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 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  Öko-Institut Institut für angewandte Ökologie e.V., D-79038 Freiburg
Rubrik:Umweltschutz    Datum: 31.03.2003
Beckenbauer und Trittin präsentieren "Green Goal"
Pressemitteilung
Freiburg/Darmstadt/Berlin, 31. März 2003

Die FIFA WM 2006 soll weltweit die erste klimaneutrale Großveranstaltung im Sport werden. Und: Erstmals wurde ein Umweltkonzept mit quantifizierbaren Minderungszielen entwickelt. Diese beiden Aussagen standen am Montag (31. März 2003) im Mittelpunkt einer Pressekonferenz in Frankfurt, bei der Franz Beckenbauer, der Präsident des Organisationskomitees FIFA WM 2006, gemeinsam mit Bundesumweltminister Jürgen Trittin das Umwelt-Konzept der FIFA WM 2006 präsentierten. Titel: "Green Goal - auf dem Weg zu einer nachhaltigen FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006".

Die Unterstützung für "Green Goal"

"Bei der WM schaut die ganze Welt auf Deutschland. Da wollen wir natürlich auch beim Umweltschutz vorbildlich sein," sagt Franz Beckenbauer. Dabei kann der OK-Präsident auf die Unterstützung von höchster Stelle setzen - sowohl seitens der Bundesregierung, des Fußball-Weltverbands (FIFA) sowie der Wirtschaft.

Jürgen Trittin, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: "Ich gratuliere dem OK zu dem Entschluss, mit "Green Goal" dem Umwelt-Gedanken in hohem Maße Rechnung zu tragen. Wir freuen uns über den erfolgreichen Doppelpass. Durch sehr konkrete Maßnahmen werden wir gemeinsam neue Maßstäbe im Umweltbereich setzen."

Urs Linsi, FIFA-Generalsekretär: "Mit der Initiative "Green Goal" wird schon vor Beginn der FIFA-WM 2006 ein eminent wichtiges Tor erzielt. Die FIFA begrüßt und unterstützt alle Bemühungen des Lokalen Organisationskomitees in Deutschland, um die WM im Einklang mit der Umwelt und nach ökologischen Gesichtspunkten durchzuführen."

Gerhard Goll, Vorstandsvorsitzender der EnBW AG: "Die EnBW ist bei "Green Goal" dabei - das ist für uns selbstverständlich. Denn als führendes Energieunternehmen haben wir eine gesellschaftliche Verantwortung, umweltbewusst zu handeln und Vorbild zu sein. Dabei ist Fußball ideal, die Menschen geradezu spielerisch für mehr Energiebewusstsein zu gewinnen. Im Bereich Energie kann sich die EnBW als kompetenter und engagierter Partner der FIFA, des WM-Organisationskomitees und des Fußballs einbringen. Dies kann von der Energiebelieferung einzelner WM-Stadien mit regenerativ erzeugtem Strom über die Beratung hinsichtlich der Nutzung von Energieeinsparpotenzialen bis hin zur Unterstützung bei der Verbreitung der Ziele von Green Goal reichen. Fest steht: Green Goal macht die Umwelt zum ersten Sieger der WM."

Dr. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU): "Alle Projektpartner wollen die Gelegenheit nutzen, den engen Zusammenhang von Sport und Umweltschutz einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln. Große Erfolge erhoffen wir uns unter anderem bei den umweltfreundlicheren Energien oder bei der Abfallvermeidung und -entsorgung."

Die vier Kernbereiche

"Green Goal" bezieht sich auf die vier Bereiche Wasser, Abfall, Energie und Mobilität. Die Quantifizierung der Ziele basiert

- auf einer Ist-Analyse der Verbrauchswerte an Energie, Wasser und des Abfallaufkommens im Rahmen des Bundesliga-Spielbetriebs in den FIFA WM-Stadien,
- einer Abschätzung des zu erwartenden Verkehrs,
- sowie einer Untersuchung möglicher Umweltmaßnahmen unter Berücksichtigung erster Kosten-/Nutzenberechnungen.

Die quantifizierbaren Ziele

"Green Goal" ist das erste Umweltkonzept mit quantifizierbaren Minderungszielen für eine Sport-Großveranstaltung.

Wasser:
Der Wasserbedarf der FIFA WM-Stadien wird rund 42.000 m³ betragen. Konkret geplante Maßnahmen zur Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs sind die Erhöhung der Nutzung von Regen-, Oberflächen- oder Brunnenwasser auf 20 Prozent, die optimierte Beregnung der Spielfelder, die Einsparung von Wasser im Sanitärbereich sowie die regelmäßige Wartung von Armaturen und Leitungen.

