Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Haus & Garten    Datum: 12.05.2004
Gen-Baumwolle in Indien kein Erfolg
Eine indische Entwicklungsorganisation beurteilt den Anbau gentechnisch veränderter Baumwolle negativ.
(aid) - Groß waren die Hoffnungen, als die indische Zulassungsbehörde im März 2002 nach einer dreijährigen Testphase erstmals erlaubte, gentechnisch veränderte Baumwolle in sechs Regionen Zentralindiens kommerziell anzubauen. Die sogenannte Bt-Baumwolle enthält ein Gen für das Gift der Bakterienart Bacillus thuringiensis (Bt), das sie resistent gegen drei Arten des Baumwoll-Kapselbohrers, den bedeutendsten Schädling für Baumwollpflanzen, macht.

Indien besitzt weltweit die größte Baumwoll-Anbaufläche, erzielt aber aufgrund von extremen jahreszeitlichen Klimaschwankungen mit Regen- und Dürreperioden und hohem Schädlingsbefall jährlich stark schwankende Erträge. Indem sich die genmanipulierten Pflanzen selbst gegen Schädlinge schützen, hoffte man, den Pestizidverbrauch zu senken und somit den Baumwollanbau wirtschaftlicher und umweltfreundlicher gestalten zu können. Andererseits gab es auch Befürchtungen, dass Schädlings- und Antibiotika-Resistenzen verstärkt auftreten, die Biodiversität verringert und eine ständige Abhängigkeit von Saatgut-produzierenden Firmen entstehen könnte.

IDE-India (International Development Enterprise), eine Partner-Organisation des Hilfswerks Misereor, hat nun in ihrem Bericht "BT-Cotton in India: Two Years of Failure" vier Studien zum Anbau der gentechnisch veränderten Baumwolle ausgewertet. Demnach war die Ertragssituation bei der Bt-Baumwolle deutlich schlechter. Die gentechnische Veränderung schützte nur eingeschränkt vor dem Baumwoll-Kapselbohrer und war außerdem unwirksam gegen andere Schädlinge wie Blattläuse. Ertrag und Qualität der gentechnisch veränderten Baumwolle waren deutlich geringer als bei herkömmlicher Baumwolle, so dass viele Bauern am Ende der Saison große Verluste zu verzeichnen hatten. Die Ergebnisse würden Veröffentlichungen des verantwortlichen Saatgutherstellers widerlegen.


Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.