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"Mit dem Forschungsvorhaben sollte eine nachhaltige Perspektive für eine lange bekannte, aber wenig beachtete Energieform erarbeitet werden", sagt Projektleiter Uwe R. Fritsche, Koordinator des Forschungsbereichs Energie & Klimaschutz im Darmstädter Büro des Öko-Instituts. Sein Forschungsteam hat dazu Stoffstromanalysen vorgenommen, eine öffentlich zugängliche Technologie-Datenbank erstellt, Zukunftsszenarien entwickelt und politische Empfehlungen formuliert. "Wir zeigen, dass Bioenergie künftig die Nummer eins der Regenerativen werden kann", sagt Fritsche. Dabei bringt Biomasse aus Abfällen und Reststoffen künftig etwa genauso viel Energie wie der nachhaltige Energiepflanzenanbau. Eine zentrale Aufgabe des Projekts war der Entwurf von Zukunftsszenarien. Was kann Bioenergie unter verschiedenen Rahmenbedingungen leisten? Erstmals wurde eine integrierte Analyse der Entwicklungen in Forst- und Land- sowie Abfallwirtschaft unter dem Blickwinkel Nachhaltigkeit vorgenommen. Als Vergleich diente ein Referenzszenario, das heutige Trends fortschreibt. Die Empfehlungen der ExpertInnen mündeten in ein Nachhaltigkeitsszenario, das möglichst viel Bioenergie berücksichtigt, gleichzeitig aber einen starken Umwelt- und Naturschutz sowie viel Beschäftigung erlaubt. "Ein wesentliches Ergebnis ist, dass Klimaschutz sowie Natur- und Landschaftsschutz durch die Nutzung von Bioenergie gleichzeitig erreicht werden können und es sogar Synergien gibt", stellt Projektleiter Fritsche fest. Das Forschungsprojekt zeigt: Werden die Potenziale an Rest- und Abfallstoffen sowie die Flächen zum Anbau von Energiepflanzen konsequent genutzt, so können bis 2030 16 Prozent des Stroms, zehn Prozent der Wärme und gut 15 Prozent des Treibstoffs für Autos aus Biomasse erzeugt werden. Damit lässt sich der Ausstoß an Treibhausgasen um gut 65 Prozent vermindern. Dabei werden gleichzeitig hohe Anforderungen an den Umwelt- und Naturschutz gestellt. Außer den jetzt vorliegenden Ergebnissen steht für Politik, Forschung und andere Akteure ein EDV-Werkzeug zur Verfügung, das die Entwicklung solcher Strategien unterstützt (www.oeko.de/service/bio) . Voraussetzung für die Szenarien ist eine aktive Biomassepolitik. Die Projektpartner formulierten dazu eine Reihe von Empfehlungen. Die gerade vom Bundestag beschlossene Novelle zum Gesetz über erneuerbare Energien beinhaltet bereits notwendige Korrekturen, etwa bei der Förderung von Kraft-Wärme-Kopplung und innovativen Technologien - in seine Ausformulierung flossen bereits Ergebnisse des Projekts ein. Als einen befristeten Einstieg in das Biomasse-Zeitalter empfehlen die Projektpartner die Mitverbrennung in bestehenden Kohleheizkraftwerken. Stroh und Holzhackschnitzel ersetzen dort einen Teil der Kohle, und das neue Instrument des Emissionshandels macht die damit erzielbare CO2-Einsparung auch finanziell interessant. Dies ist allerdings nur eine Übergangslösung: "Langfristig empfehlen wir den Aufbau einer dezentralen Energieversorgung für den Biomasseeinsatz", sagt Uwe Fritsche. "Nur so können eine nachhaltige Klimapolitik erreicht und die gewünschten Beschäftigungsimpulse ausgelöst werden." Im vom Bundesumweltministerium geförderten Projekt "Stoffstromanalyse zur nachhaltigen energetischen Nutzung von Biomasse" arbeiteten das Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits-, Energietechnik (UMSICHT), das Institut für Energetik und Umwelt, Leipzig (IE), das Institut für Energie- und Umweltforschung, Heidelberg (IFEU), das Institut für ZukunftsEnergieSysteme, Saarbrücken (IZES), die TU Braunschweig - Institut für Geoökologie, die TU München - Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaus und die TU Berlin - Institut für Landschafts- und Umweltplanung unter Leitung des Öko-Instituts als wissenschaftliche Projektpartner zusammen. Die Projektergebnisse liefert die Broschüre "Bioenergie - Nachwuchs für Deutschland", die hier kostenlos heruntergeladen werden kann. Dort ist auch der vollständige Endbericht veröffentlicht. In der gedruckten Version ist die Broschüre über das BMU (E-Mail an service@bmu.bund.de) erhältlich. AnsprechpartnerInnen: Uwe R. Fritsche, Koordinator Bereich Energie & Klimaschutz Öko-Institut Darmstadt Tel.: 06151/81 91-24 u.fritsche@oeko.de Kirsten Wiegmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin Energie & Klimaschutz Öko-Institut Darmstadt Tel.: 06151/ 81 91-37 k.wiegmann@oeko.de Das Öko-Institut e.V. ist das führende Umweltforschungsinstitut im Bereich der angewandten Ökologie. Es erstellt wissenschaftliche Gutachten und berät PolitikerInnen, Umweltverbände, Institutionen und Unternehmen. Das Institut ist an den Standorten Freiburg, Darmstadt und Berlin vertreten. Interesse am kostenlosen Newsletter des Öko-Instituts e.V.? Abo unter www.oeko.de/newsletter
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