Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Aktuelle Pressemeldungen von VENRO e.V. - Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  VENRO e.V. - Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen, D-53113 Bonn
Rubrik:Soziales u. Gesellschaft    Datum: 15.09.2003
Zum Scheitern der WTO-Ministerkonferenz in Cancun:
Chance für andere Globalisierung vertan
Bonn, 15. September 2003 - Der Ausgang der WTO-Ministerkonferenz in Cancun ist vom Verband Entwicklungspolitik (VENRO) mit tiefer Enttäuschung aufgenommen worden. Andererseits zeige das selbstbewusste Auftreten der Entwicklungsländer, dass sie sich nicht länger zum Spielball anderer Interessen machen lassen. Dies gibt Anlass für Optimismus hinsichtlich künftiger Verhandlungen.

"Wer immer sich Hoffnungen gemacht hatte, Cancun werde zu neuen Impulsen für ein gerechteres Welthandelssystem führen, sieht sich bitter enttäuscht. Die Ministerkonferenz der WTO ist gescheitert, weil die Industrieländer vor allem ihre Interessen durchsetzen wollten und wenig Bereitschaft zu einem fairen Interessenausgleich zwischen Nord und Süd zeigten. Die in den letzten Tagen präsentierten Entwürfe für Abschlusserklärungen der Ministerkonferenz machten deutlich, dass das Wort von der 'Entwicklungsrunde' letztlich leere Rhetorik war. Insofern ist kein Ergebnis besser als ein schlechter Kompromiss", sagte der VENRO-Vorsitzende Reinhard Hermle.

Der Verlauf der Verhandlungen in Cancun sei aber nicht ausschließlich negativ zu bewerten. "In Cancun hat sich ein neues Selbstbewusstsein der Länder des Südens offenbart. Die Entwicklungsländer sind auf dem besten Wege, wirklich gleichberechtigt an der Arbeit der WTO teilzunehmen. Durch das wachsende Einverständnis der Entwicklungs- und Schwellenländer ist erstmals ein Gegengewicht zum übermächtigen Einfluss der Länder des Nordens entstanden. Wenn die Industrieländer dieses Signal von Cancun richtig verstehen, kann die Doha-Runde in den nächsten Monaten doch noch Ergebnisse erbringen, die zu mehr Gerechtigkeit im Welthandel führen und die Armut in den Entwicklungsländern mindern" erklärte der VENRO-Vorsitzende.

Der Europäischen Union (EU) komme hierbei eine Schlüsselrolle zu. "Die Agrarpolitik der EU hat sich als eines der größten Hindernisse für eine Einigung erwiesen. Wenn wieder Bewegung in die Verhandlungen kommen soll, muss die EU hier ihre Positionen so schnell wie möglich revidieren. Ein schneller und völliger Abbau der Agrarsubventionen ist unvermeidlich", so Reinhard Hermle weiter.

Notwendig seien auch weitergehende Änderungen am bisherigen Verhandlungsmandat der EU. "Die EU muss darauf verzichten, ihrer Liberalisierungsforderungen auf immer neue Bereiche, wie z.B. Investitionen, auszudehnen. Gerade die ärmsten Entwicklungsländer sind von einer Ausweitung der WTO-Verhandlungen überfordert. Hier ist mehr Druck der EU-Mitgliedstaaten auf Brüssel notwendig. Auch müssen die Parlamente der Mitgliedstaaten erneut mit der Positionsbildung zu einem revidierten Verhandlungsmandat befasst werden", forderte der VENRO-Vorsitzende unter Hinweis auf den Bundestags-Beschluss vom Juli, in dem eine behutsamere Handelsliberalisierung gefordert wird.

Cancun habe auch gezeigt, dass die Zivilgesellschaft mittlerweile zu einem einflussreichen Faktor bei den Verhandlungen geworden sei. Hier seien auf Seiten der WTO und des Gastlandes der Ministerkonferenzen aber noch größere Anstrengungen erforderlich, um den selbst gesetzten Anspruch auf Transparenz und mehr Offenheit für die Anliegen der Bürger einzulösen.

Rückfragen und Interviewwünsche bitte an:

VENRO e.V.
Klaus Wardenbach
Tel.: +49/ (0)228/ 9 46 77-14/-0
Fax: +49/ (0)228/ 9 46 77-99
Kaiserstr. 201
53113 Bonn
E-Mail: presse@venro.org
Internet: www.venro.org

VENRO ist ein freiwilliger Zusammenschluss von rund 100 deutschen Nichtregierungsorganisationen, die als Träger der privaten oder kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit, der Nothilfe sowie der entwicklungs-politischen Bildungs-, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit tätig sind.




Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

23.04.2004
Zur Frühjahrstagung von Weltbank und IWF Konkrete Vereinbarungen anstatt Buchführung gefordert

05.04.2004
Zum 2. Zwischenbericht zur Umsetzung des "Aktionsprogramm 2015" der Bundesregierung In der Armutsbekämpfung der Bundesregierung klaffen Anspruch und Wirklichkeit auseinander

15.12.2003
VENRO-Pressemitteilung 17/2003 VENRO-Mitgliederversammlung 2003

18.11.2003
Finanzierung Afrikanischer Friedenstruppen zu Lasten der Armutsbekämpfung VENRO verurteilt Finanzierung Afrikanischer Friedenstruppen mit EU-Entwicklungsgeldern

14.10.2003
Zum EU-Außenministertreffen in Luxemburg Regierungskonferenz muss eigenständige EU-Entwicklungspolitik garantieren VENRO-Pressemitteilung 13/2003

15.09.2003
Zum Scheitern der WTO-Ministerkonferenz in Cancun: Chance für andere Globalisierung vertan

08.09.2003
Zum Beginn der WTO-Ministerkonferenz in Cancun EU muss echte Zugeständnisse an Entwicklungsländer machen

03.06.2003
VENRO zum G8-Gipfel in Evian: Viele Worte, aber wenig Substanz VENRO zum G8-Gipfel in Evian: Viele Worte, aber wenig Substanz

26.05.2003
VENRO im Gespräch mit Bundesentwicklungsministerin Wieczorek-Zeul und Staatssekretär Tacke Bundesregierung soll Anstrengungen zur Armutsbekämpfung verstärken

14.03.2003
VENRO-Pressemitteilung 3/2002 Einweihung "Dr. Werner-Schuster-Haus" &

30.01.2003
CONCORD - Neue entwicklungspolitische Dachorganisation in Brüssel gegründet VENRO-Pressemitteilung 2/2003 - CONCORD - Neue entwicklungspolitische Dachorganisation in Brüssel gegründet

17.12.2002
VENRO-Pressemitteilung 23/2002 Kritik an Vetternwirtschaft in Brüssel

13.12.2002
VENRO-Pressemitteilung 22/2002 Irak-Krise gewaltfrei lösen