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Naturschutz   
WWF: Illegaler Fang von jungen Tun- und Schwertfischen muss gestoppt werden!
Bremen,15.11.1999. Spanien, Frankreich, Italien, Japan und Marokko fangen tonnenweise untermassige Rote Tun- und Schwertfische und brechen damit international gueltiges Gesetz. Eine heute von WWF und TRAFFIC, dem gemeinsamen Artenschutzprogramm des WWF und der Weltnaturschutzunion IUCN, herausgegebene Studie zeigt, dass diese Fischbestaende dadurch stark gefaehrdet werden. Diese Woche findet in Brasilien das Treffen der Internationalen Kommission zum Schutz des Atlantischen Tunfisches statt: Der WWF und TRAFFIC fordern die Fischereinationen auf, endlich wirksame Kontrollmassnahmen zum Schutz dieser Fischbestaende zu ergreifen und einem Wiederaufbauprogramm zuzustimmen.

Der Rote Tunfisch gehoert zu den groessten und schnellsten Fischen der Welt: Der bis zu 3 Meter lange und rund 700 Kilo schwere Gigant der Meere kann mit einer Geschwindigkeit von 90 Stundenkilometern schwimmen. 83 Prozent der von Spanien im Mittelmeer gefangenen Tunfische wiegen jedoch weniger als die minimal erlaubten 6,4 Kilo. Bei den Faengen aus dem Ost-Atlantik sind ueber die Haelfte der Fische viel zu klein. Ein fortpflanzungsfaehiger Roter Tunfisch wiegt mindestens 140 Kilo, die Tiere werden also getoetet bevor sie die Chance hatten, fuer Nachkommen zu sorgen. Angetrieben wird die Jagd durch die hohen Preise, die auf dem japanischen Markt bezahlt werden: Der Rote Tunfisch ist sehr begehrt fuer Sushi und kann bis zu 30 000 US Dollar einbringen. Heute ist der Bestand der Roten Tunfische im Ost-Atlantik nur noch halb so gross wie 1970. "Diese Zahlen sind alarmierend," sagt Heike Vesper, Fischereiexpertin der Umweltstiftung WWF-Deutschland.

Auch das Gewicht der im Mittelmeer gefischten Schwertfische liegt zu 86 Prozent unter den erlaubten minimalen 25 Kilo. Da mit kilometerlangen Langleinen gefischt wird, bestueckt mit hunderten von Haken, entsteht hier ein zusaetzliches Problem: Zwei Drittel des Fanges sind nicht etwa Schwertfische sondern Haie. Ein Viertel davon sind Blauhaie, die von Experten als extrem gefaehrdet eingestuft werden. Der WWF und TRAFFIC fordern ein verantwortungsvolles Fischereimanagement mit effektiver Ueberwachung der Fischerei, die Reduzierung der Fangquoten fuer Tunfisch und Schwertfisch und die Etablierung von fischereifreien Gebieten.

Fuer Rueckfragen wenden Sie sich bitte an:
WWF-Fachbereich Meere & Kuesten, Heike Vesper, Tel: 0421- 6584623

Weitere Informationen unter http://www.wwf.de




 
Quelle: Umweltstiftung WWF - Deutschland, D-60591 Frankfurt
http://www.wwf.de
info@wwf.de
    

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