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Presse-Stelle:  Bündnis 90/ Die Grünen Bundesvorstand, D-10115 Berlin
Rubrik:Job & Karriere    Datum: 29.06.2004
Landwirtschaft für Existenzgründer öffnen
Friedrich Ostendorff, Obmann von Bündnis 90/Die Grünen im Agrarausschuss, erklärt:
Existenzgründungen in der Landwirtschaft sind möglich, sinnvoll und notwendig. Und es gibt viele junge Menschen, die eine Existenz in der Landwirtschaft gründen wollen. Dies ist das erfreuliche Ergebnis eines Fachgesprächs unserer Fraktion mit Experten aus Wissenschaft, Verwaltung, Beratung und direkt Betroffenen aus der landwirtschaftlichen Praxis, das am gestrigen Montag in Berlin stattfand.

Als ein entscheidendes Hindernis für Existenzgründungen in der Landwirtschaft stellten alle Fachleute eine fehlende positive Grundstimmung für landwirtschaftliche Neugründungen heraus. Hier müssen vom Berufsstand, der Wissenschaft, der Beratung und der Politik verstärkte Anstrengungen unternommen werden, um sich von dem dauernden Schlechtreden der Landwirtschaft endlich zu verabschieden und wieder Mut zum Neuanfang zu geben.

Dieses Ergebnis ist bemerkenswert, widerspricht es doch dem vielfach verbreiteten negativen Bild von der Landwirtschaft als einem niedergehenden Sektor, der Berufeinsteigern keine Perspektive bieten kann und bei dem es oftmals nur noch um den geregelten Ausstieg gehe.

Erste Ergebnisse eines Forschungsprojektes an der Universität Kassel zeigen, dass aller Schwarzmalerei zum Trotz viele junge Menschen die Gründung einer Existenz in der Landwirtschaft planen. Viel Anklang fanden die Berichte von erfolgreichen Beispielen. Dabei zeigt sich, dass neue Betriebskonzepte, moderne Finanzierungs- und Eigentumsformen und die Fähigkeit, sich auf neue Anforderungen einzustellen, wichtige Erfolgsfaktoren sind.

Existenzgründungen in der Landwirtschaft schaffen nicht nur Arbeitsplätze und tragen so zur Belebung der ländlichen Räume bei, sie sind auch notwendig für eine vielfältige, umwelt- und tiergerechte Landwirtschaft. Artgerechte Tierhaltung erfordert viele Menschen, die in der Tierhaltung arbeiten. Vielfältige Produktion braucht vielfältig ausgebildete Arbeitskräfte.

Aber es gibt noch immer große Hindernisse, die den Weg in die Landwirtschaft besonders für diejenigen erschweren, die nicht zufällig einen Hof geerbt haben. Neben Problemen bei der Finanzierung und Beratung sind es vor allem sozio-kulturelle Hemmnisse, die die Übergabe von Höfen an Menschen, die nicht in der Landwirtschaft geboren sind, erschweren. Landwirtschaft sollte nicht länger als "geschlossene Gesellschaft" verstanden werden, sondern sich öffnen für neue Menschen und neue Ideen - im landwirtschaftlichen und im gesamtgesellschaftlichen Interesse.

Die Ergebnisse des Workshops werden in Kürze auf der Homepage der Fraktion zur Verfügung stehen.



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