Künftig soll - eher im Sinn von Renate Künast - gelten: Klasse statt Masse. Das heißt: Die Subventionen an Agrarbetriebe werden künftig auch an die Einhaltung von Umwelt- und Qualitätsstandards gebunden. Ein weiteres Ziel der Bundesregierung, die Agrarsubventionen insgesamt zu kürzen, wurde nicht erreicht. Dagegen war der französische Widerstand zu groß. Die durch Subventionskürzungen eingesparten 1,2 Milliarden Gelder sollen künftig für die Entwicklung ländlicher Regionen verwendet werden. Die Landwirte sind jetzt nicht mehr gezwungen, wegen einer falschen Subventionspolitik Mais um jeden Preis anzubauen, sondern können das produzieren, was am meisten nachgefragt wird. Das heißt, sie richten sich primär nach ihren Kunden. Diese entscheiden künftig mehr als bisher, ob mehr Öko oder mehr Billigkost hergestellt wird. Das alles ist noch kein Durchbruch für eine 100-prozentige ökologische Agrarwende. Aber die Chance ist jetzt gegeben, dass Renate Künast ihr mittelfristiges Ziel erreicht: 20 Prozent ökologische Lebensmittel bis 2010. Künast zur neuen EU-Agrarpolitik: "Wir wollen, dass die Landwirte sich wieder nach der Bodenqualität und nach dem Markt richten." Dass die Agrarwende in die richtige Richtung zielt, zeigen die ersten Reaktionen der klassischen Bauernverbände. Sowohl die deutsche wie die französische alte Agrarlobby protestierte heftig und kündigte Widerstand an. ![]() Franz Alt: "Agrarwende jetzt - Gesunde Lebensmittel für alle" "Die Landwirtschaft produziert Überschüsse, ist an der Umweltzerstörung beteiligt, stolpert von einem Skandal zum anderen, stellt immer weniger Arbeitsplätze zur Verfügung und verliert an Akzeptanz in der Bevölkerung."
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