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Presse-Stelle:  Bund der Energieverbraucher e.V., D-53619 Rheinbreitbach
Rubrik:Energie & Technik    Datum: 31.08.2004
Gaspreise: Bis zu 30 Prozent Unterschied
Verbraucherschützer: Mit den Gaspreisen stimmt etwas nicht
Die Gaspreise für Haushalte unterscheiden sich regional um bis zu 30 Prozent. Darauf hat heute der Bund der Energieverbraucher hingewiesen. Der Unterschied zwischen Oldenburg und Saarbrücken beträgt für einen Haushalt fast 300 Euro im Jahr. In Oldenburg kostete die Kilowattstunde Gas bisher 3,9 Cent und in Saarbrücken 5,04 Cent. Die extremen Preisunterschiede für ein und dieselbe Energiemenge belegen, dass mit den Gaspreisen etwas nicht stimmt.
Der Bund der Energieverbraucher hat für bundesweit 30 Städte die Gaspreise zusammengetragen und im Internet veröffentlicht (http://www.energieverbraucher.de/seite1380.html). Dabei zeigen sich die drastischen Preisunterschiede.

Entwicklung der Gaspreise unter der Lupe

Auch die Entwicklung der Gaspreise verläuft regional sehr verschieden. Dazu hat der Bund der Energieverbraucher die Entwicklung der Gaspreise in den 30 Städten über die vergangenen drei Jahre ausgewertet (http://www.energieverbraucher.de/seite1380.html). Die Gasversorger in einigen Städten ziehen im Vergleich zum Bundesmittel mit den Gaspreisen nach oben, wie z.B. Schwerin, Bremen und Augsburg. Andere Versorger machen das Gas günstiger im Vergleich zum Bundesmittel, wie z.B. in Lübeck, Bonn, Eisenach, Koblenz und Nürnberg. Aus dem Vergleich der regionalen mit der bundesdurchschnittlichen Gaspreisentwicklung hat der Bund der Energieverbraucher einen Index ermittelt. Bremen hat z.B. einen Index von 5,2. Das bedeutet, dass die Gaspreise in Bremen zwischen Juli 2002 und Juli 2003 sowie zwischen Juli 2003 und Juli 2004 um 5,2 Prozent stärker gestiegen sind, als der bundesdurchschnittliche Gaspreis.

Zwei Beispiele verdeutlichen den Entwicklungsindex: Die Gaspreise in Augsburg (Entwicklungsindex: + 6,2) lagen 2002 noch unter Bundesdurchschnitt und sind 2004 um 5,2 Prozent höher als der Bundesschnitt. Die Gaspreise in Koblenz (Entwicklungsindex: - 7,6) lagen 2002 noch deutlich über Bundesdurchschnitt und im Jahr 2004 um 3,6 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.

Preiserhöhungen regional unterschiedlich zu bewerten

Bei der Bewertung derzeitiger Gaspreissteigerungen sollte sowohl das Niveau als auch die Preistendenz der Vergangenheit betrachtet werden. Die viel kritisierte EWE in Oldenburg lag mit ihren Preisen vor der Erhöhung um 13,5 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. In dieser Situation wäre eine Weitergabe der Preissteigerungen des Vorlieferanten, d.h. eine Preissteigerung um zwei Prozent plausibel. In Saarbrücken mit einem derzeit um zwölf Prozent über dem Bundesschnitt liegenden Gaspreis, der in den vergangenen zwei Jahren auch noch stärker als der Bundesschnitt gestiegen ist, wären höhere Bezugskosten fairerweise vom Gasversorger zu tragen. Ähnlich kritisch wären z.B. Gaspreissteigerungen in Augsburg zu beurteilen.

Insgesamt sind jedoch Gaspreiserhöhungen über zwei Prozent nicht zu begründen und sollte von den Haushaltskunden auch nicht bezahlt werden.



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