Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Wissenschaftsladen Bonn e.V., D-53113 Bonn
Rubrik:Verkehr    Datum: 25.06.2003
Diesel-Fahrzeuge nicht vor Herbst kaufen - dann kommen die ersten Wagen mit Euro 4-Norm plus Ruß-Partikel-Filter
Aktuelle Modell-Umfrage bei den wichtigsten Autoherstellern
Der Wissenschaftsladen Bonn e.V rät Verbrauchern, nicht auf Oxidationskatalysator und Euro 4-Norm allein zu setzen. Diese verringern Krebsrisiko nicht. Diesel-Ruß wird für rund 8000 Lungenkrebsfälle pro Jahr in Deutschland verantwortlich gemacht. Der Wissenschaftsladen Bonn ist mit 20 Mitarbeitern der größte der 58 Wissenschaftsläden in Europa.

(Bonn) "Warten Sie bis zum Herbst, wenn Sie einen Diesel kaufen wollen", rät Dr. Klaus Trost, Experte beim Wissenschaftsladen Bonn e.V., "dann hat ein Teil der Hersteller einzelne Modelle nicht nur für die Euro 4-Norm gerüstet, sondern - viel wichtiger - einen Ruß-Partikelfilter eingebaut." Vorreiter unter den Autoherstellern sind Ford, Renault, Peugeot und Toyota (vgl. Übersicht S.3: Modelle wann sie auf den Markt kommen). In den letzten Wochen hatten immer mehr deutsche Hersteller ihren Widerstand aufgegeben und angekündigt, einige ihrer Modelle ab Herbst mit Partikel-Filtern anzubieten. Umwelt-Verbände und alternative Verkehrsverbände hatten dies - unterstützt vom Umweltbundesamt - in ihrer Kampagne "Kein Diesel ohne Filter" vehement gefordert.

Diesel-Fahrzeuge ohne Filter sind nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen ein erhebliches Gesundheitsrisiko. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der amerikanischen Umweltbehörde EPA wird Ruß aus Diesel-Motoren inzwischen für fünf Prozent aller Krebserkrankungen der oberen Atemwege verantwortlich gemacht. Das Umweltprognose Institut (UPI) in Heidelberg schätzt, dass in Deutschland jährlich rund 8000 Lungenkrebs-Fälle durch Ruß-Emissionen verursacht werden. Außerdem sorgt Dieselruß nach Angaben des Deutschen Allergie- und Asthmabund dafür, dass Pollen "aggressiver" werden, Allergien daher zunehmen: Die Pollen bleiben an den Ruß-Partikeln haften und werden mit diesen verstärkt eingeatmet. Dazu kommt: Diesel-Ruß trägt, so das International Panel on Climate Change (IPCC) merklich zur Klimaerwärmung bei.

Oxidations-Katalysatoren und Euro 4 allein sind kein Gesundheits-Siegel

Verbraucher sollten sich nicht durch das Werbe-Argument vieler Autohändler blenden lassen, wonach auch so genannte Oxidations-Katalysatoren Diesel-Fahrzeuge "sauberer" machten. Nach überwiegend vertretener wissenschaftlicher Meinung sei vielmehr das Gegenteil der Fall, sagt Dr. Klaus Trost vom Wissenschaftsladen Bonn e.V.: Zwar reduzieren diese Filter die Emissionen von Kohlenmonoxid und unverbrannten Kohlenwasserstoffen. Doch diese Werte sind beim Diesel ohnehin unkritisch. Was schwerer wiegt: Der Katalysator sorgt dafür, dass das Gewicht der Ruß-Emissionen sinkt, indem er die Partikel verkleinert. Die Zahl der Partikel aber ändert sich kaum. Negative Folge: Die nun viel kleineren Partikel werden von den Filtermechanismen der Lunge nicht mehr aufgehalten, sondern dringen tief ins Lungengewebe ein. Vor allem Kinder, so die WHO, sind durch diese Feinst-Partikel gefährdet.

Dies ist auch der Kardinal-Fehler bei der Euro 4-Norm, mit deren vorzeitiger Erfüllung viele Autohersteller werben. Auch sie verlangt lediglich, dass das Gewicht der Ruß-Emissionen sinkt, nicht aber die Zahl der Ruß-Partikel. Dennoch: Einen kleinen Fortschritt bringt die Norm in Sachen Stickoxid-Emissionen (NOx): Der erlaubte Ausstoß ist geringfügig niedriger als bei der Vorgänger-Norm Euro 3, aber immer noch drei Mal so hoch wie die erlaubten NOX-Emissionen bei Benzin-Motoren nach Euro 4-Norm.

Verbraucher, die ihre Gesundheit und die Umwelt schützen wollen, sollten daher beim Autokauf in erster Linie darauf achten, dass das Fahrzeug einen Partikel-Filter hat. Wird außerdem die Norm Euro 4 erfüllt - um so besser.

