Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  ECO-News Deutschland, D-81371 München
Rubrik:Verkehr    Datum: 04.09.2003
Billigflieger: Kollapsgefahr für Mensch und Klima
Umwelt- und Verkehrsverbände fordern weniger Flugverkehr GEMEINSAME PRESSEMITTEILUNG von BUND, Bundesvereinigung gegen Fluglärm, Germanwatch, ROBIN WOOD und VCD
Düsseldorf / Berlin, 04.09.2003: Angesichts der erheblichen Umweltgefährdung durch den Flugverkehr haben Vertreterinnen und Vertreter des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesvereinigung gegen Fluglärm, Germanwatch, ROBIN WOOD und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) heute in Düsseldorf ihre gemeinsame Position für eine umweltverträglichere Gestaltung des Flugverkehrs vorgestellt.

Nach Ansicht der Umwelt- und Verkehrsverbände wird der Flugverkehr durch die Expansion der Billigflüge und den Ausbau von Flughäfen zum "Klimakiller" Nummer eins. Die Klimabelastung durch Fliegen werde damit die des Autoverkehrs in den nächsten Jahren voraussichtlich überflügeln und der Fluglärm werde noch mehr Menschen krank machen. Um diese Entwicklung zu stoppen, müssten die massiven Subventionen des Flugverkehrs konsequent abgebaut, Klima- und Lärmbelastungen erheblich gesenkt und der Verbraucherschutz im Billigfliegersegment spürbar verbessert werden.

Die Entwicklung des Flugverkehrs zu Lasten der Umwelt werde im Rheinland besonders deutlich, da sich hier gleich mehrere Standorte als El Dorado der Billigflieger profilieren wollten. So sollen in der Region vier Flughäfen für Tourismus- und Billigflieger ausgebaut werden: Düsseldorf (LTU, Air Berlin), Köln/Bonn als Billigflieger-Drehkreuz (Germanwings und Hapag-Lloyd-Express), Mönchengladbach (Air Berlin) und Laarbruch (Ryan Air).

BUND-Verkehrsexperte Dr. Werner Reh: "Die Flughäfen konkurrieren unkoordiniert und in enger räumlicher Nachbarschaft um die Ansiedlung der Billigflieger. Diese neuen Anbieter leben aber vom Mehrfachdumping: Tickets unter den eigenen Gestehungskosten, Flughäfen, die auf angemessene Gebühren verzichten und Kommunen, die Steuergelder verschwenden, nur um beim Fliegen mit von der Partie zu sein." Die Leidtragenden seien Anwohner und Umwelt.
Für Reh ist es "reiner verkehrspolitischer und ökonomischer Nonsens", wenn sich Flughäfen gegenseitig Konkurrenz machen, statt miteinander zu kooperieren. "Der Gipfel der Unvernunft ist es, der Bahn das Geschäft zu verhageln, die bei fairen Wettbewerbsbedingungen deutschlandweit und auf vielen europäischen Relationen durchaus eine Alternative zum Flugverkehr bieten kann." Schon jetzt zeichne sich zudem ab, dass infolge des zunehmenden Wettbewerbs die meisten Billiganbieter wieder vom Markt verschwinden werden.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert eine Stärkung des Verbraucherschutzes bei den irreführenden Lockvogelangeboten der Billigfluganbieter.
Prof. Monika Ganseforth, Mitglied im VCD-Bundesvorstand: "Die vermeintlichen Supersonderangebote der Billigflieger haben ihre Tücken. Die Anbieter verschweigen oft die Zusatzkosten für Anreise, Sicherheits- und Landegebühren sowie für Kreditkartenzahlung - Kosten, die den Reisepreis nicht selten um das Fünffache überschreiten. Weiterhin fehlen eindeutige Hinweise auf begrenzte Platzkontingente sowie hohe Storno- und Umtauschgebühren."

Besonders empörend sei, dass der Flugverkehr als der klimaunverträglichste Verkehrsträger bei internationalen Flügen trotz Kyoto-Protokoll von jeder Emissionsbegrenzung ausgenommen ist und sich jeglicher Verantwortung im Klimaschutz entzieht. "Billigflieger liefern daher die eindeu-tige Antwort auf die Frage: ,Wie kann ich als Bürger die Umwelt mit wenig finanziellem Einsatz maximal schädigen, ohne kriminell zu werden?'", fasst Dr. Manfred Treber, Klima- und Verkehrsreferent von Germanwatch, seine Wahrnehmung der Billigflieger zusammen.

Seine Kollegin Monika Lege von ROBIN WOOD ergänzt: "Denn es gibt keine andere individuelle Handlung, die das Klima derart belastet wie das Fliegen." Der einzelne Verbraucher kann also viel für den Klimaschutz tun. "Wir können solange in die Sonne fliegen, bis uns der Klimawandel den Strand nach Hause bringt. Oder wir tun jetzt etwas und steigen auf klimafreundliche Verkehrsmittel um", so die ROBIN WOOD-Sprecherin.

Neben der Klimaschädigung nehme auch die Lärmbelastung kontinuierlich zu, betont Joachim Hans Beckers, der Vorsitzende der Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF). Die nordrhein-westfälische Landesregierung habe den Lärm bei dem "innerstädtisch" gelegenen Flughafen Düsseldorf seit Jahrzehnten unter Umgehung der rechtlichen Normen nach oben getrieben. Köln-Bonn sei vor allem wegen seiner Nachtoffenheit so beliebt. Mit 40.000 Nachtflügen finden dort
so viele Nachtflüge wie in Frankfurt/Main statt. Durch die EU-Umgebungslärmrichtlinie und höchstrichterliche Urteile, die endlich den faktischen Vorrang des Flughafenausbaus gegenüber den Gesundheitsansprüchen der Anwohner beseitigt hätten und die Nachtruhe besser schützten, gerieten die Flughäfen zunehmend unter Druck. "Es besteht die Hoffnung, dass die Expansion der Flughäfen begrenzt werden kann." Allerdings müsse die Bundesregierung endlich das "Trauerspiel" um die Novellierung des Fluglärmgesetzes beenden und anspruchsvolle Grenzwerte festlegen, bevor es die Gerichte selber tun.

