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Während der vergangenen 20 Jahre verlor die Welt jährlich zehn bis 16 Millionen Hektar Tropenwald. Allein im Amazonasgebiet gehen pro Tag weitere 7.000 Hektar verloren, eine Fläche, die 10 Kilometer lang und sieben Kilometer breit ist. Eine der Hauptursachen für diese Abholzung ist die industrielle Landwirtschaft und der Hunger der "1.Welt" nach Palmöl und nach Sojabohnen für die Tiermast. Von 1990 bis 2002 verdoppelte sich fast die Anbaufläche von Ölpalmen auf 10,7 Millionen Hektar, und die Sojabohnenfelder weiteten sich auf 77,1 Millionen Hektar aus. Allein Brasilien hat Sojamonokulturen mit einer Gesamtfläche von 18 Millionen Hektar. Aber der industrielle "Hunger" ist noch längst nicht gestillt. Die Sojamonokulturen werden sich weltweit noch ausweiten, befürchtet das internationale Netzwerk "World Rainforest Movement". In Bolivien werde der Chiquitano-Trockenwald dem Soja-Boom geopfert, in Paraguay die Reste des Atlantischen Regenwaldes. Die Finanziers des ökologisch und sozial schädlichen Soja-Booms in den Tropenländern sitzen in erster Linie in Europa und den USA: ABN AMRO Bank, Bank of America, Citigroup, Commerzbank, Crédit Agricole, Crédit Lyonnais, Crédit Suisse, Deutsche Bank und andere. Info: www.wrm.org.uy/plantations/material/oilpalm.html "Greasy palms - palm oil, the environment and big business", March 2004, www.foe.co.uk/resource/reports/greasy_palms_summary.pdf China setzt auf Gen-Bäume Die chinesische Regierung hat in den vergangenen zwei Jahren über eine Million gen-manipulierte Bäume pflanzen lassen. Dies ist Teil eines bis zum Jahr 2012 datierten Projekts zur Aufforstung von 44 Millionen Hektar Fläche mit Baumplantagen. Chinas Gen-Baum-Forschung wurde dabei von der FAO, der Landwirtschaftsorganisation der Vereinen Nationen, und damit auch von den internationalen Steuerzahlern mit fast zwei Millionen Euro co-finanziert. Fotos der Gen-Plantagen Chinas gibt es nun im Internet: www.bfh-waldsieversdorf.de/DRChina2004.htm Indonesien: Ölpalmen und keine Ende In nur 12 Jahren haben sich die Ölpalm-Monokulturen in Indonesien auf 3,5 Millionen Hektar verdreifacht. Aber damit ist längst noch nicht Schluss: Bis zum Jahr 2020 will das südostasiatische Land die Ölpalmfläche nochmals verdreifachen auf 11,2 Millionen Hektar. Verlierer sind Indonesiens Regenwälder und seine traditionellen Völker. Alles Banane Bananenplantagen sind verantwortlich für die Abholzung weiter Teile Mittelamerikas. Gerade im Lieblingsland des Regenwald-Ökotourismus, Costa Rica, wurden viele Tausend Hektar Regenwald Opfer der Bananenkonzerne. Weiteres anhaltendes Problem ist der intensive Einsatz von Pestiziden in den Bananenplantagen. Weitere Infos: "Support Banana Workers: Bring Justice to the Table", Global Pesticide Campaigner (Volume 14, Number 1), April 2004, written by Kate Mendenhall and Margaret Reeves. www.newint.org/issue317/facts.htm Argentinien: Nun stirbt auch der Chaco für Soja Argentinien hat bereits 70 Prozent seines Waldes verloren. Die Reste werden nun dem Soja-Boom geopfert. Vor allem der artenreiche Chaco-Wald soll weiter Platz machen für Soja-Plantagen. Betroffen sind auch letzte Rückzugsgebiete der im Chaco traditionell lebenden, indianischen Ureinwohner. Info: "Campesinos y Greenpeace - "delimitan - la expansión de la frontera sojera", www.greenpeace.org.ar Brasilien: Abholzung für Hamburger genauso wie früher Die "Hamburger-Connection", die zwischen 1950 und 1975 vor allem mittelamerikanische Regenwälder platt gemacht und in Rinderweiden umgewandelt hat, ist weiterhin aktiv: In Brasilien. Von 1990 bis 2002 hat sich dort die Zahl der Rinder zur Fleischproduktion von 26 Millionen auf 57 Millionen erhöht. Opfer: Die Wälder Mato Grossos, Paras und Rondonias. Neue Daten zeigen: Zwischen August 2002 und August 2003 wurden im brasilianischen