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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Gesundheit & Wellness    Datum: 05.07.2004
Rauchen viel gefährlicher als bisher bekannt
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert über den Bericht der Obersten Amerikanischen Gesundheitsbehörde. Mehr als eine halbe Million Deutsche sind in den letzten vier Jahren an den Folgen des Rauchens gestorben. Diese neuen Zahlen ermittelte jetzt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung anhand der Ergebnisse des jüngsten US-Reports zu den tödlichen Auswirkungen der Tabaksucht.

Ende Mai 2004 hat die Oberste Amerikanische Gesundheitsbehörde einen neuen Bericht zum aktuellen Forschungsstand über die Folgen des Rauchens vorgestellt. Der mehr als 900 Seiten starke Bericht des U.S. Surgeon General, Dr. Richard Carmona, kommt zu einem erschreckenden Ergebnis, denn die Liste der Erkrankungen, die als Folge des Rauchens entstehen, ist länger als bisher angenommen. Das ernüchternde Fazit: Es gibt fast kein menschliches Organ, das nicht durch das Rauchen angegriffen wird und Schaden nimmt. Bei der Vorstellung des Berichtes sagte Dr. Richard Carmona: "Wir wissen seit Jahrzehnten, dass Rauchen schlecht für die Gesundheit ist, aber der Bericht zeigt, dass es viel schlimmer ist als wir bisher wussten. Die Giftstoffe aus dem Zigarettenrauch kommen über den Blutkreislauf überall in den ganzen Körper."

Als vor genau 40 Jahren im Jahre 1964 der erste Bericht des Surgeon General zu den Folgen des Rauchens die Welt alarmierte, war das Wissen über Erkrankungen, die eindeutig durch das Rauchen verursacht werden, noch begrenzt. Zum damaligen Zeitpunkt konnten zunächst nur Lungenkrebserkrankungen, Kehlkopfkrebs und Erkrankungen der Atemwege ganz sicher durch das Rauchen bedingt identifiziert werden. Im Lauf der Zeit sind viele weitere Erkrankungen hinzugekommen, von denen anfänglich nicht vermutet wurde, dass sie ebenfalls durch das Rauchen verursacht werden. Der aktuelle Bericht aus den USA setzt die erschreckende Bilanz über die negativen Folgen des Nikotinkonsums fort. Neuere wissenschaftliche Untersuchungen machen deutlich, dass auch Blutkrebserkrankungen, Magenkrebs, Nierenkrebs und Bauchspeicheldrüsenkrebs durch das Rauchen verursacht werden.

Ebenfalls stehen Augenerkrankungen bis hin zur Erblindung im Verdacht, eine Folge des Rauchens zu sein. Darüber hinaus wird anhand von Untersuchungen ein Zusammenhang zwischen Rauchen und dem Auftreten von Hüftgelenkbrüchen, Komplikationen im Verlauf von Diabeteserkrankungen sowie erhöhten Wundinfektionen nach Operationen belegt.

"Der Bericht aus den USA fasst den aktuellen Wissensstand zu den Folgen des Rauchens zusammen. Die Ergebnisse sind erschreckend und sollten eine weite Verbreitung finden. Wir müssen in der Bevölkerung noch stärker als bisher bekannt machen, wie gefährlich Rauchen tatsächlich ist", betont Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Jedes Jahr sterben allein in Deutschland zwischen 110.000 und 140.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Seit Beginn des Jahres 2000 sind damit mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland an ihrem Tabakkonsum verstorben. Das entspricht der Einwohnerzahl einer deutschen Großstadt!

"Ich hoffe, dass der ernüchternde Bericht aus den USA viele Raucherinnen und Raucher dazu motiviert, mit dem Rauchen aufzuhören. Darüber hinaus ist es wichtig, Jugendliche frühzeitig über die Folgen des Rauchens zu informieren, damit sie erst gar nicht damit anfangen", so Dr. Pott weiter. "Viele Jugendliche nehmen leider die Gefahren des Tabakkonsums noch nicht ernst genug. Je früher mit dem Rauchen begonnen wird, desto größer sind die Gesundheitsschäden, die mit der Dauer und der Zahl der konsumierten Zigaretten zunehmen. In der Konsequenz heißt das: Jede Zigarette schadet der Gesundheit!"

Nach aktuellen Umfragen rauchen in Deutschland 27,4 Prozent der Gesamtbevölkerung im Alter ab 15 Jahren (22,1 Prozent der Frauen und 33,2 Prozent der Männer). Dies sind etwa 20 Millionen Menschen in Deutschland. Zuverlässigen Schätzungen zur Folge wird etwa jeder zweite langjährige Raucher vorzeitig an den Folgen des Rauchens versterben. Damit lässt sich schon heute sagen, dass von den derzeitigen Rauchern etwa 10 Millionen in den nächsten Jahren und Jahrzehnten an ihrem Tabakkonsum versterben werden, wenn sie ihren Tabakkonsum nicht aufgeben. Die Hälfte von ihnen - also bis zu 5 Millionen Raucherinnen und Raucher - werden sogar bereits im mittleren Lebensalter ihren Tabakkonsum mit dem Leben bezahlen.

Je früher der Ausstieg aus dem Rauchen erfolgt, umso besser. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet umfangreiche Hilfen und Beratungsmöglichkeiten zum Rauchverzicht an. So enthält die Broschüre "Ja, ich werde rauchfrei" praktische Ratschläge zum Rauchstopp. Speziell an Jugendliche richten sich die Broschüren "Let's talk about smoking", Stopp smoking girls", Stopp smoking boys". Alle Materialien können kostenlos unter folgender Adresse bestellt werden:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Fax: 0221-8992257 - e-mail: order@bzga.de
Die Telefonberatung der BZgA zur Rauchentwöhnung ist unter der Telefon-Nummer 01805-31 31 31 (12 Cent/Minute) von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 10.00 bis 22.00 Uhr und von Freitag bis Sonntag zwischen 10.00 bis 18 Uhr erreichbar.


Der vollständige Bericht "The Health Consequences Of Smoking: A Report Of The Surgeon General" und ergänzende Materialien sind als PDF-Datei verfügbar über die Internetadressen der U.S. Centers for Disease Control and Prevention, Office on Smoking and Health www.cdc.gov/tobacco oder über die Internetseite des U.S. Surgeon General www.surgeongeneral.gov/library/smokingconsequences

Weitere Informationen:
www.rauchfrei-kampagne.de
www.rauch-frei.info(spezielle Jugendseite)


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