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Es ist noch gar nicht so lange her, da wurden ökologisch verantwortungsbewusste Menschen als "Müslis" verunglimpft oder beschimpft. Die gesamte Öko-Branche litt jahrzehntelang unter diesem Klischee, obwohl das Bio-Vollkornfrühstück nur einen kleinen Teil des Angebots ausmachte. Doch inzwischen hat sich das Image gewandelt. So wie Bio-Warenhändler und -Hersteller längst auch in Nadelstreifen oder im "kleinen Schwarzen" anzutreffen sind, haben umgekehrt "Müslis" selbst in den Frühstücksräumen der Luxushotels Einzug gehalten. Kaum ein Morgenbuffet kommt mehr ohne Vollkorngetreidemischungen aus. Sommer 2002 ergab eine Umfrage in der österreichischen Hotellerie und Gastronomie, dass "Müsli" für 49 Prozent der Gäste zu einem "wirklich guten Frühstück" gehört. Dies hat vor allem einen Grund. Müslis sind gesund, was insbesondere auf die in der Regel darin enthaltenen Haferflocken zutrifft. Ernährungswissenschaftler glauben, dass Hafer nicht nur fröhlich macht. Er hält auch fit für den ganzen Tag. Die Haferflocken enthalten nämlich bestimmte Wirkstoffe, die den Aktivitätsdrang steigern, das Schlafbedürfnis vermindern und die Leistungsfähigkeit erhöhen. Außerdem finden sich im Hafer die sogenannten Beta-Glucane. Sie können zur Senkung des Cholesterinspiegels beitragen. Daneben weist diese traditionelle Getreidesorte einen sehr hohen Gehalt an Aminosäuren, den Bausteinen des Lebens, auf. Schon 100 Gramm Haferflocken sollen den Tagesbedarf an 6 der 8 essentiellen Aminosäuren decken können. Das schaffen andere Getreidesorten nicht. Auch bei den gesundheitlich wichtigen Fettsäuren ist der Hafer spitze. Sein Gehalt an ungesättigten Fettsäuren und lebensnotwendiger Linolsäure übertrifft die anderen Getreidearten bei weitem. Dazu liefern Haferflocken noch das wichtige Niacin und Vitamin E sowie viel Calcium, Eisen, Phosphor, Magnesium, Mangan, Kupfer und Zink. Nicht zuletzt aber ist Hafer reinste "Hirnnahrung", da er reich an Vitamin B1 ist, das unser Gehirn und Nervensystems benötigt. Längst hat auch die konventionelle Nahrungsmittelindustrie, die zuvor lange Jahre nichts von "Bio" oder "Vollwert" wissen wollte, das positiv gewandelte Müsli-Image für ihre Zwecke entdeckt und bietet zahlreiche Fertig-Müslis an. Aber Müsli ist eben nicht gleich Müsli. Oft setzt die Industrie dafür keine biologischen Rohstoffe ein und verwendet zuviel Zucker und Aromastoffe. Das klassische Vollwert-Müsli hingegen ist ein Frischkornbrei hergestellt aus mehreren, frisch gemahlenen Getreidearten, die über Nacht eingeweicht werden. Dazu kommen Haferflocken und frische oder getrocknete Früchte. Wer will, gibt auch noch Nüsse und Samen wie Sonnenblumen- und Kürbiskerne – für die Prostata - hinzu. Grundsätzlich lässt sich sagen: Je mehr Getreidesorten im Müsli gemischt sind, desto gesünder. Freilich sollten nur biologisch angebaute Acker- und Gartenfrüchte verwendet werden, da gerade am vollen Korn oder an den, an sich vitaminreichen Schalen Pestizide aus konventioneller Produktion haften können. Und regionale Produkte sind immer vorzuziehen. Die meisten Nährstoffe enthalten dabei die Haferflocken, die zuhause frisch gequetscht sind. Ein solches, klassisches, selbst gemischtes Müsli schmeckt allerdings nicht jedem. Und gerade Kinder, für die Haferflocken besonders wichtig wären, verschmähen es lieber. Dabei ist gerade für Schulkinder ein gesundes Frühstück wichtig. Eine Alternative sind zum Beispiel fertige, mit Honig oder Vollrohrzucker geröstete oder gebackene Bio-Müslis. Durch das Erhitzen mit Pflanzenöl wird die Mischung knusprig und bekommt ein besonders kräftiges Aroma. Natürlich bilden ebenso in diesen Knusper-Müslis Haferflocken meist die wichtige Basis. So auch in den Knusper-Müslis der Firma Barnhouse, die in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert. Ursprünglich von Sina Nagl und dem Engländer Neil Reen in München gegründet, sitzt das Unternehmen heute im oberbayerischen Mühldorf am Inn. Anfangs hatte Barnhouse lediglich fünf Münchner Naturkostläden mit seinem "Bio-Krunchy" beliefert. Heute exportiert das oberbayerische Bio-Unternehmen seine 100-prozentig biologischen Frühstücksprodukte in acht europäische Länder und setzt damit mehrere Millionen Euro um. So wies Barnhouse 2003 einen Umsatz von rund 4,2 Millionen Euro aus und zählte 23 Mitarbeiter. Auch mit Bio-Müsli kann man also erfolgreich sein und nachhaltige Arbeitsplätze schaffen. Dies beweist auch ein anderer Müslihersteller, die niedersächsischen Demeter-Höfegemeinschaft Bauckhof, die 2002 den Förderpreis Ökologischer Landbau vom Bundesverbraucherministerin Renate Künast erhielt. Die Auszeichnung bekam der Bauckhof aus Amelinghausen "für beispielhafte Leistungen in einem umfassend ökologisch geführten, soziale und vielfältige ökonomische Belange integrierenden Betrieb." Weiterverwendung nur mit Genehmigung des Autors
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