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Das Ergebnis: Erstens wird die soziale Dimension in den Konzepten meist vernachlässigt und zweitens gibt es nur wenige praktisch erprobte Methoden. Obwohl viele Ansätze formal oder sprachlich Bezug auf die Nachhaltigkeit nehmen, dominiert noch immer die ökologische Dimension - in manchen Fällen kombiniert mit ökonomischen Kriterien als Ökoeffizienz-Analyse. Die Analyse der sozialen Dimension ist dagegen bislang auf einem weniger differenzierten und standardisiertem Level und kommt häufig über gut gemeinte, aber abstrakte Anforderungen nicht hinaus. "Während die Analyseschritte für eine Ökobilanz durch ISO-Normen detailliert beschrieben sind, gibt es für die Analyse sozialer Aspekte dagegen noch kein eingeführtes Werkzeug", erläutert Projektleiter Dr. Rainer Grießhammer die Ausgangssituation des Projektes, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 600.000 Euro gefördert wird. Der wesentliche Weiterentwicklungsbedarf bei Nachhaltigkeits-Analysen besteht also im Einbezug der sozialen Aspekte. PROSA, eine in der Praxis bereits bewährte Methode zum Nachhaltigkeitsmanagement, wird diesem Weiterentwicklungsbedarf jetzt gerecht. PROSA unterstützt Unternehmen bei der strategischen Analyse von Produktportfolios, Produkten und Dienstleistungen und wird auch in der integrierten Produktpolitik eingesetzt. Die Methode identifiziert Zukunftsmärkte, berücksichtigt neue Verbraucherbedürfnisse und hilft, Fehlinvestitionen zu vermeiden. Dabei stützt sich PROSA auf ein Set bewährter Einzelinstrumente, die in den meisten großen Unternehmen ohnehin routinemäßig eingesetzt werden. Dies sind die fünf Kern-Instrumente Produktportfolio-Analyse, Megatrend-Szenarien, Konsumforschung, Ökobilanz und Lebenszyklus-Kostenrechnung. Zeit- und Kostenrestriktionen werden beim Verfahren besonders beachtet. Für das neu hinzuzufügende Kern-Instrument, die Sozio-Analyse, wird im Projekt derzeit eine detaillierte Methodenbeschreibung erarbeitet. Zur internationalen Harmonisierung kooperiert das Öko-Institut dabei mit der internationalen "Life Cycle Initiative" des UN-Umweltprogramms (UNEP) und der SETAC (Society of Environmental Toxicology and Chemistry). Die im Rahmen des BMBF-Förderschwerpunktes "Sozial-ökologische Forschung" entwickelte PROSA-Methode wurde bereits in Kooperation mit mehreren Unternehmen erprobt. Ein Beispiel hierfür ist die TNetBox der Deutschen Telekom, ein virtueller Anrufbeantworter, der als nachhaltiges Produkt identifiziert und weiterentwickelt wurde. Soziale Aspekte wie etwa höhere Flexibilität, die Abschott-Funktion eines Anrufbeantworters, die Mehrfach-Nutzbarkeit als Family Box und Datenschutz spielten dabei eine überraschend große Rolle. Eine besondere Herausforderung für die Zukunft stellt die Analyse komplexer Industrie-Produkte dar, die aus Hunderten global verteilten Vorprodukten hergestellt werden. Am Fallbeispiel Computer wird das Öko-Institut das methodische Vorgehen speziell zur Analyse sozialer Aspekte erproben. Die Ergebnisse sollen nächstes Jahr auf dem Weltinformationsgipfel in Tunis vorgestellt werden. Weitere Informationen zu PROSA und Fallbeispiele zur Anwendung der Methode finden Sie im Internet unter www.prosa.org. Ansprechpartner Dr. Rainer Grießhammer Öko-Institut e.V. Freiburg Telefon: 0049-761-45295-50 Fax 0049-761-475437 r.griesshammer@oeko.de
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