Amazonasgebiet 23.750 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Hauptursache sind Rinderweiden für Fleischexport - und Soja-Felder gleichfalls für den Export. Info: "Hamburger Connection Fuels Amazon Destruction", Center for International Forestry Research (CIFOR), www.cifor.cgiar.org/publications/pdf_files/media/Amazon.pdf ; "Role of Cattle Raising in Conversion of Tropical Moist Forests", CIESIN, www.ciesin.org/docs/002-106/002-106c.html Globale Erwärmung verstärkt Hitzewellen Europäische und Nordamerikanische Städte können sich auf weitere schlimme Hitzewellen gefasst machen. Wie Forscher des National Center for Atmospheric Research (NCAR) in Boulder, Colorado herausfanden, sei dies eine Folge der Globalen Erwärmung. Die Hitzewelle 2003 hatte allein in Frankreich 15.000 Menschen das Leben gekostet. Costa Rica: Schlechte Karten für Indianer Der Präsident der Nationalen Indigenen Vereinigung Costa Ricas (Mesa Nacional Indígena de Costa Rica) Manuel Villanueva hat die Situation der Ureinwohner im Land beklagt. In einer an die Regierung und das Parlament gerichteten Petition wies er darauf hin, dass "viele Völker heute nicht mehr zu retten sind, ihr Aussterben bereits vor der Tür steht." Wie der Nachrichtenpool Lateinamerika weiter berichtet, fordere Villanueva die Gesellschaft und insbesondere die Regierung Costa Ricas auf, sich des an den Indianern stattfindenden Ethnozids bewusst zu werden, um diesem entgegenzuwirken und ihn zu verhindern. "Die Regierung stellt die Situation so dar, als ob es sich um Konflikte zwischen den verschiedenen indigenen Völkern handeln würde, dabei ist es lediglich die Folge der von der Regierung verweigerten Grundrechte als Personen wie auch als Ethnien." Info: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V., www.npla.de Australien: Greenwashing durch WWF Weltweit ist der World Wide Fund for Nature (WWF) meist als Organisation bekannt, die sich für den Naturschutz einsetzt. Zumindest in Australien gibt es nun einen kräftigen Flecken auf der "weißen" Weste des WWF. Die australische WWF-Unterorganisation setzt sich nämlich inzwischen für die Abholzung von alten Urwäldern in Australien und Tasmanien ein, um sie zu schützen. Dies brachte nun nationale wie internationale Umweltschützer auf die Palme. Wie es heißt solle der WWF große Summen von Australiens Regierung erhalten haben, die Befürworter des Holzeinschlags ist. Das Greenwashing der Abholzung von Urwäldern durch den Mega-Umweltkonzern WWF dürfe nicht geduldet werden, kritisiert Regenwaldexperte Glen Barry. Infos: www.wwf.org.au/ forests.org/docfeed/tasmania_wwf.doc Deutschland gegen Indianer und Waldvölker Eigentlich will die zur UN gehörende, internationale Arbeitsorganisation ILO die Rechte von Indianern und anderen Waldvölkern verbessern. Doch Deutschland und sein "Super-Wirtschaftsminister" Clement verhindern bisher eine Ratifizierung des internationalen Vertrags durch die Bundesregierung. Reinhard Behrend, Chef von Rettet den Regenwald, ruft deshalb zu Protestschreiben an Minister Clement auf. Rettet den Regenwald e. V. Friedhofsweg 28 22337 Hamburg Tel. 040 - 4103804 Fax: 040 - 4500144 info@regenwald.ORG www.regenwald.ORG BRASILIEN: Lula hilft den Indios auch nicht Brasiliens Indianer sind von der Politik des neuen Präsidenten Lula enttäuscht. Organisationen aus dem Amazonasgebiet und dem Nordosten Brasiliens werfen der Regierung von Inácio "Lula" da Silva "Vernachlässigung, Versäumnisse und explizite Duldung von Strafhandlungen" gegenüber den indigenen Bevölkerungsgruppen und der Achtung ihrer Rechte vor. Die Organisationen klagen an, dass die Regierung eher dem Druck politischer und wirtschaftlicher Interessengruppen nachgebe, um die Gebiete der indigenen Bevölkerung auszubeuten. Info: Nachrichtenpool Lateinamerika e.V., www.npla.de
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