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Der Bericht der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft zum Modellvorhaben "Ausgestalteter Käfig" bestätigt: Auch der ausgestaltete Käfig bleibt ein Käfig und kann ein artgerechtes Verhalten der Tiere, so wie es das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil zur Haltung von Legehennen vom Juli 1999 eingefordert hat, nicht gewährleisten. Die Ergebnisse zum Verhalten der Tiere in den untersuchten Varianten ausgestalteter Käfige belegen eindeutig die bestehenden Defizite: Die Fortbewegung der Tiere war im Vergleich mit der Boden- und Freilandhaltung stark eingeschränkt, ein Ausweichen war kaum, artgerechtes Ruhen in 20 bis 30 Prozent der Fälle nicht möglich. Gleichfalls wurde festgestellt, dass die Nester zur Eiablage und der geforderte Einstreubereich zu klein sind. Auch war es in den meisten Ställen zu dunkel. Die Forderung, die einige Bundesländer nach der Zulassung ausgestaltete Käfige jetzt erneut erheben, offenbart nur aufs Neue die lobbyistische Motivation der gesamten Diskussion um ausgestaltete Käfige. Das Modellvorhaben kann keinesfalls den Anspruch einer wissenschaftlichen und noch weniger einer vergleichenden Untersuchung verschiedener Haltungsverfahren erheben. Sie ist lediglich eine wissenschaftliche Begleitung der Praxiserprobung eines neuen Haltungssystems. Behauptungen, dass durch die Ergebnisse dieses Modellvorhabens die artgerechtere Haltung von Legehennen in ausgestalteten Käfigen bewiesen sei, sind vollkommen unzulässig und widersprechen jeder sachgemäßen Betrachtung. Im Gegenteil: Die Studie benennt den Veränderungsbedarf "ausgestalteter Käfige" deutlich. Werden diese konkreten Vorschläge zur Verbesserung umgesetzt, bleibt vom ausgestalteten Käfig nichts mehr übrig. Es wird sich dann eher um eine Voliere handeln. Statt viel Geld, Zeit und politische Auseinandersetzung in den "Käfig" zu investieren, wäre es viel sinnvoller, sich gemeinsam um die Weiterentwicklung und Optimierung der Freiland-, Boden- und Volierenhaltung zu kümmern und bestehende Managementfehler zu lösen. Viele große Anbieter von Haltungssystemen tun dies auch. Hier kann die geplante Zertifizierung von Haltungssystemen Unterstützung leisten. Hinzu kommt: Der wirtschaftliche Vorteil von ausgestalteten Käfigen ist nicht gegeben. Im Wettbewerb können sie billig importierten Käfigeiern nicht standhalten. Warum also nicht gleich auf artgerechte Haltungsverfahren wie die ökologische Erzeugung sowie die Freiland- und Bodenhaltung setzen, wie sie 80 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland wünschen?
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