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Essen u. Trinken   
Fairer Lohn für harte Arbeit
aus unserer Reihe: "bewusster leben - Basistexte"
Niedrige Kaffeepreise freuen die Verbraucherinnen und Verbraucher hierzulande, doch billiger Kaffee gefährdet auch die Existenz von Millionen Kleinbauernfamilien in Afrika und Lateinamerika. Sie sind durch die ungerechten Weltmarktstrukturen besonders benachteiligt. Denn selbst bei zeitweilig steigenden Weltmarktpreisen bleiben sie nach wie vor von lokalen Zwischenhändlern abhängig, die ihnen kaum die Hälfte jenes Preises zahlen, der an den Rohstoffbörsen notiert wird.

Das muss sich ändern: Ziel sollte nicht sein, milde Gaben aus dem reichen Norden an den armen Süden zu verteilen; vielmehr geht es darum, den Erzeugern von qualitativ hochwertigen Produkten einen fairen Lohn für ihre harte Arbeit zu bezahlen. Und "fair" heißt mehr als nur Deckung der Produktionskosten plus Sicherung des absoluten Existenzminimums. Fairer Handel muss den benachteiligten Produzentenfamilien in der "Dritten Welt" auch eine langfristige Perspektive bieten und Investitionen in eine nachhaltige Zukunftssicherung ermöglichen.

Immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher hierzulande sehen das genauso. Sie sind gerne bereit, dafür pro Tasse Kaffee rund 3 Cent zusätzlich zu bezahlen. Schon nach knapp drei Jahren konnten über 22 Millionen Pfundpäckchen fair gehandelten Kaffees verkauft werden. Jede weitere Nachfrage bedeutet einen Impuls, das Angebot an fairen Produkten zu erhöhen. Und der Marktanteil des Muntermachers mit fairen Nebenwirkungen steigt ständig.

Die Chefeinkäufer in den Kaffeeröstereien wissen es längst: KleinproduzentInnen gehen mit ihren Pflanzungen ganz besonders sorgsam um, deshalb gilt Kleinbauernkaffee generell als ausgesprochen hochwertig. Ganz abgesehen davon stammt fair gehandelter Kaffee aus den selben Anbauregionen wie Kaffee aus herkömmlichem Handel - nur eben zu anderen Bedingungen. Auch die Ökologie kommt beim fairen Handel zu ihrem Recht
Zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen kleinbäuerlicher Produzentenfamilien gehört ausdrücklich auch das gesamtökologische Umfeld in den Anbauregionen. Denn die Verseuchung von Boden, Luft und Wasser sowie der verantwortungslose Umgang mit Umweltgiften sind mit dieser Zielsetzung nicht vereinbar. Erst recht nicht, wenn man weiß, dass die Kleinbauernfamilien zwischen ihren Kaffeesträuchern Grundnahrungsmittel für den Eigenbedarf anbauen.

 
Quelle: ECO-News Deutschland, D-81371 München
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