Deutsches Tierhilfswerk e.V., Deutschlands große Tier- und Artenschutzorganisation Objektiver Journalismus? Stellungnahme des DTHW zur Sendung "Monitor" vom 20.11.2003 Ziemtshausen, In der Sendung "Monitor" vom 20.11.2003 wurde unter dem Titel "Tierschutz: Wie Firmen mit der Tierliebe Millionen machen" ein Beitrag über das Deutsche Tierhilfswerk e.V. ausgestrahlt. Darin wurden seitens der verantwortlichen Redakteure sowie vermeintlich seriöser Interviewpartner eine Vielzahl von Behauptungen und Einschätzungen geäußert, die der Richtigstellung bedürfen. Hauptgegenstand der dort geäußerten "Kritik" waren die Maßnahmen, die das Deutsche Tierhilfswerk im Rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeit ergriffen hat. Trotz ausführlicher Darstellung dessen wurde in diesem Zusammenhang nicht erwähnt, dass es sich bei all diesen Aktivitäten um die Umsetzung einer zentralen Idee der Satzung des DTHW handelt. Diese beinhaltet die Forderung, im Zuge gezielter Maßnahmen die Belange des Tierschutzes einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dieser Aufgabe kommt das Deutsche Tierhilfswerk e.V. bundesweit in Form von Öffentlichkeitsarbeit nach, allerdings erscheint es wichtig, sich den Hintergrund dieser Satzungsforderung vor Augen zu führen: Die Kooperationspartner des DTHW erfüllen die Aufgabe, dass sie sich in Not geratenen Tieren widmen und mit hohem Engagement versuchen, diesen Tieren ein würdiges Dasein zu ermöglichen. In allen Fällen ist diese Tätigkeit nur deshalb notwendig, weil Menschen diese Tiere in eine entsprechende Situation gebracht haben, indem sie ihrer Verantwortung gegenüber diesen Geschöpfen nicht nachgekommen sind. Die Tierheime dieser Welt sind überfüllt, weil Menschen das Tier missachten, indem sie ihre Tiere aussetzen, körperlichen Schaden zufügen oder in anderer Form respektlos verhalten. In allen Fällen ist der Verursacher dieser Missstände der Mensch. Und diese Tatsache zeigt, dass augenscheinlich das Bewusstsein der Menschen nicht ausreichend geprägt ist, um die Tiere mit dem angemessenen Respekt zu behandeln. Gleichzeitig müssen staatliche Stellen und private Initiativen ein hohes Maß an Engagement und zudem jährlich Millionenbeträge aufbringen, um die Folgen dieses Verhaltens zu bewältigen. Vor diesem Hintergrund ist es offensichtlich, dass alle Maßnahmen der Tierschutzvereine darauf angelegt sind, die Symptome des mangelnden Bewusstsein zu lindern. Eine der zentralen Ideen des Deutschen Tierhilfswerkes e.V. ist die Aufgabe, durch gezielte Maßnahmen in der Öffentlichkeit diesem Missstand entgegen zu wirken. Würde beispielsweise ein Hundefreund sich im Vorwege Gedanken über die Bedürfnisse seines Tieres machen und den daraus resultierenden Aufwand berücksichtigen, gäbe es keine Hunde, die von Ihren Haltern ausgesetzt würden. Würden Menschen ihre kommerziellen Interessen gegenüber der Würde des Tieres zurückstellen, gäbe es keine Wildtiere, die auf wenigen Quadratmetern in Wagen durch das Land ziehen müssten und zur Schau gestellt werden. Diese Auflistung ließe sich beliebig fortführen und zeigt, wie wichtig eine umfassende Aufklärung zu diesem Thema ist, um bereits im Vorfeld Tierleid effektiv zu verhindern. Sobald jedoch die Situation eingetreten ist, dass die betroffenen Tiere durch ihre Halter nicht mehr versorgt werden können, wird die Forderung an die Tierschutzvereine erhoben diesen Geschöpfen ein würdiges Dasein zu ermöglichen. Aus diesem Grunde ist es in der Satzung des DTHW verankert, durch öffentliche