Hubert Weiger, der Ehrenvorsitzende des BN, würdigte die Geehrte mit den Worten: "Frau Ruiko Muto ist eine mutige, standhafte und unbestechliche Frau im Einsatz für die Menschenwürde und für eine AKW-freie Zukunft. Ihre Arbeit verdeutlicht, dass im Falle eines GAUs selbst in demokratischen Ländern wie Japan der eigenen Bevölkerung letztlich aus Kostengründen nicht die Wahrheit gesagt und ihre Gesundheit skrupellos preisgegeben wird." "Ich bin sehr dankbar für die Auszeichnung mit dem Bayerischen Naturschutzpreis, denn wir haben eine sehr konservative Regierung in Japan und die Gerichte, die noch über unsere Klage entscheiden müssen, sind nicht unabhängig. Da ist es gut zu wissen, dass weltweit die Augen auf uns gerichtet sind", bedankte sich die Preisträgerin Ruiko Muto. In bewegenden Worten schilderte sie die Auswirkung der Katastrophe bis heute: "Auch 14 Jahre nach dem schrecklichen Atomunfall ist die Katastrophe nicht vorüber. Weite Landstriche sind noch verseucht und unbewohnt. Seit August 2023 wird kontaminiertes Wasser ins Meer abgelassen. Der Unfall hat auch gezeigt, dass man bei Weitem nicht alle Menschen evakuieren konnte, die evakuiert hätten werden müssen. Stattdessen hat die Regierung die Grenzwerte aufgeweicht und die Katastrophe verharmlost. Das Leid und der Schmerz sind so groß.
Der BN hat eine bereits seit den 1990er Jahren gewachsene Verbindung zu Japan, die sich nach dem GAU in Fukushima noch vertieft hat. Beate Rutkowski, stellvertretende BN-Landesvorsitzende, stellte fest: "Wenn Atomkraftlobbyisten und Atomkonzerne weltweit vernetzt sind, dann müssen auch wir uns in unserem Widerstand weltweit vernetzen." Martin Geilhufe, BN-Landesbeauftragter unterstreicht: "Das Herbeireden der Atomkraft-Renaissance muss endlich aufhören. Die Wahrheit ist: Weltweit ist die Atomkraft auf dem Rückzug und Deutschland als drittstärkste Wirtschaftsnation hat gezeigt, dass der Atomausstieg möglich ist. Ich wünsche mir, dass Japan als viertstärkste Kraft nachzieht - deshalb kämpfen wir gemeinsam mit unseren japanischen Freunden für den Atomausstieg." Im Laufe der abwechslungsreichen Veranstaltung kamen auch noch Wegbegleiter Mutos und Antiatomkraft-Aktivisten aus beiden Ländern zu Wort. Der Bayerische Naturschutzpreis wird auf Beschluss der Delegiertenversammlung verliehen und ist die höchste Auszeichnung des BN, dem größten und ältesten Natur- und Umweltschutzverband in Bayern. Damit ist der Preis die bedeutendste Naturschutz-Auszeichnung Bayerns, verbunden mit der Ehrenmitgliedschaft im Verband. Hintergrundinformation: BUND Naturschutz Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) ist mit 268.000 Mitgliedern der größte Natur- und Umweltschutzverband Bayerns. Er setzt sich für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein - bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit über 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.
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