Abfall:
Die Reduzierung der Abfallmengen wird angestrebt durch den vermehrten Einsatz verpackungsfreier Systeme beziehungsweise Mehrwegsysteme, durch Leitfäden für Catering- und Merchandising-Unternehmen sowie durch ein Abfallmanagement auch im Stadionumfeld. Da genauere Schätzungen über das zu erwartende Abfallaufkommen während der WM schwierig sind, basiert das Reduktionsziel auf Erfahrungswerten im Bundesliga-Spielbetrieb. Diese variieren sehr stark von Stadion zu Stadion. Allein hierin spiegeln sich entsprechende Potenziale zur Minderung der Abfallmengen wider.

Energie:
Der derzeitige Energieverbrauch der Stadien soll durch die Ausschöpfung von Potenzialen zur Energieeinsparung um 20 Prozent gesenkt werden. Der verbleibende Energiebedarf soll möglichst über den Einsatz erneuerbarer Energien gedeckt werden. Konkret bringt sich die EnBW AG, einer der bislang drei Nationalen Förderer der FIFA WM 2006, ein durch die Bereitstellung von regenerativ erzeugtem Strom.

Mobilität:
Im Bereich Mobilität wird eine Erhöhung des Anteils am Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) auf mindestens 50 Prozent angestrebt.

Die klimaneutrale FIFA WM 2006

Das anspruchsvollste Ziel stellt die Minimierung des Effekts der WM auf das globale Klima dar. Ansatzpunkte sind hier die Ausschöpfung von Effizienzpotenzialen in den Stadien und bei der Organisation des WM-Verkehrs sowie der Einsatz regenerativer Energien. Trotz der hierüber erzielbaren Reduktionen wird die WM 2006 zusätzlich voraussichtlich rund 100.000 Tonnen Treibhausgasemissionen im Inland verursachen. Diese Emissionen sollen durch Klimaschutzinvestitionen an anderer Stelle kompensiert werden. Das bedeutet: Die WM 2006 wird weltweit die erste klimaneutrale Großveranstaltung im Sport sein. Konkrete Kompensationsmodelle werden im Laufe des Jahres entwickelt.

Der DFB als Initiator

Im Gegensatz zu Olympischen Spielen, bei deren Vergabe seit Sydney 2000 Umwelt-Vorgaben durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) vorgeschrieben sind, war die Umwelt kein Bewertungskriterium der FIFA in der Ausschreibung für die WM 2006. Mit "Green Goal" hat der DFB Neuland betreten und eine seit Jahren bestehende Vision realisiert.

Schon 1998, also noch zwei Jahre vor der offiziellen Nominierung von Deutschland als Gastgeber der WM 2006, legte der DFB offiziell das Fundament: Der Umweltschutz-Gedanke wurde auf dem 36. DFB-Bundestag im Oktober 1998 in die Präambel der Satzung aufgenommen. "Unsere Motivation bestand damals darin - und daran hat sich bis heute nicht geändert -, dass ein intaktes ökologisches Gleichgewicht auch für den Fußballsport eine unverzichtbare Voraussetzung sein muss", erläutert DFB-Generalsekretär und OK-Vizepräsident Horst R. Schmidt.

Das besondere Spannungsfeld

Zu den besonderen Herausforderungen bei der Entwicklung und Umsetzung eines Umweltkonzepts zählt, dass die Austragung der Fußball-WM im Gegensatz zu
Olympischen Spiele dezentral erfolgt und somit an die Organisation des Verkehrs besondere Anforderungen stellt. Hinzu kommen die unterschiedlichen Eigentums- und Besitzverhältnisse vor Ort sowie die stark variierenden baulichen Zustände, die letztlich ausschlaggebend sind für die jeweiligen Möglichkeiten der Einflussnahme im Umweltbereich.

Das Team von "Green Goal"

"Green Goal" ist eine Mannschaftsleistung. Gemeinsam mit dem Öko-Institut hat das OK das Konzept entwickelt und eng abgestimmt mit dem Bundesumweltministerium, das zudem bei allen Kommunikations-Maßnahmen zur Seite steht. Dr. Hartmut Stahl und Christian Hochfeld vom Öko-Institut freuen sich weiterhin auf die engagierte Teamarbeit und erhoffen sich daraus einen "Kick" für die Nachhaltigkeit. "Denn letzten Endes", so Dr. Stahl, " findet in der Bundesliga jedes Wochenende eine WM statt, bei der Fußball und Umwelt Hand in Hand gehen können."