Aktionen das Bewusstsein der Bevölkerung den Tieren gegenüber zu verändern. Diese Vorgehensweise ist auch innerhalb des DTHW im Rahmen der Delegiertenversammlung erörtert worden und hat ihren Ausdruck in Paragraph 2 der Satzung gefunden, der mit überwältigender Mehrheit der Delegierten beschlossen wurde. Dieser Aufgabe kommt das DTHW nach, indem beispielsweise im Jahr 2002 ca. 5000 Informationsaktionen bundesweit durchgeführt wurden. Auf diesem Wege ist es gelungen, in schätzungsweise 1 Million Einzelgesprächen einem Teil der Bevölkerung die Ursachen des Tierleids zu verdeutlichen. Diese zentrale Forderung unserer Satzung war natürlich auch der Redaktion "Monitor" bekannt. Warum dieser Umstand keine Erwähnung fand, bleibt das Geheimnis der Verantwortlichen. Selbstverständlich darf man bei dieser Aufgabe nicht die Situation der bereits in den Tierschutzeinrichtungen vorhandenen Tiere aus den Augen verlieren. Aus diesem Grunde ist ein zweites zentrales Moment des DTHW und seiner Satzung, bestehende Tierschutzeinrichtungen individuell unterstützen zu können. Jedes Mitglied eines Tierschutzvereines weiß aus eigener Erfahrung, dass ein effektiver Tierschutz nur dann möglich ist, wenn man über eine entsprechende Finanzausstattung verfügt. Das DTHW leistet in annähernd zweihundert Fällen die notwendige Unterstützung, um Tieren ein bedürfnisgerechtes Dasein zu vermitteln. Für einen Großteil der Partner ist diese Hilfestellung überlebensnotwendig. Entgegen der Einschätzung von MONITOR ist die Größe eines Kooperationspartners völlig unabhängig für dessen Unterstützung durch das DTHW. Einziges Kriterium für die Vergabe von Förderung ist die Tatsache, dass nach entsprechender Prüfung unserer bundesweit tätigen Betreuer sichergestellt werden kann, ob ein effektiver Tierschutz vor Ort geleistet wird. Und wenn dies der Fall ist, sollte man nach Auffassung des DTHW dieses Projekt fördern anstatt eigene Maßnahmen zu ergreifen, die zwar prestigeträchtig sind, aber im Endeffekt nur unnötige Kosten produzieren. Diese Anforderungen sind jedoch nur dann umzusetzen, wenn eine Organisation wie das Deutsche Tierhilfswerk über ein hohes Maß an Rückhalt in der Bevölkerung verfügt. Denn nur mit der Unterstützung unserer Mitglieder sind wir in der Lage, Tierschutzprojekte zu initiieren, zu fördern und darüber hinaus noch langfristig zu erhalten. Nur durch die umfangreichen Aktivitäten im Bereich der Außendarstellung des Vereines war es möglich, dieser Aufgabe nachzukommen und in einem einmaligen Ausmaß Mittel für den praktischen Tierschutz zu Verfügung zu stellen. In diesem Zusammenhang wurde zudem versucht den Eindruck zu erwecken, die Verträge im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit seien geschlossen worden, da die Geschäftsführer der Auftragnehmer dem Vorstandsvorsitzenden Holger Knieling persönlich bekannt seien. Dieser Eindruck ist gänzlich falsch, da die den Informationsveranstaltungen zugrunde liegenden Vereinbarungen im Jahr 1999 unterzeichnet wurde und damit zu einem Zeitpunkt, als Herr Knieling nicht Vorstandsmitglied innerhalb des DTHW war. Somit war er auch nicht in der Lage für das Deutsche Tierhilfswerk Vertragsverhältnisse jeglicher Art zu gestalten. Obwohl der Redaktion "Monitor" diese Verträge vorlagen und ihnen Einblick in die gewünschten Unterlagen über Umfang und Durchführung der Öffentlichkeitsarbeit ermöglicht wurde, ist wider besseres Wissen ein falscher Eindruck vermittelt worden. In dem Beitrag ist auch das Vorstandsmitglied eines