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Der Vorschlag der EU-Kommission zur Reform der EU-Zuckermarktordnung ist eine Diskussionsgrundlage. Sie bedarf noch grundsätzlicher Korrekturen, damit die Reform den Erwartungen gerecht wird, die aus entwicklungspolitischer, aus sozialer und auch aus ökologischer Perspektive an die Reform gestellt werden müssen. Eine Preissenkung für Zucker um ein Drittel bringt einige der in die EU exportierenden Entwicklungsländer um den bisherigen Vorteil dieser Exporte, denn die Einfuhr in die EU bedeutet nur dann Wertschöpfung für die Zuckerwirtschaft dieser Entwicklungsländer, wenn die EU ein attraktives Preisniveau hält. Deshalb sollte die EU nicht die Absenkung des EU-Preisniveaus nach vorne stellen, sondern die Reduzierung der Lebensmittel-Zuckerproduktion in der EU. Zucker aus der EU hat auf den Weltmärkten nichts zu suchen, denn ihr bisheriges Export-Dumping hat international zerstörerisch gewirkt. Zusätzlich sollte die EU-Erzeugung reduziert werden, um Entwicklungsländern im Rahmen von qualifizierten Lieferrechten in die EU ein attraktiven Angebot zur Erhöhung ihrer Wertschöpfung zu geben. Um es auf den Punkt zu bringen: Die EU-Kommission muss ihre Prioritäten umkehren, nicht Preis-, sondern Mengenreduzierung muss das Ziel sein. Dadurch ließe sich ein kostendeckendes Preisniveau in der EU erreichen, so dass auf zusätzliche Ausgleichszahlungen weitgehend verzichtet werden könnte. Im Übrigen ist fraglich, ob eine Preissenkung für Zucker einen Beitrag zu einer gesunden Ernährung liefern kann. Wir bekennen uns ausdrücklich zum Anbau von Zuckerrüben in Europa. Von einem Einstellen der Zuckerrüben-Erzeugung in der EU sind keine ökologischen Vorteile zu erwarten, eher im Gegenteil. Kernanliegen der Reform muss daher sein, die entwicklungspolitische Negativbilanz der bisherigen Zuckermarktordnung ins Positive zu wenden.
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