Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Politik & Bildung    Datum: 20.04.2004
Ökozeitbomben und Hoffnungszeichen in Osteuropa
Planwirtschaft, Monokulturen, Schwerindustrie, rücksichtsloser Raubbau und die ideologische Besessenheit sorgten dafür, dass vor 1989 im kommunistischen Osteuropa die Umwelt gnadenlos zerstört wurde: Flüsse, Wälder, Luft und Boden wurden noch mehr geschädigt als im hochindustrialisierten Westeuropa. Das ist bis heute seh- und spürbar - auch in den Ländern, die jetzt neu zur EU kommen.

In Polen zum Beispiel gibt es tausende illegaler Mülldeponien. Besondere Sorgen bereitet das vom Tagebau und der Stahlproduktion belastete Industriegebiet in Oberschlesien. In Oberschlesien gibt es trotz Zechenschließungen eine weit höhere Krebssterberate als im übrigen Polen. Das Trinkwasser ist in vielen Gegenden Polens, einschließlich in der Hauptstadt, oft nicht genießbar. In Warschau holen die meisten Einwohner ihr Trinkwasser in "Brunnenhäusern" oder lassen sich Vorräte ins Haus kommen.

In Ungarn ist das Umweltbewusstsein in den letzten Jahren stark gewachsen. Über die Qualität der Gewässer wird nicht nur diskutiert - sie konnte verbessert werden. Erst kürzlich haben Umweltbewegungen den Bau einer geplanten Nato-Radaranlage in Südwestungarn verhindern können. Schon im Jahr 1989 haben Umweltproteste gegen das geplante slowakisch-ungarische Donau-Kraftwerk Gabcikovo-Nagymaros zum Rückzug von Ungarns Kommunisten aus der Regierung beigetragen.

Vor einem Jahr war aus dem Atomkraftwerk Paks nach einem Störfall radioaktives Gas ausgeströmt, das angeblich ungefährlich war. Nach Umweltprotesten musste die Werksleitung entlassen werden. Der Reaktorblock liegt bis heute still. Trotz allgemeiner Verbesserung der Wasserqualität in Ungarn droht die große Touristenattraktion "Platten-See" schlicht zu verdunsten - der Wasserspiegel sinkt permanent.

Tschechien will auch nach dem AKW Temelin die Atomkraft weiter ausbauen. Das soll die Alternative zur Braunkohlenutzung sein. Proteste dagegen sind sowohl aus Österreich wie auch aus Bayern angekündigt. Wegen des Waldsterbens im Erzgebirge und wegen des Kohleabbaus galt das Erzgebirge als "das schwarze Dreieck" Mitteleuropas. Doch mit Finanzhilfen aus Deutschland wurden Filter in die alten Braunkohleanlagen eingebaut. So leben heute wieder Lachse in der nach Sachsen fließenden Elbe. Ein Hoffnungszeichen in den neuen EU-Ländern.


Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.