Mit ihrer gemeinsamen Initiative setzen sich die Umwelt- und Verkehrsverbände für eine nach-haltige Reduzierung des Luftverkehrs ein.

Wesentliche Forderungen sind:
  • die konsequente Verlagerung von Kurzstreckenflügen auf die Schiene;
  • die Einrechnung der sozialen und ökologischen Folgekosten in den
    Flugticketpreis (Einführung einer Emissionsabgabe, Kopplung der Start- und
    Landeentgelte an Schadstoff- und Lärmemissionen);
  • die Aufhebung der Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Verkehrsträgern
    (europaweite Besteuerung von Kerosin, Aufhebung der Umsatzsteuerbefreiung im grenzüberschreitenden europäischen Flugverkehr);
  • der wirksame Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm (schärfere Grenzwerte, Nachtflugverbote).
Alle wesentlichen Fakten und Forderungen zum Thema Flugverkehr wurden in einem Faltblatt zusammengefasst. Die Mitgliedsorganisationen des AK Flugverkehr und die regionalen Gliederungen werden diese Information ab heute bundesweit verbreiten.


Für Rückfragen:
Dr. Werner Reh, BUND NRW e.V., Tel.: 0211/ 302005-25,
E-Mail: werner.reh@bund-nrw.org
Monika Lege / Ute Bertrand, ROBIN WOOD, Tel.: 040/ 380 892-12,
E-Mail: verkehr@robinwood.de
Dr. Manfred Treber, Germanwatch, Tel.: 0228/ 60492-14,
E-Mail: treber@germanwatch.org
Joachim Hans Beckers, BVF, Tel.: 0171/ 8935989,
E-Mail: joachimhans.beckers@t-online.de
Daniel Kluge, VCD-Pressesprecher, Tel. 030/2804711-2,
E-Mail: presse@vcd.org

Hintergrundinformationen zum Flugverkehr unter: http://www.robinwood.de


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

24.04.2025
Symbolkarten als Seelenhelfer 111 Symbolmittel für mentale, emotionale und seelische Gesundheit


Für Klima, Luft, Boden: Multitalent Wald schützen VERBRAUCHER INITIATIVE zum Tag des Baumes am 25. April

22.04.2025
Earth Day 2025 Deutsche verlieren Interesse am Klimaschutz


12 Jahre nach Rana Plaza Gewerkschafter in Bangladesch inhaftiert, Lieferkettengesetz vor der Abschwächung


Von Kopf bis Fuß: Pilze sind natürlich nachhaltig Als hochwertiges Nahrungsmittel und als Werkstoff der Zukunft


Ausgezeichnet! Reformierter Tierschutzforschungspreis stärkt tierversuchsfreie Wissenschaft Kommentar

Weniger Kunststoffe im Bioabfall ab Mai 2025 Neue Vorgaben der Bioabfallverordnung treten in Kraft.


ÖDP ruft bundesweit zu Aktionstag am "Tag des Baumes" auf Naturschutzpartei fordert "konsequenten Schutz der Wälder": "Jeder gepflanzte Baum sichert uns eine lebenswerte Zukunft."


Gut geschützt die Frühlingssonne genießen VERBRAUCHER INITIATIVE mit Tipps zu Sonnenschutzmitteln


17.04.2025
Photovoltaik-Ausbau landwirtschafts- und umweltgerecht gestalten AbL legt neuer Bundesregierung Vorschläge für Photovoltaik-Ausbau vor

"Noch mehr Trinkwasserbrunnen für Rheinland-Pfalz" Trinkwasserversorgung

Bilanz des Koalitionsvertrags Transparency Deutschland fürchtet deutliche Einschränkungen demokratischer Beteiligungs- und Kontrollrechte

Hummel-Challenge begeistert - Über 11.000 Beobachtungen Ergebnis Citizen Science Projekt

In tiefer Trauer: Der SFV nimmt Abschied von Wolf von Fabeck Eine große Persönlichkeit der Energiewende ist verstorben.


Tag der Landlosen: FIAN weist auf wachsende Landkonzentration hin Forderungen an die deutsche Entwicklungszusammenarbeit

16.04.2025
Carsharing-Anbieter lassen die verkehrsentlastende Wirkung ihrer Angebote überprüfen Carsharing ist ein wichtiger Baustein nachhaltiger Mobilität

Projekt "Trinkbecher für Trinkwasser" 100.000-Euro-Spendenrekord für sauberes Wasser in Afrika


15.04.2025
Evaluierung der Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes Eine aktuelle Studie evaluiert die Recyclingquoten des Verpackungsgesetzes und entwickelt Vorschläge für deren Weiterentwicklung

Videonewsletter der Möbelmacher Nr. 216 Newsletter 216: Actionhelden F. Kusz, D. Scheck, U. Plank; Küche in Lindau; elektrisches Schrankbett; Sommerzudecken; Hifirack in Elsbeere; Wozi und Sessel bei Übriges;


PRISMA in Frankfurt Ein nachhaltiges Bürobestandsgebäude als gesellschaftlicher Impulsgeber