Illegaler Holzeinschlag und -handel sind - neben dem legalisierten Raubbau - derzeit Hauptursachen für die Zerstörung von Wäldern, insbesondere von Urwäldern. Illegaler Holzeinschlag vernichtet riesige Waldgebiete unwiederbringlich. Schätzungen zufolge stammt etwa die Hälfte der Tropenholzimporte in die EU aus illegalem Holzeinschlag und -handel. So gelten z.B. in Indonesien offiziell über 70% der geschlagenen Hölzer als illegal, in Brasilien sind es über 60%. Dasselbe gilt für ein Viertel der Holzimporte aus Nordwest-Russland. Die EU als weltgrößter Holzimporteur bezieht jährlich illegales Holz im Wert von 1,2 Milliarden Euro! Deutschland ist als großer Holzimporteur mitverantwortlich für diese Missstände. Forst- und Holzindustrie sind der Motor des illegalen Holzeinschlags und damit verantwortlich für Korruption, massive Menschenrechtsverletzungen und Repression. "Die illegale Holzernte zerstört riesige Waldgebiete, bedroht die Biodiversität und vernichtet die Lebensgrundlagen der Bevölkerung in vielen Regionen," sagt László Maráz, Sprecher von Pro REGENWALD. "Die meisten Menschen hier können kaum glauben, daß der Import illegaler Hölzer in einem Rechtsstaat wie der Bundesrepublik Deutschland nach wie vor erlaubt ist. Wir erwarten von unserer Regierung, dass sie eigene Massnahmen ergreift und sich auch in den Verhandlungen des EU-Landwirtschafts- und Forstministerrats für schnelle und angemessene Beschlüsse einsetzt." Die 35 Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen fordern von der Bundesregierung dafür zu sorgen, dass gegen den illegalen Raubbau nicht länger nur Absichtserklärungen veröffentlicht, sondern dass umgehend konkrete Schritte ergriffen werden. Diese Forderung beinhaltet auch strafrechtliche Massnahmen, damit das illegal geschlagene Holz wirksam vom Markt verdrängt wird. Appell im Wortlaut und Online-Formular, weitere Infos: http://www.wald.org/was_tun http://www.pro-regenwald.de Pro REGENWALD Frohschammerstr. 14 80807 München tel 089-359 8650 info@pro-regenwald.de
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