Während der Vorstellung ihres Bündnisses zeigte sich der Vorsitzende des Bund Naturschutz in Bayern (BN), Hubert Weiger, optimistisch. Das Bündnis werde den Einsatz von genmanipulierten Organismen in der bayerischen Landwirtschaft verhindern können, sagte er. Schließlich hätten es die Umweltschützer zusammen mit Bauern und Verbrauchern auch geschafft, die Einführung des gefährlichen und für die Landwirtschaft überflüssigen Rinderwachstumshormons in der EU zu verhindern. Die Agro-Gentechnik, die verharmlosend oft auch "Grüne Gentechnik" genannt werde, sei gleichfalls für Landwirtschaft und Ernährung überflüssig und darüber hinaus mit großen Risiken behaftet. Die Risiken seien so groß, dass sogar die Versicherungswirtschaft damit nichts zu tun haben wolle, betonte die Vertreterin der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), die gleichfalls im Bündnis mit dabei ist. Laut Versicherungswirtschaft seien die möglichen Folgeschäden der Agro-Gentechnik nicht versicherbar, da die Risiken nicht zu kalkulieren seien. Unmissverständlich fordert das Bündnis die bayerische Staatsregierung auf, eine Kehrtwende in ihrer Haltung zur Gentechnik zu vollziehen. Die Mehrheit der bayerischen Verbraucher und Landwirte lehne den Anbau gen-manipulierter Pflanzen klar ab. Dennoch versuche der Freistaat Bayern mit großem Aufwand, Landwirte und Verbraucher von den angeblichen Vorteilen der Agro-Gentechnik zu überzeugen. Die Staatsregierung dürfe nicht länger für diese überflüssige Kampagne öffentliches Geld einsetzen. Stattdessen solle sie nun endlich "das Notwendige unternehmen, damit Bayern frei von genmanipulierten Pflanzen und weiteren Organismen bleibt." Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, ist am Samstag, den 31. Januar 2004 eine Großdemonstration in München geplant. Die bayerische Hautpstadt und die bayerische Staatsregierung könnten an diesem Tag einige Überraschungen erleben. Dem "Bündnis Bayern für gentechnikfreie Natur und Landwirtschaft" haben sich neben BN, LVÖ und den Ökoanbauverbänden Bioland, Naturland, Demeter und Biokreis bisher sechs weitere Organisationen angeschlossen: der Landesbund für Vogelschutz, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Bayern, der Deutsche Berufsimkerbund, der Landesverband Bayerischer Imker, die Verbraucherschutz-Initiative "Nahrungskette", die Interessensgemeinschaft Milchviehhalter Oberbayern und der Umweltbeauftragte der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern. Ziel des Bündnisses ist es, eine breite gesellschaftliche Allianz aufzubauen, um zu erreichen, dass Bayern weiterhin frei vom feldmäßigen Anbau genmanipulierter Pflanzen bleibt. Norbert Suchanek Gründungsmitglieder des Bündnisses Bund Naturschutz in Bayern (BN) Landesbund für Vogelschutz (LBV) Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) Bioland Landesverband Bayern Naturland Regionalverband Süd-Ost Demeter Bayern Biologisch- Dynamische Vereinigung Biokreis Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Deutscher Berufsimkerbund (DBIB) Landesverband Bayerischer Imker (LBI) Initiative Nahrungskette Interessensgemeinschaft Milchviehhalter Oberbayern Gerhard Monninger, Umweltbeauftragter der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern Weitere Mitglieder des Bündnisses Tagwerk Förderverein Weilheim-Schongauer Land Solidargemeinschaft Der Krisenstab Arbeitsgemeinschaft noch produzierender Landwirte in Ostbayern Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Haushaltsführungskräfte im Deutschen Evangelischen Frauenbund Interessensgemeinschaft Mischfruchtanbau Weitere Informationen: Kurt Schmid, Bund Naturschutz, Fachabteilung München, Pettenkoferstr. 10 a/ I, 80336 München, Tel.: 089 / 54 82 98 63 Fax: 089 / 54 82 98 18 E-Mail: fa@bund-naturschutz.de Dr. Klaus Wiesinger, Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ), Bahnhofstr. 18, 85354 Freising, Tel.: 08161-91710, Fax: 08161-91711, E-mail: info@lvoe.de Manfred Hederer, Deutscher Berufs und Erwerbs Imkerbund, DBIB, info@imkernet.de www.imkernet.de
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