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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Bund der Energieverbraucher e.V., D-53619 Rheinbreitbach
Rubrik:Energie    Datum: 19.01.2004
Rebellen bekommen Bundesverdienstkreuz
In Schönau gelang einer Bürgerinitiative, einen lokalen monopolistischen Versorger zu verdrängen und eine Energiegesellschaft zu gründen, die den Ort und Stromkunden im ganzen Land mit ökologisch produziertem Strom versorgt. Ausschlaggebend für den Erfolg war die charismatische Führungspersönlichkeit des Landarztes und Stadtrates Dr. Sladek und das Geschick und der Einsatz von Ursula Sladek, seiner Ehefrau. Für diese Verdienste wurde das Ehepaar am 14. Januar 2004 mit dem Bundesverdienstkreuz am Band ausgezeichnet.

Ist es Zufall, dass dies der Geburtstag von Albert Schweitzer ist? Es kommt kaum vor, dass ein Ehepaar diese Auszeichnung gemeinsam verliehen bekommt, bemerkte bei der Verleihung im vollbesetzten Schönauer Bürgersaal Staatssekretär Dr. Mehrländer bei seiner Laudatio. "Sie haben gezeigt, wie sich vorhandene Strukturen aufbrechen lassen", fuhr er fort.

Im Juni 1997 nahm die bürgereigene EWS die Stromversorgung des Schwarzwaldörtchens auf.

Eine gerade erschienene Dissertation untersucht politikwissenschaftlich, welche Faktoren den Erfolg der Schönauer Rebellen ermöglicht haben (Patrick Graichen: Kommunale Energiepolitik und die Umweltbewegung - Eine Public Choice Analyse der Stromrebellen von Schönau, Campus-Verlag 2004, ISBN 3-593-37352-1).

Zitate:

"Alle Befragten sind sich einig, dass es das Netzkaufprojekt ohne den Arzt Dr. Sladek nicht gegeben hätte."

"Zwei der zentralen Faktoren für die Erfolgsgeschichte der EWS waren zum einen die Ausstrahlung und Fähigkeiten von Dr. Sladek, die für die Motivation der Aktiven und für die Organisation der erforderlichen Mehrheiten extrem wichtig waren, sowie zum anderen der Fehler von Seiten der KWR (Kraftversorgung Rheinfelder, Gegenspieler der Bürgerinitiative), rechtzeitig ökologische Zugeständnisse zu machen."

"Insgesamt war das Ergebnis der Schönauer Auseinandersetzung um die Energiepolitik aus politökonomischer Perspektive in höchstem Maße unwahrscheinlich. ..Die Mitglieder der Initiative haben die kleine Chance, die sie ex ante hatten, voll genutzt, indem sie alles richtig gemacht haben"

"Neben seiner Persönlichkeit und seiner Rolle als Arzt und Gemeinderat war auch der Zeiteinsatz der Sladeks ausschlaggebend. Michael und Ursula Sladek haben nicht nur mit Abstand am meisten Zeit in die Schönauer Energieinitiative gesteckt, sondern waren auch bereit, sich finanziell zu engagieren".

"In der Politik zählt der von überzeugten Individuen geleistete Zeiteinsatz zu den wichtigsten und zugleich knappsten Ressourcen. Diese Ressource ist nur in begrenztem Umfang durch Geld substituierbar".

Schlussfolgerungen für die Erfolgsbedingungen von Umweltbewegungen:

  • Es muss genügend Bürger mit ausgeprägten ökologischen Präferenzen geben, die gleichzeitig einen ökologischen Problemdruck wahrnehmen und bereit sind, für die Überwindung dieses Missverhältnisses aus Präferenz und Realität Zeit zu investieren.
  • Zu dieser Gruppe von Bürgern muss ein aktiver politischer Unternehmer gehören.
  • Für die Mitarbeit in der Initiative müssen soziale Anreize existieren, die kontinuiertlich gestärkt werden müssen.
  • Die Mitglieder der Initiative müssen durch Erfolge erfahren, dass die Gruppe Einfluss auf das politische Geschehen hat und dass ihr individueller Beitrag notwendig für das Erreichen des Gruppenziels ist.
  • Der politische Unternehmer der Umweltinitiative muss über ausreichende politische Erfahrung, strategisches Geschick und Ausstrahlungskraft im Umgang mit kommunalpolitischen Entscheidungsprozessen und den Medien verfügen.
  • Die Umweltinitiative muss die Ressource "freiwilliger Zeiteinsatz" stark mobilisieren können.
  • Die Initiative muss moralische Anreize für die große Gruppe der nicht betroffenen Bürger schaffen, damit sie von dieser Gruppe Unterstützung erhält.
 
 
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