ehemaligen Koop-Partners des DTHW befragt worden. Hierbei handelt es sich um Frau Sondermann vom Tierschutzverein Oberberg, die die Behauptung aufgestellt hat, sie sei von Seiten des DTHW zur Mitgliederwerbung eingesetzt worden und habe aus diesen Gründen ihrer eigentlichen Tierschutzarbeit nicht mehr nachkommen können. Dazu muss man wissen, dass der betreffende Verein nicht nur mit 2.000 Euro monatlich bedacht wurde, sondern zwischen Juli 2001 und August 2003 insgesamt über 80.000,- Euro und ein PKW bereitgestellt wurden. Trotz dieser Tatsache hat es der Verein bzw. Frau Sondermann nicht für nötig erachtet, die Kooperation entgegen der bestehenden Vereinbarung publik zu machen. Daraufhin ist sie vom Vorstand gebeten worden ihren Zusagen auch nachzukommen, damit die Unterstützung des DTHW auch bekannt wird. Wie wichtig diese Tatsache ist, zeigen die Behauptungen, die jetzt von Frau Sondermann getätigt wurden. In keinem einzigen Fall, also auch beim Tierschutzverein Oberberg nicht, ist ein Kooperationspartner von Seiten des DTHW aufgefordert worden Mitglieder, für den Verein zu werben. Einen derartigen Unsinn zu verbreiten ist nur mit der Tatsache zu erklären, dass Frau Sondermann nach Aussage ihrer Tochter in diesem Jahr aufgrund von privaten Problemen sich in psychatrische Behandlung begeben musste und deswegen nicht mehr in der Lage war, ihrer Vereinsarbeit nachzukommen. Gleichzeitig wurde der Eindruck erweckt, die Kooperation sei von Seiten des Tierschutzvereines gekündigt worden. Dies entspricht nicht den Tatsachen. Nach mehrfachen Besuchen unserer Kooperationspartnerbetreuerin und dem Versuch die Missstände dort zu verändern, war es nicht mehr möglich, ein derartig schlechtes Tierheim weiter zu fördern. Pikanterweise hat ein Team des WDR, der auch die Sendung "Monitor" produziert, im Rahmen einer Tiersendung dort Aufnahmen machen wollen und sah sich aufgrund der katastrophalen Zustände innerhalb des Tierheimes veranlasst, die Veterinärbehörde zu verständigen. Hätte der Monitor-Redakteur innerhalb seines eigenes Hauses oder beim DTHW nachgefragt, wäre schnell deutlich geworden, wie wahrheitsgetreu die Darstellung der Frau Sondermann ist. Ebenso gestaltete sich die Befragung des sog. Fundraising-Experten, der entweder wider besseres Wissen oder aus Unkenntnis haltlose Behauptungen von sich gegeben hat. Die Feststellung, die Ausübung eines Ehrenamtes dürfe keine Entschädigung für den Aufwand zur Folge haben, ist schlichtweg falsch. Nach Einschätzung des befragten Wirtschaftsprüfers und der Spezialisten für Vereinsrecht ist diese Behauptung juristisch nicht haltbar und die Zahlung einer Aufwandsentschädigung in einer derart großen Organisation wie dem DTHW angemessen und üblich. Auf der Grundlage einer derartigen Falschaussage auch noch von Betrug zu reden und den Arbeitsaufwand des Vorstandes des DTHW mit dem eines Kleintierzüchtervereines zu vergleichen, ist infam und wird rechtliche Schritte nach sich ziehen. Ohnehin ist es innerhalb des DTHW nicht Aufgabe des Vorstandes, etwaige Aufwandsentschädigungen für dieses Organ festzulegen. Gemäß Satzung wird dies vom Beirat unter Beratung des Wirtschaftsprüfers und der Vereinsjuristen vorgenommen. Und entgegen der Einschätzung sog. Experten wurde dabei der Arbeitsaufwand berücksichtigt, den eine bundesweit tätige Organisation wie das Deutsche Tierhilfswerk mit Geschäftsstellen in Ziemetshausen, München und Berlin mit sich bringt. All diese Hintergründe sind jedoch auch der "Monitor"-Redaktion vermittelt