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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Soziales u. Gesellschaft    Datum: 09.02.2004
Keine Tierrechtskampagne mit dem Holocaust!
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste protestiert gegen geplante Kampagne der Tierrechtsorganisation PeTA

Mit einer Mailaktion hat die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) heute gegen die Kampagne "Holocaust auf deinem Teller" protestiert, um die für Maärz geplante Kampagne des deutschen Zweigs der internationalen Tierrechtsorganisation PeTA (People for the Ethical Treatment of Animals) zu stoppen. PeTA versucht mit dieser Kampagne, die Fotos von Holocaust-Opfern neben denen von eingesperrten oder getöteten Tieren zeigt, den Umgang mit Tieren anzuprangern. Die PeTa-Kampagne treibt mit der Instrumentalisierung des Holocaust für Werbungszwecke die Perversion auf die Spitze. ASF ruft dazu auf, sich in einer Mailaktion für eine Verhinderung der Kampagne einzusetzen.
Die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) hatte im Dezember 2003 in einem Offenen Brief an 30 prominente PeTA-UnterstützerInnen gegen die geplante Kampagne protestiert und die UnterstützerInnen aufgerufen, dem Verein die Unterstützung zu entziehen. Inzwischen regt sich immer mehr Protest. So sammeln Bio-Läden in Berlin Unterschriften gegen die Kampagne. - Bisher hält PeTA an der Durchführung der Kampagne fest, unter Verweis auf die Unterstützung der Kampagne durch jüdische PeTa-Mitglieder (s. www.masskilling.com).

Damit die Kampagne "Holocaust auf deinem Teller" noch vor ihrem Start gestoppt wird, ruft ASF mehr als 2.000 aktuelle und ehemalige Freiwillige, Projektpartner und Freunde des Vereins aus 13 ASF-Partnerländern und die Öffentlichkeit zur Mitwirkung bei der Protestkampagne auf. Der unten stehende Text wurde dazu als Vorlage verteilt.

Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Johannes Zerger
Referent für Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V.
Auguststr. 80, D-10117 Berlin
Tel: +49 (30) 28 395-203/184
Fax: +49 (30) 28 395-135
zerger@asf-ev.de
www.asf-ev.de

Im Folgenden der Wortlaut der verschickten Vorlage für eine PeTa-Protest-Email:

info@peta.de
An den Vorstand und die Geschäftsführung von
PETA Deutschland e.V.
Pforzheimer Str. 383
70499 Stuttgart

Keine Tierrechtskampagne mit dem Holocaust!


Sehr geehrte Damen und Herren,
ich schreibe Ihnen in Zusammenhang mit den Presseberichten über die von Ihnen geplante Kampagne "Holocaust auf deinem Teller", die mit der Gegenüberstellung der Bilder von Schweinen, Hühnern und Rindern und den Fotos von Häftlingen nationalsozialistischer Lager die Tötung von Tieren anzuprangern versucht.
Es gibt immer wieder Versuche, beliebige gesellschaftliche und politische Probleme mit dem Verweis auf den Holocaust zu dramatisieren. Im Namen der Überlebenden und eines wirklichen Verstehens dessen, was Menschen in den Konzentrations- und Vernichtungslagern anderen Menschen zugefügt haben, kann ich solche Instrumentalisierungen des Holocaust für Werbungszwecke nur ablehnen.
Mit ihrer Kampagne "Holocaust auf deinem Teller" wird diese Perversion auf die Spitze getrieben. In einem Panorama-Bericht über die PeTA-Kampagne vom 23.10.2003 wird ein Werbespot, der bildlich die Ermordung der Juden im Vernichtungslager mit der Schlachtung von Schweinen parallelisiert, mit der Stimme von Thomas D. von der Musikgruppe "Die fantastischen Vier" und folgendem Text unterlegt:
"Sie holten uns in der Dunkelheit und trieben uns mit Schlägen in die Waggons, ohne Wasser, ohne Nahrung und kaum Luft zum Atmen. Wir schrieen. Nach und nach verstummten die Schreie. Inzwischen sind viele von uns tot."
Thomas D. kann sogar behaupten, dass der "Mord" an den Schweinen viermal schlimmer sei als der Massenmord an den Juden, weil "viermal soviel Schweine" umgebracht werden wie damals Juden im Dritten Reich. Ich halte dies für eine skandalöse Verharmlosung des Holocaust, die meinen schärfsten Protest herausfordert.
Es steht außer Frage, dass die Bedingungen der Tierhaltung verbessert werden müssen und dass mit lebenden Geschöpfen nicht so umgegangen werden kann, wie dies bei Transporten und in der Massentierhaltung geschieht. In diesem Zusammenhang den Vergleich mit dem Völkermord an den Juden als Dramatisierungseffekt heranzuziehen, scheint mir allerdings in höchstem Maße unangemessen. Um Tierschutz oder Tierrechte zu propagieren braucht man keinen Vergleich mit Morden an Menschen - welcher Art auch immer! Der Verdacht liegt nicht ganz fern, dass mit diesem Vergleich der Völkermord der deutschen Nationalsozialisten an den Juden, den Sinti und Roma sowie der millionenfachen Mord an sowjetischen Kriegsgefangenen und anderen Opfern relativiert werden soll.
Deshalb fordere ich Sie dringend auf, die Kampagne "Holocaust auf deinem Teller" zu stoppen!

