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Rubrik:Politik & Gesellschaft    Datum: 21.01.2025
"Gesund durch Influencer? Medizin-Hype mit Risiken & Nebenwirkungen?"
SWR / "Vollbild"-Doku - ab sofort in der ARD Mediathek
Unseriöse "Medfluencer" teilen fragwürdige Gesundheitstipps und Verschwörungsmythen Internet-Docs teils ohne medizinische Qualifikation / Fragwürdige Vermischung von Werbung und Gesundheitstipps / Mangelnde Kontrolle von Medfluencern / Neue "Vollbild"-Recherche "Gesund durch Influencer? Medizin-Hype mit Risiken & Nebenwirkungen" ab Dienstag, 21. Januar 2025 in der ARD Mediathek

Viele Menschen mit gesundheitlichen Beschwerden googeln ihre Symptome oder vertrauen dem Content von sogenannten Medfluencern - "medical influencern". Ihr Content boomt auf Social Media. Doch unter seriöse Aufklärung von Ärzten mischen sich auch Influencer ohne medizinische Qualifikation. Manchen geht es offenbar hauptsächlich darum, Produkte zu verkaufen. Und einige teilen sogar Verschwörungsmythen. Die "Vollbild"-Doku "Gesund durch Influencer? Medizin-Hype mit Risiken & Nebenwirkungen" ist ab 21. Januar 2025, 5 Uhr in der ARD Mediathek abrufbar.

Gesundheitstipps auf Social Media boomen. Doch reichweitenstarke Medfluencer haben teilweise keine medizinische Ausbildung. Recherchen von "Vollbild" zeigen: Neben Werbung propagieren sie auch gesundheitsschädliche Tipps oder sogar Verschwörungsmythen.

Der Münchner Medizinstudentin Alina Walbrun folgen mehr als 300.000 Menschen auf Instagram. Als sogenannte Medfluencerin teilt sie fast täglich gesundheitsbezogene Inhalte. Unter anderem dokumentiert sie auf ihrem Instagram-Kanal, wie sie ihren Blutzuckerspiegel misst und kontrolliert, und empfiehlt in sogenannten "What I eat in a Day"-Videos entsprechende Diäten.

Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft warnt jedoch: "Anlassloses Messen von Gewebezuckern bei Gesunden ist nicht indiziert und führt zu nichts. Es ist eine Form von Gesundheitswahn". Das Tracking könne zwanghaft werden.

Kritik an Ernährungstipps
"Vollbild" sprach mit mehreren jungen Frauen, die sagen, dass sie Tipps von Walbrun angeschaut und befolgt hätten. Sie behaupten, dass Alina Walbruns Tipps sie zeitweise in ihrer Essstörung oder auf ihrem Weg daraus zurückgeworfen hätten. Eine Frau erzählt: "Ich habe die Tipps von Alina befolgt, immer strenger. Keine Hafermilch mehr, nichts Süßes zum Frühstück oder gar kein Frühstück. Kohlenhydrate habe ich eigentlich gar nicht mehr gegessen." Es sei sogar so weit gegangen, dass sie Familienfeiern gemieden hätte, um keinen Kuchen essen zu müssen. Walbruns Anwalt teilte auf Anfrage mit, dass Menschen, bei denen eine Essstörung vorliege, "gerade nicht von unserer Mandantin angesprochen" würden. Hierauf würde sie im Einzelfall auch deutlich hinweisen.

Beworbenes Matcha-Produkt enthält fragwürdige Substanz Auf ihren Accounts wirbt Walbrun auch für ihre eigenen Produkte. Mit ihrem Unternehmen "Onegevity" vertreibt sie Nahrungsergänzungsmittel. Darunter auch das Matcha-Produkt "Much a Matcha", in dem "Ashwagandha", auch Schlafbeere genannt, zugesetzt ist. Das Bundesinstitut für Risikobewertung warnt vor "möglichen Gesundheitsrisiken" durch Schlafbeere-Präparate. Der Ernährungs- und Studienexperte Dr. Stefan Kabisch von der Charité Berlin sagt: "Für Ashwagandha ist beschrieben, dass es Leber-toxisch sein kann." Im Interview mit "Vollbild" sagt Walbrun: "Wenn man Ashwagandha in ein Produkt einbaut, ist es immer superwichtig, dass man eben auf die Dosierung schaut. Deswegen haben wir das auch noch mal draufgeschrieben, ist auf der Webseite noch mal aufgeführt."

