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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Essen & Trinken    Datum: 18.06.2004
Künast will gegen Übergewicht kämpfen
In Berlin stellte Renate Künast eine Erhebung des Robert-Koch-Instituts vor, aus der hervorgeht, dass bereits jetzt die Hälfte der deutschen Frauen und sogar zwei Drittel der Männer übergewichtig sind. Bei den Jugendlichen sind 30 Prozent von Übergewicht betroffen, acht Prozent von ihnen leiden deswegen auch unter Krankheiten. Um diese Entwicklung zu stoppen will die Ministerin eine "Plattform für Ernährung und Bewegung" ins Leben rufen, bei der Politik, Sportverbände und die Lebensmittelindustrie zusammenarbeiten. Ziel der Kampagne ist neben Prävention auch die Einführung von strengeren Regeln in der Werbung für Nahrungsmittel.

"Vorbeugen ist die beste und wirksamste Therapie gegen das zunehmende Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen", so Bundesverbraucherministerin Renate Künast. Sie wies darauf hin, dass bereits jetzt jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche übergewichtig sei, mit zunehmender Tendenz. "Darunter leiden diese Kinder und Jugendlichen, dies verursacht aber auch immense Kosten für unser Gesundheitssystem. Deshalb müssen wir hier gegensteuern. Dazu dient unsere Kampagne 'Kinder leicht - Besser essen - Mehr bewegen'."

Notwendig sei eine grundlegende Änderung von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten, so die Ministerin. Da Ernährungsgewohnheiten sehr früh geprägt würden, müssten schon Kinder im Kindergarten den Umgang mit Lebensmitteln und gesunder Ernährung lernen. "Unsere Kampagne FIT KID bestätigt, dass Kinder sich damit sehr gerne befassen, wenn es ihnen richtig vermittelt wird." Dies müsste aber auch Lern- und Erziehungsinhalt in den Schulen sein. "Sich gesund ernähren können und der richtige Umgang mit Lebensmitteln gehören für mich zum Basiswissen eines jeden Menschen, wie rechnen, schreiben und lesen. Deshalb bieten wir z.B. Ganztagsschulen Beratung und Informationen zur Schulverpflegung an und helfen auch bei der Erstellung von Unterrichtsmaterialien", so Künast.

Aufgerufen seien aber alle Erwachsenen, ihrer Verantwortung für Gesundheit und Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen gerecht zu werden. "Deshalb führen wir im Augenblick viele Gespräche, denn wir wollen möglichst viele Akteure zum Mitmachen bewegen. Die Plattform "Ernährung und Bewegung", die wir gemeinsam mit der Ernährungsindustrie und anderen Akteuren, z.B. aus dem Bereich des Sports, gründen werden, bietet dafür eine zusätzliche Möglichkeit", so die Ministerin.

Die CDU-Abgeordnete Julia Klöckner erwiderte der Ministerin mit dem vielsagenden Satz: "Man kann Nahrungsmittel nicht in gut oder schlecht unterteilen." Als die grüne Abgeordnete Ulrike Höfken ein Coca-Cola-Produkt als Negativ-Beispiel anführte, meinte der FDP-Abgeordnete Hans-Michael Goldmann ebenso vielsagend: Man dürfe "nicht einen der größten Arbeitgeber Deutschlands in den Dreck ziehen". Coca-Cola sponsere schließlich Sportveranstaltungen.

Die Gesundheit scheint diesen Oppositionsabgeordneten gleichgültig. Hauptsache ist also, dass Coca-Cola Geld verdient. Und solche Abgeordnete und ihre Parteien wollen demnächst wieder unsere Stimmen haben! Deutschland war einmal ein zivilisiertes Land. Doch heute ist eine Wirtschafts-Mafia beinahe unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Nur durch anderes Verbraucher- und anderes Wählerverhalten sind wir noch zu retten.


Kinder leicht. Besser essen. Mehr bewegen"Wohlstand macht Jugendliche krank. Die Kinder in Deutschland - sie sind zu dick: Sieben bis acht Prozent der Kinder und Jugendlichen leider bereits unter Fettsucht. Als zu dick gilt sogar jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche. Seit 20 Jahren steigen Übergewicht in den westlichen Industrieländern dramatisch an." ZDF Frontal 21



Renate Künast "Die Dickmacher"
Warum die Deutschen immer fetter werden und was wir dagegen tun müssen
ISBN: 3-570-50062-4 / ca. € 17,00 [D] Riemann Verlag
Erscheinungstermin: September 2004
Titel ist noch nicht lieferbar

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