Weitere Informationen:
Dr. Klaus Trost, 0228/ 2 01 61-32, klaus.trost@wilabonn.de
Andreas Pallenberg, 0228/ 2 01 61-20, andreas.pallenberg@wilabonn.de


ÜBERSICHT:
Autos, die den Ruß-Partikel-Filter haben und zugleich die Euro 4-Norm erfüllen


(Umfrage des Wissenschaftsladen Bonn bei den 15 führenden Auto-Herstellern in Deutschland, Stand: Mitte Juni 2003)

Audi: voraussichtl.: A 4 2.0 TDI, ab Jan. 2004
BMW: frühestens Anfang 2004, nur bei Fahrzeugen ab 5er-Klasse aufwärts
Citroen: voraussichtl. C 5, 2.0 und C8, 2.2, Anfang 2004
Fiat: kein Modell 2003
Ford: Focus C-Max in unterschiedlicher Motorisierung, ab Herbst
Mercedes: voraussichtl. Modelle C 200 CDI (ca.125 PS), C 220 CDI (ca. 145 PS), E 200 CDI, E 220 CDI, Ende 2003
Opel: voraussichtl. Vectra, Ende 2003
Mazda: ab 2004 für mehrere Modelle
Nissan: im Laufe von 2004
Peugeot: 307 HDi, 2.0, 136 PS ab Herbst,plus ein Modell mit 1.6 l, 109 PS, ab Frühjahr 2004
Renault: Vel Satis 2.2 und Espace, ab Ende 2003
SEAT: voraussichtl. kein Modell bis Mitte 2004
SKODA: kein Modell vor Frühjahr 2004
Toyota: Avensis, 2,0 l, D-4D (115 PS), ab Nov. 2003
VW: nur für größere Modelle (ab Passat aufwärts), kein Kommentar zum Zeitpunkt der Markteinführung



bereits jetzt mit Partikel-Filter ausgerüstet:

Citroen: C 5, 2.0, HDi X FAP, 109 PS, C 8, 2.2 HDi SX FAP, 130 PS
Fiat: Ulysses 2.0, JTD FAP, 109 PS und 2.2 JTD FAP, 128 PS
Lancia: Phedra 2,0 JTD und 2,2 JTD FAP
Peugeot: 307 HDI 2.0, 107 PS, 406 HDI 2.2, 133 PS, 607 HDI 2.2, 133 PS, 807 HDI, 2.2, 128 PS



Wissenschaftsläden arbeiten aktuelle wissenschaftliche wissenschaftliche Erkenntnisse konkret und verständlich auf. Inhaltliche Schwerpunkte des Wissenschaftsladen Bonn e.V., 1984 gegründet, sind die Bereiche Umweltschutz und Gesundheit sowie Arbeitsmarkt.


Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

09.05.2025
Die Rolle von Energieeffizienz bei der Immobilienbewertung Energieeffiziente Gebäude hingegen bieten eine höhere Investitionssicherheit

08.05.2025
Kein Abschuss von Wölfen nach dem Rasenmäherprinzip! EU-Abgeordnete Manuela Ripa (ÖDP) fordert besseren Herdenschutz statt Zerstörung von Wolfsrudeln


Kein Zusatz-Geld an Tesla und Elon Musk ÖDP-Europaabgeordnete Manuela Ripa will keine Verrechnung der Emissionsgrenzwerte mit zugekauften E-Auto-Zertifikate


07.05.2025
Baum der Gemeinschaft: Die Linde ist Heilpflanze des Jahres Rezepte und Anwendungen für Gesundheit, Kosmetik und Küche


06.05.2025
Gelebte Nachhaltigkeit - auch über die Unternehmensgrenzen hinaus Gespräch mit Andreas Keck von Paragon - Podiumsdiskussion zum Thema beim CustomerCommunicationsDay am 15. Mai in Frankfurt


Merz' Kanzlerwahl: Fehlstart ins Regierungsamt ÖDP: Neuer Regierungschef in Deutschland "kein Kanzler fürs Volk"


Mondelez International macht weitere Fortschritte bei der Umsetzung der "Snacking Made Right"-Prioritäten Veröffentlichung des "Snacking Made Right"-Nachhaltigkeitsreports für das Geschäftsjahr 2024


05.05.2025
Gentechnik-Trilog: Wahlfreiheit für Verbraucher und Betriebe sichern! Bio-Branche erinnert Politik an ihre Verantwortung

Englisches Storchendorf ausgezeichnet Störche zurück auf der Insel


Neue Branchenumfrage untersucht Arbeitssituation in der Fahrradwirtschaft Zielgruppe der Umfrage sind alle Personen, die beruflich mit dem Thema Fahrrad zu tun haben


Versäumnisse korrigieren - ohne die Energiewende zu bremsen Aus Sicht der bayerischen Erneuerbaren-Branche enthält der Koalitionsvertrag sowohl erfreuliche, als auch besorgniserregende Botschaften

04.05.2025
1200 Menschen demonstrieren in Reichling gegen Gasbohrungen in Bayern Umweltschutzorganisationen fordern von Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger den Stopp der Gas-Projekte.


03.05.2025
Weltrekord bei Militärausgaben Frieden schaffen mit immer mehr Waffen?

02.05.2025
GROHE Water Insights 2025 Deutsche sorgen sich vor Wasserknappheit und steigenden Kosten - und unterschätzen ihren Verbrauch


Vom Feld in die Tonne? Nicht mit uns! Slow Food Deutschland setzt sich für mehr Wertschätzung für Lebensmittel ein und engagiert sich mit eigenen Projekten für die Reduzierung von Foodwaste

Ressourcen für das Jahr 2025 aufgebraucht Deutsche Umwelthilfe fordert mehr Kreislaufwirtschaft im Baubereich

EWKFonds: UBA sieht 2025 von Prüfpflicht bei Mengenmeldung ab Meldefrist für Hersteller verlängert bis zum 15. Juni 2025

Die immensen Kosten des Klimawandels erfordern "Handeln statt Palavern" Naturschutzpartei ÖDP mahnt neue Regierung zu konkreter Aktion, damit Menschen und Wirtschaft nicht weiter für Fehler falscher Klimapolitik bezahlen.


30.04.2025
Richtig lüften - der Frische-Kick für die Wohnung

Umbau der Tierhaltung ist mit höheren Kosten verbunden AbL zur Äußerung des designierten Landwirtschaftsministers Rainer bezüglich der Fleischsteuer