Mit freundlichen Grüßen

...


Pressemeldung in Englisch


Dear Ladies and Gentlemen, dear friends

Action Reconciliation Service for Peace requests PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) with an email action to stop the campaign "Holocaust on your Plate!", which is planned for March. PETA is an international organization working on animal rights.

Action Reconciliation Service for Peace (www.asf-ev.de/usa) protested against the campaign with an open letter to 30 prominent people in December 2003 and called the PETA-supporters to take away the support of this organization. In the meantime there is more and more protest, f.e. organic-food-companies are collecting signs. PETA informed that it will transform it's campaign anyway, justifying it with the support of Jewish PETA members.
Therefore in urgently requesting to stop the campaign "Holocaust on your Plate!" we ask you to participate in this action and to write an email or a letter to PETA. The following text below can be used as orientation.

We kindly ask you to spread this eMail forward, and, if you contact PETA, to send a copy to us: StopPetaKampagne@asf-ev.de.
See more information on the predecessor campaign in the US: www.masskilling.com or contact

In case of any questions you might get to us:

Johannes Zerger
Department for Public Relations and Fundraising
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V.
Action Reconciliation Service for Peace
Auguststr. 80, D-10117 Berlin
Tel: +49 (30) 28 395-203/184
Fax: +49 (30) 28 395-135
StopPetaKampagne@asf-ev.de
www.asf-ev.de



Proposed text for a eMail to PeTA:


Info@peta.de
TO: The Executive Committee and Management,
People for the Ethical Treatment of Animals (PeTA) Deutschland e.V.
Pforzheimer Str. 383
70499 Stuttgart



No Animal Rights Campaign with the Holocaust

Dear Ladies and Gentlemen,

I am writing to you in connection with the press reports concerning your planned "Holocaust on your Plate" campaign which tries to condemn the killing of animals by comparing photos of pigs, chickens and cows with photos of victims of the national socialist concentration camps.

Attempts are made over and over again to dramatize social and political problems with reference to the Holocaust. In the name of the survivors and with a full comprehension of what people in the concentration and death camps did to other humans, I can only reject such an instrumentalization of the Holocaust for advertising purposes.

Your campaign "Holocaust on your Plate" brings this perversion to an extreme. In the German "Panorama" television program on 23 October 2003 on the PeTA campaign a commercial shows the murder of Jews in a concentration camp in parallel with the butchering of pigs. In the soundtrack to this spot, Thomas D from the band "Die fantastischen Vier" says:

"They came for us in the dark and beat and pushed us into the trains, without water, without food, with barely enough air to breathe. We screamed. After some time the cries became silent. Meanwhile, many of us had perished."

Thomas D even makes the claim that the "murder" of pigs is four times worse than the genocide of the Jews because "four times as many pigs" are killed than Jews had been murdered in the Third Reich. I consider this to be a scandalous trivialization of the Holocaust, and I strongly protest against this.

There is no question that the conditions of raising and keeping animals for food production must be improved, and that the way animals are being treated during transportation and on animal farms is not an acceptable way to treat living creatures. But comparing this with the genocide of the Jews - for dramatic effect - seems to be highly inappropriate. In order to promote the protection and rights of animals it is not necessary to make comparisons with the murder of humans - in whatever form! The suspicion cannot be ruled out that this comparison is an attempt to diminish the significance the genocide by the German Nazis of Jews, Sinti and Roma, as well as the murder of millions of Soviet prisoners of war and other victims.

Therefore I urgently request you to stop the campaign "Holocaust on your Plate!"

Sincerely,




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