worden. Aber der entstandene Bericht "glänzt" ohnehin durch das Verschweigen wesentlicher Informationen. Die Herangehensweise wird besonders deutlich durch die Tatsache, dass wider besseres Wissen und trotz ausdrücklichen Hinweises durch das DTHW von "Monitor" beispielsweise die Kosten der Fahrzeuge dem Bereich Verwaltung zugeordnet wurden. Und dass, obwohl bekannt war, dass über 100 Fahrzeuge den Tierschutzvereinen für ihre Arbeit durch das DTHW zur Verfügung gestellt werden. Ebenso verhält es sich mit den Aufwendungen für die Vereinszeitschrift "Mensch und Tier", die regelmäßig über die Tierschutzarbeit des DTHW und seiner Kooperationspartner berichtet. So ist durch kreative Gestaltung der "Monitor"-Redaktion ein Verwaltungskostenbereich entstanden, der in dieser Form nicht vorhanden ist. Richtig ist vielmehr, dass das DTHW nur 6% seines Gesamtbudgets für Personalkosten (incl. der Tierschutzbetreuer und -berater) und 7% für Verwaltungskosten (Mitgliederverwaltung, Rechtsberatung, Versicherungen etc.) aufwendet. Im Zuge einer sachlichen Berichterstattung hätte man eine andere Vorgehensweise der Redaktion Monitor erwarten müssen. Alle Maßnahmen, die das Deutsche Tierhilfswerk vorgenommen hat, sind entweder von der Satzung des Vereines ausdrücklich gefordert oder aber in ihrer Umsetzung satzungskonform gewesen. Zu dieser Einschätzung ist auch der unabhängige Wirtschaftsprüfer gelangt, der das DTHW seit 2000 auf seine ordnungsgemäße Mittelverwendung überprüft und diese auch bestätigt hat. Eine entsprechende Stellungnahme der Kanzlei ist "Monitor" übermittelt worden. Diese Tatsache ist in den Bericht der Redaktion ebenfalls gänzlich verschwiegen worden. Ohnehin konnte man den Eindruck gewinnen, dass an einer sachlichen Berichterstattung kein Interesse bestand. Dies wird besonders deutlich aufgrund der Tatsache, dass die Redaktion "Monitor" bereits von einer "Millionenabzocke" sprach und dies auch veröffentlicht hat zu einem Zeitpunkt, als noch keinerlei Information vom Deutschen Tierhilfswerk eingeholt worden waren. Somit war eine entsprechende Tendenz bereits angekündigt, ohne dass das DTHW die Möglichkeit zu einer Stellungnahme hatte. Eine derartige Vorgehensweise widerspricht jeglicher journalistischer Sorgfalt. Das DTHW muss befürchten, dass aufgrund dieser vorsätzlich wahrheitsverzerrenden und ungerechten Berichterstattung Tausende von engagierten Mitgliedern ihr soziales Engagement zurückziehen werden. Der daraus resultierende Schaden für die Tierschutzprojekte wird dabei offensichtlich billigend zugunsten einer reißerischen Berichterstattung in Kauf genommen. Dass ein solches Missachten der sozialen Verantwortung gängige Praxis der öffentlich-rechtlichen Anstalt WDR zu sein scheint, wurde erst jüngst wieder deutlich. Im Rahmen der Unterhaltungssendung "Zimmer frei" wurde der Fernsehmoderator Cherno Jobatey aufgrund seiner inzwischen überwundenen Legasthenie dem Hohn und Spott der WDR-Moderatoren ausgesetzt und damit alle Menschen, die unter einer Behinderung leiden, der Belustigung preisgegeben. Das Deutsche Tierhilfswerk prüft zur Zeit juristische Maßnahmen und wird sich gegen eine derartige Berichterstattung zur Wehr setzen. DEUTSCHES TIERHILFSWERK e. V. DER VORSTAND Das Deutsche Tierhilfswerk ist mit 240.000 Mitgliedern und 220 Kooperationspartnern eine der größten Tier- und Artenschutzorganisationen Deutschlands. Deutsches Tierhilfswerk e.V. Bürgermeister-Haide-Str. 38 86473 Ziemtshausen www.tierhilfswerk.de
Artikel drucken Fenster schließen |