Mischung von Gesundheitstipps und Werbung im rechtlichen Graubereich Immer wieder wirbt Alina Walbrun auf Grundlage eigener Erfahrungen für Produkte wie Haartrockner, Matratzen und andere Produkte. Sie bewege sich mit der Vermischung von kommerziellen und gesundheitsbezogenen Inhalten in einem rechtlichen Graubereich, sagt die Juristin Susanne Punsmann. Sie prüft im Auftrag des Projekts "Faktencheck Gesundheitswerbung" der Verbraucherzentrale NRW Angebote von Medfluencern. "Schwierig wird es immer dann, wenn der redaktionelle Content mit einem konkreten Angebot verknüpft wird, mit der Aufforderung, etwas zu kaufen", sagte sie im Interview mit "Vollbild".

Medfluencerin teilt Verschwörungsmythen
Die Verbraucherzentrale NRW berichtete dem "Vollbild"-Rechercheteam von einem weiteren auffälligen Instagram-Account, zu dem bereits mehrere Beschwerden eingegangen seien: der von Medfluencerin Gloria Bormann aus Baden-Württemberg. Die Zahnärztin mit mehr als 75.000 Followern teilt unter anderem verschwörungsideologische Inhalte zu Impfungen und Krebsbehandlungen.

Zahnärztin veranstaltet alternativmedizinischen Krebskongress Bormann ist zudem Veranstalterin eines Krebskongresses. Die Deutsche Krebshilfe äußert auf Anfrage "große Bedenken hinsichtlich der Seriosität des Krebskongresses (...). Aus unserer Sicht bewirbt der Kongress alternativmedizinische `Behandlungsverfahren`, deren medizinischer Nutzen nicht belegt ist. (...) Zudem erscheinen die Qualifikationen der Kongressreferenten teilweise zweifelhaft." In den Unterlagen des Krebskongresses bewirbt Bormann zudem Mikronährstoffe wie Vitamin C als Mittel in der Krebstherapie. Das sieht der Kinderonkologe und Medfluencer Florian Babor kritisch: "Wir haben Kinder, die an ihrer Krebserkrankung verstorben sind, weil die Eltern die Therapie im Krankenhaus abgelehnt haben, da ein Heilpraktiker oder eine Heilpraktikerin gesagt hat, ihr Kind brauche hochdosierte Vitamin-C-Infusionen." Bormann wollte sich auf Anfrage zu den Vorwürfen nicht äußern.

Große Nachfrage - aber mangelnde Kontrolle Die Expertin der Verbraucherzentrale, Susanne Punsmann, rät, genau hinzuschauen und zu hinterfragen, welcher Medfluencer seriös ist - und wer sich nur professionell inszeniert. Es bleibe das Problem mangelnder Kontrolle - eine zuständige Aufsicht gibt es nicht. Verbraucherzentralen und Landesmedienanstalten kommen bei der Flut von Posts offenbar nicht hinterher und die Ärztekammern werden nur auf Hinweise aktiv. Studienarzt Stefan Kabisch von der Charité Berlin sagt, es gebe "letztlich einen Überlauf an Patienten, der sich andere Wege sucht. Und da haben Medfluencer ein leichtes Spiel".

"Vollbild: Gesund durch Influencer?" ab Dienstag, 21. Januar 2025, 5 Uhr Die ganze Recherche ist ab Dienstag, 21.1.2025 in der ARD Mediathek unter 1.ard.de/vollbild_medfluencer?pm abrufbar.

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