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Presse-Stelle:  neuform Vereinigung Deutscher Reformhäuser eG, D-61440 Oberursel
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 29.06.2004
Laktose-Intoleranz
Wenn Milchzucker zum Problem wird
Bauchschmerzen, Blähungen, Krämpfe oder Durchfälle nach dem Genuss von Milchprodukten - das sind die typischen Symptome einer Milchzucker-Unverträglichkeit. In Deutschland sind etwa 15 Prozent von den unangenehmen Beschwerden betroffen. Doch was genau verbirgt sich dahinter und wie sieht eine Ernährung ohne Milchzucker aus?

Aufruhr im Darm
Ursache für die Laktose-Intoleranz, wie es in der Fachsprache heißt, ist eine zu geringe Bildung von Laktase. Das Enzym spaltet den Milchzucker (Laktose) im Dünndarm in seine beiden Bausteine, um ihn aus der Nahrung aufzunehmen. Geschieht dies nicht, gelangt er unzerlegt oder nur teilweise zerlegt in den Dickdarm. Die dort angesiedelten Bakterien bauen den Zucker zu Säuren und zu Gasen ab. Die Folgen sind Blähungen, Völlegefühl oder Durchfall. Wie stark diese körperlichen Reaktionen ausfallen, ist jedoch individuell verschieden. Das hängt davon ab, wie viel Laktase der Körper selbst noch bildet und wie viel Milchzucker verzehrt wird. So können manche Betroffene kleine Mengen Milch über den Tag verteilt gut vertragen, während anderen bereits die Kondensmilch im Kaffee zu schaffen macht. Ob sich hinter den Symptomen tatsächlich eine Milchzucker-Unverträglichkeit verbirgt, klärt mit endgültiger Sicherheit ein ärztlicher Test.

Wo steckt Milchzucker drin?
Wer an Laktose-Intoleranz leidet, sollte Milchzucker möglichst meiden. Dazu ist es jedoch wichtig, zu wissen, wie viel Milchzucker in welchen Lebensmitteln steckt. Hier einige hilfreiche Regeln und Tipps für den Ernährungsalltag:

Auf Milch muss grundsätzlich nicht verzichtet werden. Es gibt im Handel bereits laktosefreie Milch zu kaufen z.B. in Bio-Qualität im Reformhaus.
Sauermilchprodukte wie Joghurt, Dickmilch, Kefir oder Quark sind trotz ihres Laktose-Gehaltes oft gut verträglich. Die enthaltenen Milchsäurebakterien spalten den Milchzucker bereits im Produkt und teilweise sogar noch im Darm.
Mehr Vorsicht ist bei Joghurts angesagt, in denen zusätzlich Magermilchpulver steckt (Zutatenliste!). Damit ist dann auch mehr Milchzucker enthalten. Herkömmliche Fruchtjoghurts sind zudem oft erhitzt, was die hilfreiche Wirkung der Milchsäurebakterien hemmt. Gut zu wissen: Unerhitzte Joghurts gibt es im Reformhaus.
Beim Käsekauf gilt: Je länger ein Käse gereift ist, desto weniger Milchzucker steckt noch drin. Für diejenigen, die nicht auf alle Lebensmittel mit Milchzucker verzichten wollen, gibt es spezielle Laktase-Präparate im Reformhaus. Das Pulver wird einfach vor oder zusammen mit den milchzuckerhaltigen Speisen verzehrt. Maximal drei Esslöffel über den Tag verteilt sind sogar ausreichend, um den Organismus mit genügend Laktase zu versorgen. Auch der "unbewusste" Genuss von milchzuckerhaltigen Lebensmitteln bleibt dann ohne unangenehme "Folgen". Für eine verbesserte Verträglichkeit von Milchzucker sorgen außerdem Lutschtaler mit Enzymen aus Ananas, Papaya und fermentiertem Getreide (Dr. Grandel, Reformhaus).

Versteckter Milchzucker
Bei einigen Produkten, in denen man keinen Milchzucker vermuten würde, ist ein genauer Blick auf das Etikett unbedingt notwenig. So können Backmischungen, Fertigsaucen und -suppen, Gewürzmischungen, bestimmte Wurstsorten, Kartoffelpulver, Margarine, Schokolade, Kekse, Bonbons, Paniermehl, Süßstofftabletten sowie Arzneimittel teilweise erhebliche Mengen an Laktose enthalten.
Milchzucker kann sich auf der Zutatenliste außerdem hinter den Bezeichnungen Milchpulver, Molkenpulver, Molkenerzeugnisse, Kasein oder Kaseinate verbergen.

Problem Calciummangel
Milch und Milchprodukte sind wichtige Quellen für das Knochenmineral Calcium. Bereichern Sie den täglichen Speisenplan bei einer Laktose-Intoleranz deshalb großzügig mit anderen calciumhaltigen Lebensmitteln wie z.B. Brokkoli, Grünkohl, Amaranth, Mandeln und Sesam. Darüber hinaus tragen calciumreiche Mineralwässer (Calciumgehalt über 150 mg pro Liter) und Nahrungsergänzungsmittel zur täglichen Bedarfsdeckung bei.

Praktische Einkaufshilfe & Beratung
Im Reformhaus gibt es eine ausführliche Produkt-Liste, in der sich nachschlagen lässt, welche neuform-Lebensmittel garantiert frei von Milchzucker sind. Ebenso gekennzeichnet sind darin die Lebensmittel, die kein Kuhmilch- oder Hühnereiweiß, Hefe, Gluten, Sojaeiweiß, Weizen oder Sellerie enthalten.
Darüber hinaus bieten fachlich geschulte Mitarbeiter eine individuelle Ernährungsberatung an und geben viele Anwendungstipps für den Alltag.


Milchzuckergehalt in Lebensmitteln
(alle Angaben in Gramm pro 100 Gramm Lebensmittel)

Milch (4,8-5)
Ziegenmilch (4,1)
Stutenmilch (6,2)
Laktosefreie Milch (Reformhaus)(< 0,25)
Butter (0,5-0,6)
Milchpulver (Ziege, Stute, Kuhmilch) (38-51,5)
Milchschokolade (9,5)
Wurstwaren (1,0-4,0)
Sauermilchprodukte z.B. Sanoghurt, Kefir, Dickmilch, saure Sahne (3,3-6,0)
Süßmolke (4,7)
Buttermilch (3,5)
Speisequark (2,6-3,2)
Frischkäse, Schmelzkäse u. -zubereitungen z.B. Scheibletten (2,6-6,3)
Edamer, Gouda, je 45 % i.Tr. (2)
Käsesorten wie Emmentaler, Raclette, Münsterkäse und Camembert (0,1)

Quelle: Thilo Schleip, Laktose Intoleranz, Ratgeber Ehrenwirth



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