck auf die Preise. Auch beim Bio-Wein gibt es in den letzten Jahren starke Konkurrenz. Große Flächen wurden umgestellt, vor allem in Südeuropa. Dadurch stieg das Angebot sprunghaft an, die Nachfrage zieht nun allmählich nach. In der Zwischenzeit sind die Preise für Bio-Wein ausgesprochen verbraucherfreundlich. Der Bio-Mehrpreis war beim Wein noch nie so gering wie heute. Deutsche Bio-Wein-Liebhaber sind weltoffen Seit jeher ist das Bio-Wein-Angebot hochinternational. Allein Frankreich und Deutschland blicken auf drei Jahrzehnte Erfahrung im biologischen Weinbau zurück. Traditionell hat vor allem der Wein aus Südfrankreich im deutschen Bio-Handel eine starke Position, die er bis heute behauptet. Doch sind italienische sowie mehr und mehr spanische Gewächse zu starken Konkurrenten geworden. Weine aus Übersee können bislang nur punktuelle Erfolge aufweisen. Hier verhält sich die deutsche Bio-Kundschaft noch etwas reserviert, wobei die langen Transportwege die größten Vorbehalte auslösen. Doch zeigen einige Tropfen aus Kalifornien und Südafrika, dass diese Front langsam aufweicht. Auch in Chile stehen einige neue Bio-Produzenten bereits in den Startlöchern. Die deutschen Weine leiden im Bio-Handel etwas unter der Konkurrenz mit den Erzeugern. Diese bevorzugen oft den Ab-Hof-Verkauf und die landesweite Direktbelieferung der Kunden. Oft neigen sie dazu, Vermarktungskosten sehr gering zu kalkulieren. Deshalb fallen Rabatte für den Handel niedrig aus. Immer mehr Produzenten setzen aber auf die Kooperation mit dem Handel und haben Erfolg damit. Für sie ist die BioFach ein "Heimspiel", bei dem sie nicht nur dem deutschen, sondern auch dem internationalen Publikum ihre Stärken aufzeigen können. Gerade die neuen EU-Staaten in Mittelosteuropa sind potentielle Absatzmärkte für deutsche Bio-Weine. Aufgrund des umfassenden Angebots der BioFach, aber auch wegen der günstigen geografischen Lage Nürnbergs wächst die Besucherzahl aus dieser Region ständig. Motive der Weinerzeuger für die Umstellung auf biologischen Anbau sind vor allem Sicherung der Weinqualität und Verbesserung der Marktposition durch den Zusatznutzen für den Verbraucher. Zwar steigen die Produktionskosten im Weinberg, was aber nur bei einfachen Qualitäten deutlich ins Gewicht fällt. Doch ist ein gewisser Mehrpreis für Bio-Produkte beim Kunden durchaus akzeptiert und auch notwendig. Die Bio-Kennzeichnung ist hierbei ein wichtiges Instrument für die Vermarktung. Das sechseckige deutsche Bio-Siegel, das bereits rund 23.000 Produkte von ca. 1.200 Firmen ziert, setzt sich jetzt zunehmend auch beim Wein durch. Grand Cru aus dem Bio-Supermarkt Trotz schwieriger Rahmenbedingungen expandiert die Bio-Branche weiter. So freut sich der deutsche Bio-Handel nach einem stabilen Jahr 2003 im ersten Halbjahr 2004 über ein deutliches Umsatzplus. Gleichzeitig hält die Gründungswelle von Bio-Supermärkten an. Mehr als 200 gibt es bereits mit Ladenflächen von 200 bis 1.000 m2. Diese Märkten bieten ein breites Weinangebot mit Gewächsen aus allen bedeutenden Anbaugebieten, meist mit mehr als 100 Positionen, vom einfachen Landwein bis zum Grand Cru. Somit profitiert der Bio-Wein ganz erheblich vom Wachstum der Bio-Supermärkte. Aber auch die kleineren Läden vermarkten nicht unerhebliche Mengen des umweltfreundlich erzeugten Rebensafts. Im Schnitt macht der Bio-Handel etwa 5 % seines Umsatzes mit Wein. In Märkten, die sich durch Angebot und Beratung stärker mit Wein profilieren, steigt dieser Anteil bis auf 10 %. Auch im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) etabliert sich Bio-Wein immer besser. Die meisten Ketten haben sich ein Bio-Wein-Sortiment zugelegt. Manche integrieren Weine in ihre Bio-Linie. Andere lehnen dies ab, weil sie die individuelle Herkunft des Produkts betonen wollen, die beim Wein besonders große Bedeutung hat. Im LEH ist die Kennzeichnung mit dem Bio-Siegel wichtig und inzwischen allgemein üblich, denn es erleichtert dem Verbraucher die Orientierung und wird von ihm akzeptiert. Ähnliches gilt für den Getränkehandel, wo Bio-Wein in letzter Zeit ebenfalls Verkaufserfolge erzielt. Hierbei hilft die Tatsache, dass auch attraktive Bio-Weine teilweise im Mehrwegsystem angeboten werden, was im Getränkehandel üblich ist. In der übrigen Weinbranche ist das Mehrwegsystem rückläufig. Verbraucherbefragungen zeigen: Die generelle Bereitschaft, Bio-Produkte zu kaufen, ist deutlich größer als das reale Kaufverhalten. Die Klärung der Hemmnisse zwischen gutem Vorsatz und tatsächlichem Griff ins Regal ist der Schlüssel zum nächsten Entwicklungssprung der Bio-Branche. Der große Erfolg der Bio-Supermärkte ist hier sicher ein Fingerzeig in die Zukunft. Beim Wein spielt die Aufmachung eine große Rolle. "Innere Werte" plus "schickes Outfit" erhöhen die Akzeptanz beim Verbraucher deutlich. Der Bio-Wein hat diesbezüglich in den letzten Jahren eine deutlich sichtbare Wandlung durchgemacht. Hochwertige Ausstattung ist die Regel, "alternativ" anmutende Etiketten gehören der Vergangenheit an. Auch hiervon können sich Facheinkäufer während ihres Rundgangs durch die BioFach-Weinhalle überzeugen. Hier werden außerdem sogenannte Beisortimente für Weinhändler präsentiert. Das sind beispielsweise Accessoires wie Gläser und Karaffen. Und auch Großhändler, Weinbau- und Weinhandelsverbände sind mit ihren Winzern und weiteren Ansprechpartnern unmittelbar in Messehalle 8 vor Ort. Mehr Informationen zur größten Bio-Weinfachmesse der Welt: www.biofach.de/wein Ansprechpartner Presse/Medien: Petra Trommer, petra.trommer@nuernbergmesse.de Ellen Rascher, ellen.rascher@nuernbergmesse.de Tel +49 (0) 9 11. 86 06-83 28 Presseinformationen und Fotos zum kostenfreien Download für Journalisten unter www.pressonly.de
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