![]() Das Angebot umfasst intensive Gespräche sowie, wenn gewünscht, Rückrufe in regelmäßigen Abständen, um sie vor dem Rückfall in die Sucht zu schützen. Diese Hotline ist ein Gemeinschaftsprojekt der Deutsche Krebshilfe e.V. und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). "Wir sind uns sicher, mit der Raucher-Hotline für Krebspatienten die Heilungschancen deutlich erhöhen zu können", sagt Gerd Nettekoven Geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe. "Wer Krebs hat und weiter raucht, braucht dringend unsere Hilfe." Wenn Patienten während ihrer Krebsbehandlung rauchen, verschlechtert sich die Durchblutung sämtlicher Organe - und damit auch die Wirksamkeit der Krebs-Therapie. Zusätzlich bleibt das Krebsrisiko deutlich erhöht. Grund dafür sind die mehr als 4.000 verschiedenen chemischen Bestandteile, die im Zigarettenrauch nachweisbar sind. Mehr als 40 von ihnen sind stark krebserregend (kanzerogen). Mit ihrer neuen Raucher-Hotline für Krebspatienten und deren Angehörige möchten die Deutsche Krebshilfe und das DKFZ den betroffenen Menschen bessere Heilungschancen ermöglichen. Krebspatienten und ihre Familien sind erfahrungsgemäß besonders sensibilisiert und motiviert für einen Wandel ihres bisherigen Lebensstils. Wer die Telefonnummer 0 62 21 / 42 42 24 wählt, erhält täglich zwischen 15 und 19 Uhr ein intensives Beratungsgespräch. Je nach Wunsch stehen dem Anrufer zwei Varianten der telefonischen Beratung zur Verfügung: Die einmalige Beratung umfasst die Vorgeschichte des Anrufers (Anamnese), Information, Motivation, eine konkrete Maßnahmenplanung sowie verhaltensbezogene und mentale Bewältigungsstrategien. Wer möchte, kann aber auch Folgeanrufe vereinbaren, bei denen die Fortschritte, schwierige Situationen sowie Entzugssymptome ermittelt und besprochen werden. Dabei steht die Rückfallprophylaxe im Vordergrund. "Wir gehen davon aus, dass sich mit Hilfe dieser beiden Beratungsstrategien die Ausstiegschancen von krebskranken Rauchern deutlich erhöhen", sagt der Diplom-Psychologe Peter Lindinger vom DKFZ. Die Anrufe werden dokumentiert und anonym ausgewertet. Im Laufe des Beratungsgespräches weisen die Mitarbeiter der Raucherberatung auf die Möglichkeit weiterer Anrufe hin. Jeder Anrufer wird eingeladen, an einer Befragung nach drei und nach zwölf Monaten teilzunehmen. Nach diesen Zeiträumen erfolgt die Evaluation der Wirksamkeit der Beratungsgespräche. Die Deutsche Krebshilfe investiert 50.000 Euro für das erste Jahr der Laufzeit dieses Projektes. Bei gutem Erfolg ist eine Fortsetzung dieses Projektes geplant.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rauchen weltweit mehr als 1,1 Milliarden Menschen. In Deutschland gibt es in der Altersgruppe von 18 - 59 Jahren rund 20 Millionen Raucher. Zigarettenrauchen führt in Deutschland jährlich zu mehr Todesfällen als durch Aids, Alkohol, illegale Drogen, Verkehrsunfälle, Morde und Selbstmorde zusammen. Rund 140.000 Menschen sterben hierzulande jährlich an den Auswirkungen des Tabakkonsums - das sind 380 Personen pro Tag. Im Vergleich dazu sterben in Deutschland jährlich etwa 42.000 Menschen durch Alkoholkonsum. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben weltweit jährlich fast fünf Millionen Menschen vorzeitig an den Folgen des Zigarettenkonsums. Das bedeutet alle neun Sekunden einen Todesfall. Wenn die gegenwärtigen Konsumtrends in den Industrienationen weiter anhalten und in den Entwicklungsländern zunehmen, wird sich die Anzahl der rauchbedingten Todesfälle weltweit innerhalb der nächsten Jahrzehnte auf rund 10 Millionen pro Jahr erhöhen. Die Deutsche Krebshilfe fordert von den politischen Entscheidungsträgern:
Quelle: Deutsche Krebshilfe e.V
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