Die Entwicklung des Konzepts wurde durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit 90.000,- € gefördert. Darüber hinaus hat das Kuratorium der DBU am 17. März 2003 die Ko-Finanzierung der Umsetzungs-Phase mit 300.000,- € bewilligt.

Aus den Reihen der Globalen Partner und der Nationalen Förderer hat die EnBW AG als erstes Unternehmen seine aktive Unterstützung im beschriebenen Rahmen zugesagt.

Nicht zuletzt haben sich die zwölf FIFA WM-Städte und -Stadien zu "Green Goal" bekannt und sich zur Mitwirkung bei der Umsetzung der Ziele und Maßnahmen dem OK gegenüber verpflichtet.

Die nächsten Schritte

In der Umsetzungsphase werden OK und Öko-Institut die Betreiber der FIFA WM-Städte und -Stadien bezüglich der Ausschöpfung von Effizienzpotenzialen beraten.

Ein weiterer wesentlicher Baustein soll die Einbeziehung weiterer Globaler Partner und Nationaler Förderer in das Umweltkonzept sein.


Jens Grittner
Pressesprecher
FIFA Fußball-Weltmeisterschaft 2006
Organisationskomitee Deutschland
Otto-Fleck-Schneise 6a
60528 Frankfurt/M.
Tel.069/2006-2600
Mobil 0160/7450074
Jens.Grittner@ok2006.de

Christiane Rathmann
Leiterin Öffentlichkeit & Kommunikation

Öko-Institut e.V.
Referat Öffentlichkeit & Kommunikation
Binzengrün 34a
79114 Freiburg
Tel. 0761/45 295 22
Mobil 0160/533 33 55
c.rathmann@oeko.de


Das Öko-Institut

Das Öko-Institut e.V. ist das führende Umweltforschungsinstitut im Bereich der angewandten Ökologie. Es erstellt wissenschaftliche Gutachten und berät Politiker, Umweltverbände und Institutionen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.oeko.de.


Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Die Gründung:
Das Gesetz zur Errichtung der rechtsfähigen Stiftung bürgerlichen Rechts wurde im breiten politischen Konsens erlassen am 18.7.1990. Die Geschäftsstelle in Osnabrück arbeitet seit dem 1.3.1991.

Die Finanzierung:
Das Stiftungskapital (des Bundes) stammt aus dem Privatisierungserlös der Salzgitter AG: damals rund 1,28 Milliarden Euro, heute über 1,69 Milliarden Euro. Die Erträge aus dem Vermögen stehen für Förderaufgaben zur Verfügung. Die DBU ist eine der größten Stiftungen Deutschlands, in Sachen Umwelt die größte Europas.

Gesetzlicher Vertreter:
Ein Kuratorium aus 14 Mitgliedern, von der Bundesregierung berufen, ist gesetzlicher Vertreter der DBU. In ihm sitzen Bundes- und Landespolitiker und Repräsentanten anderer gesellschaftlich relevanter Gruppen. Vorsitzender: Bundesbankpräsident i. R. Prof. Dr. Hans Tietmeyer, Generalsekretär: Dr. Fritz Brickwedde.

Aufgabe:
Zwölf Förderbereiche, unterteilt in die Gebiete Umwelttechnik, Umweltforschung und Naturschutz und Umweltkommunikation. Jährliche Vergabe des Deutschen Umweltpreises, höchstdotierter Umweltpreis Europas (500.000 Euro).

Tätigkeit:
Die DBU fördert die Kreativität kleiner und mittlerer Unternehmen bei der praktischen Lösung von Umweltproblemen und gibt Anreize für ökologische Innovationen in diesen Betrieben (modellhaft, umweltentlastend, innovativ). Sie setzt durch die Förderung umwelt- und gesundheitsfreundlicher Produkte und Produktionsverfahren auf einen vorbeugenden und integrierten Umweltschutz und mindert das Einstiegsrisiko für Unternehmen in umweltschonendere Produktionstechniken. Sie fördert, was die Umwelt direkt und praktisch schützt. Sie unterstützt den Austausch von Wissen über die Umwelt zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und anderen öffentlichen oder privaten Stellen. Sie fördert Naturschutzvorhaben, die Lebensräume oder wildlebende Arten schützen sowie einer natürlichen, standortspezifischen, genetischen Vielfalt und einer nachhaltigen Nutzung von Arten und Ökosystemen dienen.

Statistisches:
Seit Gründung wurden ca. 5.330 Projekte mit einer Fördersumme von 985 Millionen Euro bewilligt, davon rund 40 Prozent in den neuen Bundesländern.


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