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Tierschutz   
Tauben: Zeichen des Friedenswillens oder doch nur "Ratten der Lüfte" ?
P R E S S E M I T T E I L U N G

Deutsches Tierhilfswerk e.V.,
Deutschlands große Tier- und Artenschutzorganisation

Tauben: Zeichen des Friedenswillens oder doch nur "Ratten der Lüfte" ?

München, den 14.01.2004. Tauben sind in den letzten Jahren zur
Großstadtplage schlechthin hochstilisiert worden. Den "Schädlingen" und
"Ratten der Lüfte" wird Widerwille und sogar Hass entgegengebracht.

Es steht außer Frage, dass es Probleme mit Tauben in den Städten gibt.
Aber es ist falsch anzunehmen, dass mit Fütterungsverboten der
Taubenbestand in einer Stadt vermindert werden könnte. Diese Maßnahmen
bleiben wirkungslos, weil die Tiere auch ohne Zufütterung in einer
Großstadt Unmengen von Nahrung finden: Pommes, Waffeln, weggeworfene
Pausenbrote, Schokoladenreste etc. machen die Stadt für die Tauben zu
einem Schlaraffenland.
Hunderte von weißen Tauben werden zum Zeichen des Friedenswillens in
die vom olympischen Geist erfüllten Lüfte losgelassen, die sich dann
anschließend ihre Beine an mit spitzen Nägeln oder mit Drähten
versehenen Fenstersimsen verstümmeln, totgeschossen oder vergiftet
werden. Die Scheinheiligkeit kennt keine Grenzen.

Das Bundesgesundheitsamt hat schon 1989 die Einstufung dieser Tiere als
"Schädlinge" im Sinne des § 13 Absatz 1 Bundesseuchengesetzes
zurückgenommen. Das heutige Bundesinstitut für gesundheitlichen
Verbraucherschutz und Veterinärmedizin bestätigt sogar, dass von Tauben
keine wesentlichen gesundheitlichen Gefährdungen ausgehen.

Es gibt sinnvolle und nachhaltige Lösungen, die Mensch und Tier
gleichermaßen gerecht werden. Ausgereifte Konzepte sollen eine
tiergerechte Kontrolle der Taubenbestände vor allen in Großstädten
ermöglichen. Ziel eines Konzepts, das wir an dieser Stelle vorstellen
möchten, ist es, einen gesunden und stadtverträglichen Taubenbestand zu
erhalten. Dies soll mit folgenden Maßnahmen erreicht werden:
- Die Einrichtung von betreuten künstlichen Nistplätzen (Taubenschläge,
Taubenhäuser, Taubentürme),
- die Einrichtung kontrollierter Futterplätze und
- die Beratung der Bürger, die Probleme mit Stadttauben haben.

Der Kot der Tauben bleibt überwiegend in diesen künstlichen Nistplätzen,
da sich Tauben nicht nur die ganze Nacht, sondern auch lange Zeit des
Tages im Taubenschlag aufhalten. Weiterhin kann durch die Wegnahme von
Eiern, die gegen Gips- oder Plastikeier ausgetauscht werden, eine
Geburtenkontrolle umgesetzt werden.

Dass sich dieses Konzept rechnet, beweißt die Stadt Augsburg. Allein die
Reinigungskosten des Seiteneingangs des Renaissance-Rathauses (10 000 €)
übersteigen um ein Vielfaches die Kosten, die für Taubenschläge anfallen
würden. Pro Taubenschlag wird im Monat ein finanzieller Aufwand von etwa
100 € angesetzt, der für die ehrenamtlichen Betreuer ausgegeben wird.
In Augsburg werden derzeit Taubenschläge an 7 ausgewählten Standorten im Innenstadtgebiet betreut. Bis 2006 plant die Stadt, weitere 8
Taubenschläge zu integrieren.

Neben Augsburg haben weitere 14 deutsche Städte das neue Konzept
umgesetzt. Judith Schmalzl vom Deutschen Tierhilfswerk e.V. hofft, dass
sich noch mehr Städte von dem neuen Weg überzeugen lassen und steht
ihnen gern mit Rat und Tat zur Seite.

Das Deutsche Tierhilfswerk ist mit 230.000 Mitgliedern und 200
Kooperationspartnern
eine der größten Tier- und Artenschutzorganisationen Deutschlands.

Weitere Informationen bei:
Judith Schmalzl, Kontaktbüro München, Tel.: 089-35752-202
(judithschmalzl@tierhilfswerk.de),
Ursula Bauer, Kontaktbüro Berlin, Tel: 030-7301038-31 (ursulabauer@tierhilfswerk.de)

Deutsches Tierhilfswerk e.V.
Schleißheimerstr. 188
80797 München
Tel.: 089-3575-20
Fax: 089-3575-2200

Deutsches Tierhilfswerk e.V.
Kaiserdamm 7
14057 Berlin
Tel.: 030 301038-0
Fax: 030 301038-34

Oder unter unserer Website
www.tierhilfswerk.de

 
Quelle: Deutsches Tierhilfswerk e.V., D-53840 Troisdorf
http://www.tierhilfswerk.de
info@dthw-pressestelle.de
    

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