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Presse-Stelle:  Bund der Energieverbraucher e.V., D-53619 Rheinbreitbach
Rubrik:Energie    Datum: 09.03.2004
Gewinner & Verlierer
Nach einer aktuellen Studie sind Industrie und Finanzminister die Gewinner der Strommarktliberalisierung
Die Industrie und der Finanzminister seien Gewinner der Strommarktliberalisierung seit April 1998, Privathaushalte profitierten kaum, eindeutige Verlierer seien die Stromversorger, die durch drastische Umsatzeinbußen zu Produktivitätssteigerungen gezwungen sind, so eine aktuelle Studie der A.T. Kearney-Managementberatung.

Bei der Industrie seien die Großkundenpreise zunächst teilweise unter die Erzeugungskosten gefallen, durch Steuer- und Abgabenerhöhungen und die Annäherung an den Großhandelspreis dann wieder gestiegen. Im Vergleich zu 1995 betrage die Nettoersparnis für die Industrie 3,5 bis 4 Mrd. Euro pro Jahr, so A.T. Kearney.

Für Kleinverbraucher wie Gewerbebetriebe und Haushalte seien Preissenkungen um durchschnittlich 20% durch Erhöhung der Abgaben und Steuern fast vollständig wieder ausgeglichen worden. Die jährliche Nettoersparnis für Kleinverbraucher verglichen mit 1997 habe 2003 bescheidene 40 Mio. Euro im Jahr betragen. Der Steueranteil für Haushaltskunden stieg von 25% des Gesamtstrompreises 1998 auf 40% in 2003, zwei Drittel davon wandern direkt ins Bundesbudget.

Finanzminister mit prallem Steuersäckel

Hauptgewinner der Liberalisierung sei der Bundesfinanzminister: Ab 1999 flossen jährlich rund 1,8 Mrd. Euro Stromsteuer in die Staatskasse, 2002 habe sich die Summe mit 5,1 Mrd. Euro bereits fast verdreifacht. Die Umsätze der deutschen Stromversorger sanken von 1995 bis 2000 von 41,5 Mrd. um 18% auf 34,1 Mrd. Euro. Der Absatz stieg im gleichen Zeitraum um rund 6%.

Zwischen 2000 und 2002 konnten die Stromversorger einen Teil ihrer Umsatzverluste durch Preiserhöhungen und Absatzsteigerungen aufholen, mit aktuell 38,7 Mrd. Euro liegen sie aber immer noch deutlich unter dem 1995er Niveau.

Zur Steigerung der Produktivität haben die Stromversorger bisher bereits massiv Stellen gestrichen: rund 10% der Gesamtkapazität im Vorfeld der Marktöffnung zwischen 1995 und 1998 sowie weitere 18% zwischen 1998 und 2002. Bis 2006 prognostiziert A.T. Kearney einen weiteren Arbeitsplatzabbau um rund 15%.



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