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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 16.07.2004
IWC-Tagung 2004: Walsterben verstärkt entgegenwirken!
Anlässlich der 56. Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission (IWC) vom 19. bis zum 22. Juli in Sorrento erklärt Cornelia Behm, Mitglied im Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft:

Wir hoffen, dass sich die IWC-Mitglieder auch diesmal wieder für die Beibehaltung des Walfangmoratoriums entscheiden. Aber ein kommerzielles Fangverbot alleine reicht nicht aus, auch die Erhaltung der natürlichen Lebensräume ist unabdingbar für einen wirksamen Walschutz. Einige Arten sind immer noch akut gefährdet und bestimmte Populationen drohen zu verschwinden.

Dazu gehört auch der in Nord- und Ostsee heimische Schweinswal oder Kleine Tümmler. Bei einem geschätzten Bestand von nur noch 100 Tieren in der zentralen und 800 bis 1000 Walen im westlichen Teil der Ostsee, ist das Überleben des Schweinswals bedroht. Immer noch sterben zwischen vier und sieben Prozent der Wale in Fischernetzen als so genannter Beifang. Die Dunkelziffer liegt wahrscheinlich noch höher. Damit verenden mehr Wale als geboren werden. In diesem Zusammenhang ist es sehr bedauerlich, dass einige EU-Fischereiminister das Verbot von Treibnetzen bis zum Jahr 2008 hinauszögern. Eine Umstellung auf alternative Fangmethoden ist dringend notwendig.

Auch wenn die Bestände in der Nordsee höher sind, so verringert sich auch dort die Zahl der Schweinswale besorgniserregend. Gründe dafür sind neben dem Fischfang auch Unterwasserlärm und die Zerstörung ihrer Lebens- oder Nahrungsräume durch industrielle Nutzung.

Noch weitaus dramatischer ist die Lage der westpazifischen Grauwale vor der Insel Sachalin (Russland). Diese Population von nur etwa 110 verbliebenen Tieren wird durch die dortige Öl- und Gasförderung zunehmend gefährdet. Schon allein der Bau einer Pipeline kann die Wale durch den entstehenden Unterwasserlärm vertreiben oder in ihrer Nahrungsaufnahme beeinträchtigen. Die Verschiebung des Baubeginns einer Ölpipeline des Shellkonzerns ist nicht mehr als eine kleine Atempause für die dortigen Tiere. Solange nicht endgültig geklärt ist, wie sie wirksam geschützt werden können, ist der Verzicht auf die Ölpipeline die Lösung der Vernunft.


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