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Presse-Stelle:  Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
Rubrik:Wirtschaft    Datum: 08.02.2004
Kyoto reicht nicht
Der wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung "Globale Umweltveränderungen" hält gefährliche Klimaveränderungen nur noch für vermeidbar, wenn die bis heute internationalen gesetzten Klimaschutzziele - wie zum Beispiel im Kyoto-Protokoll - deutlich erhöht werden. Der Ausstoss von Kohlendioxid (CO2) müsse bis 2020 um mindestens 20 Prozent und bis 2050 um mindestens 45 Prozent gegenüber 1990 reduziert werden. Momentan aber steigen die CO2-Emmissionen weltweit stark an, wie schon die ganze Zeit nach 1990.

Die Millarden-Einwohner-Staaten China und Indien mit über einem Drittel der Menschheit haben starke Energie-Wachstumszahlen durch wirtschaftliches Wachstum von fünf bis zehn Prozent pro Jahr schon seit langem. Und diese Entwicklung wird noch viele Jahre auch bei anderen Entwicklungsländern und Schwellenländern ähnlich anhalten. Sollte die derzeitige Entwicklung tatsächlich so weitergehen, wird sich der Energieverbrauch weltweit schon bis 2040/50 eher verdoppeln als halbieren. Allein zwischen 1990 und 2010 wird das Verbrennen fossiler Energien weltweit um etwa 50 Prozent steigen.

Die Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Hartmut Grassl betonen, dass die Erde nur noch eine Erwärmung von 1,4 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Wert tolerieren könne. Doch um etwa ein Grad ist die globale Erwärmung seit 1870 bereits angestiegen. Im 21. Jahrhundert muss ein Anstieg um bis zu 5,8 Grad befürchtet werden. Sollten die 1,4 Grad überschritten werden, dann drohten - so die Wissenschaftler der Bundesregierung - verheerende Dürren, Ernteausfälle und eine Zunahme von Seuchen wie Malaria. Nordeuropa drohe sogar eine Kaltphase durch den Wegfall des Golfstromes mit seinen Wärmeausstrahlungen.

Der Fluchtweg aus dem Treibhaus, so die Wissenschaftler, führe über Energieeffizienz, Energiesparen und vor allem über die rasche Einführung eines politischen Rahmens für die solare Energiewende. Fusionsreaktoren oder die Speicherung von Kohlendioxid in den Ozeanen seien allerdings nicht zielführend.


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