Ein Service von
www.ECO-World.de
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Land und Gartenbau    Datum: 11.02.2004
Bundeskabinett verabschiedet Entwurf zum Gentechnikgesetz
Naturland lehnt geplantes Gentechnikgesetz ab
Gräfelfing - Der heute im Bundeskabinett verabschiedete Entwurf des Gentechnik-Gesetzes muss laut Naturland dringend verbessert werden. Obwohl 70 Prozent der Verbraucher in Deutschland und in der EU gentechnisch veränderte Lebensmittel ablehnen, ist der jetzt verabschiedete Entwurf des Gesetzes kein wirksames Instrument zum Schutz der Wahlfreiheit von Verbrauchern und Bauern. Das Gesetz müsste dafür sorgen, dass Verbraucher und Bauern davor geschützt werden, gegen ihren Willen Gentechnik aufgezwungen zu bekommen. Diese Aufgabe kann das geplante Gesetz in der jetzt vorliegenden Form nicht erfüllen. Naturland vertritt als internationaler Öko-Anbauverband 36.000 Öko-Bauern weltweit.

Naturland kritisiert die mangelnde Transparenz bei der Ausweisung von Gentechnik-Anbauflächen. Die Anwendung des geplanten Standortregisters ist bisher nicht praxistauglich geregelt. Weiterer Kritikpunkt ist die ungenügende Haftungsregelung für Schäden durch die Ausbreitung von Gentechnisch Veränderten Organismen (GVO) durch Auskreuzung und Verschleppung. Der schon lange von allen Öko-Landwirten geforderte Haftungsfonds, finanziert durch die GVO-Inverkehrbringer, findet sich im Gesetz nicht wieder.

Bauern und Imker verunsichert
Die Naturland Bauern und Imker sehen die weitere Entwicklung mit großer Sorge. Besonders die Öko-Imker fürchten um die Existenz ihres Berufes. "Ich kann doch meinen Bienen nicht befehlen, die Gen-Äcker zu meiden, damit kein genveränderter Pollen in meinem Honig zu finden ist", protestiert Michael Engl, Naturland Berater und Imker in Kehlheim. "Eine ökologische Bienenhaltung wird in Zukunft nicht mehr möglich sein", so Engl weiter. Das betrifft natürlich auch alle konventionellen Imkerbetriebe, deren Kunden GVO-freie Honigsorten verlangen.

Verbraucher stimmen ab
Schon in diesem Frühjahr wollen Gentechnik-Firmen Bauern zum Einstieg in den Anbau von gentechnisch veränderten Mais überreden. "Wir haben das Recht, vor dieser Bedrohung geschützt zu werden", verlangt Naturland Bauer und Präsidiumsmitglied Everhard Hüseman von der Bundesregierung. Solange der Schutz von Öko-Bauern und konventionellen Bauern nicht gewährleistet ist, besteht keine Wahlfreiheit der Verbraucher. Naturland appelliert im sogenannten "Superwahljahr" mit 14 Wahlen an alle politischen Parteien, den Verbrauchern weiterhin den Kauf von Lebensmitteln ohne Gentechnik zu ermöglichen. Dies ist mit dem bisherigen Gesetzentwurf nicht gegeben.

Naturland Presse Info ¨
V.i.S.d.P.: Firos Holterman
ca. 2.500 Zeichen ¨
Veröffentlichung honorarfrei ¨ Um einen Beleg wird gebeten
Naturland - Verband für naturgemäßen Landbau e.V.
Kleinhaderner Weg 1 ¨ 82166 Gräfelfing ¨
Telefon 089 - 89 80 82 - 0 ¨ Fax
089 - 89 80 82 90
naturland@naturland.de
www.naturland.de

--

Naturland e.V.
Maria Knoch Tel.: 0 89 / 89 80 82 0
Kleinhaderner Weg 1 Fax: 0 89 / 89 80 82 90
82166 Gräfelfing
naturland@naturland.de
www.naturland.de

Naturland e.V. Der Öko-Zertifizierer.
Akkreditiert durch:
International Federation of Organic Agriculture Movements (IFOAM)
US Department of Agriculture (USDA)/National Organic Program (NOP)
und gemäß DIN EN 45011


Lesen Sie weiter auf www.ECO-World.de, dem Portal für ein bewusst genussvolles Leben & ökologisch nachhaltiges Handeln.