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Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Umwelt & Naturschutz    Datum: 10.04.2025
Hauskatzen bedrohen die Europäische Wildkatze
In Deutschland stehen rund 8.000 Wildkatzen etwa 15 Millionen Hauskatzen und zwei Millionen verwilderten Streunerkatzen gegenüber
Die streng geschützte Europäische Wildkatze kehrt langsam in Deutschlands Wälder zurück. Doch eine unscheinbare Gefahr bedroht sie: Hauskatzen. Unkastrierte Freigänger können sich mit Wildkatzen paaren, was zu einer genetischen Vermischung beider Arten führt.

Im Projekt "Wildkatzenwälder von morgen" im Bundesprogramm Biologische Vielfalt engagiert sich der BUND Naturschutz für den Schutz der scheuen Waldbewohnerin. Die sogenannte Hybridisierung kann langfristig die genetische Eigenständigkeit der Wildkatze gefährden, warnt der BN. Wichtige Anpassungen an ihren natürlichen Lebensraum könnten verloren gehen. Zudem können Hauskatzen Krankheiten übertragen, die für Wildkatzen oft tödlich sind.

Uwe Friedel, Leiter des bayerischen Teils des Projekts, erläutert: "Die Rückkehr der Wildkatze ist eine erfreuliche Entwicklung. Doch es gibt noch viele Herausforderungen für einen stabilen Bestand. In Deutschland stehen rund 8.000 Wildkatzen etwa 15 Millionen Hauskatzen und zwei Millionen verwilderten Streunerkatzen gegenüber. Jedes unkastrierte Tier erhöht das Risiko der Hybridisierung und trägt zur unkontrollierten Vermehrung von Streunerkatzen bei. Darum appellieren wir an alle Katzenhalter*innen: Lassen Sie Freigänger-Katzen kastrieren!"

Noch ist das Problem in Bayern nicht dramatisch. Auf einer Untersuchungsfläche im Spessart wurde 2021 kein einziger Hinweis auf Hybridisierung gefunden. Im Steigerwald hingegen wurden an acht von 50 sogenannten Lockstöcken (siehe Hintergrund) Hybridkatzen festgestellt. "Wir beobachten die Entwicklung genau und werden gemeinsam mit den zuständigen staatlichen Stellen das genetische Monitoring der Wildkatze weiterführen", so Friedel.

Hintergrund:
Die Europäische Wildkatze ist laut Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt und gilt bundesweit als "gefährdet" (Rote Liste). Hauskatzen stammen nicht von der Wildkatze ab, sondern von der Afrikanischen Falbkatze, die durch die Römer nach Mitteleuropa gebracht wurde. Hybride aus Wild- und Hauskatzen treten vor allem in Baden-Württemberg auf, wurden aber auch in anderen Teilen Deutschlands nachgewiesen. Optisch sind sie meist nicht von Wild- oder Hauskatzen zu unterscheiden - nur ein Gentest bringt Gewissheit.

Zur Erfassung der Wildkatzenpopulation setzt der BN das sogenannte Lockstock-Monitoring ein. Dabei werden mit Baldrian besprühte Holzstöcke im Wald platziert. Der Geruch wirkt auf Wildkatzen anziehend, sodass sie sich daran reiben und Haare hinterlassen, die dann genetisch untersucht werden.

Das sechsjährige Projekt "Wildkatzenwälder von morgen" wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie vom Bayerischen Naturschutzfonds gefördert. Projektpartner sind der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend sowie die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der BUND Naturschutz in Bayern.

Weitere Informationen: www.bund-naturschutz.de/tiere-in-bayern/wildkatze/projekt-wildkatzenwaelder-von-morgen

Terminhinweis:
Wer mehr über die Hybridisierung von Wild- und Hauskatzen erfahren möchte, kann am 26. Mai an einem Online-Seminar teilnehmen. Fachleute stellen neueste Erkenntnisse vor und diskutieren Lösungen zum Schutz der Wildkatze. Anmeldung unter: aktion.bund.net/wildkatzenwaelder-seminar1

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