![]() Nur die wenigsten Deutschen wollen einen Irak Krieg aber die größten Pazifisten sind Kinder : Krieg sei die "schlimmste Brutalität der Menschen untereinander", war die häufigste Antwort bei einer Umfrage der Zeitschrift "Eltern for Family" unter 2 048 Kindern und Jugendlichen zwischen acht und 18 Jahren. Bei dem Wort Krieg dachten die Befragten auch an "Soldatenfriedhöfe mit unendlich vielen Kreuzen" und an Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung. Auf den Punkt brachte es ein elfjähriger Grundschüler: "Sich gegenseitig abmurksen, was soll das?" Auch andere Kinder äußerten sich unmissverständlich: "Krieg finde ich blöd, und ich habe saumäßig Angst davor", sagte ein Gleichaltriger. Ein zwölfjähriger Gesamtschüler glaubt: "Krieg ist das Perverseste, was Menschen sich ausdenken können. Es ist der reinste Sadismus der Politiker." Bei einer Friedensdemonstration in Karlsruhe haben Schüler soeben Aufkleber mit diesem klugen Spruch verteilt: "Amerikaner sind unsere Freunde - wir wollen keinen einzigen im Irak-Krieg verlieren." Zwei 16-jährige Freunde hatten ihre einfache Friedensbotschaft auf dem Karlsruher Marktplatz miteinander abgestimmt. Auf des einen Schild stand "NEIN zum Krieg" und der andere hatte geschrieben: "JA zum Frieden". Alte Soldatenwerte wie Ehre, Gehorsam und Vaterlandstreue haben für den Nachwuchs offenbar keine Bedeutung mehr: "Die sogenannte soldatische Tapferkeit das ist für mich nur Propaganda", sagte eine 16 jährige Gymnasiastin. "Damit macht man die jungen Männer kirre!" Und ein Zwölfjähriger kündigte für den Kriegsfall seine Desertion an. Die meisten Kinder schlagen zur Verhinderung von Krieg vor, die Entwicklungshilfe zu erhöhen. Auch der verstärkte Schüleraustausch könne ein Mittel sein, glauben viele. "Brot statt Bomben" und "Klugheit statt Krieg" malen sie in diesen Wochen auf ihre Pappschilder - europaweit. Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg scheinen auch bei den heutigen Jugendlichen noch dazuzugehören, auch wenn sie ein halbes Jahrhundert nach dessen Ende geboren wurden. Eine 15 Jährige berichtete von der Flucht ihrer Oma aus Ostpreußen und erklärte: "Wenn ich das von meiner Großmutter höre, dann danke ich Gott dafür, dass er uns den Frieden erhält, und bete, dass er dort Frieden macht, wo Krieg herrscht." Eine 13 jährige Schülerin hält noch mehr Demokratie für ein Mittel zur Friedenswahrung: "Ich bin dafür, dass vor jedem Krieg eine Volksabstimmung stattfindet. Ich bin sicher, so kann man jeden Krieg verhindern. Denn die Mehrheit in der Bevölkerung ist doch überall für den Frieden." Richtig: Umfragen belegen, dass bei Volksabstimmungen weltweit die Friedensfreunde zahlenmäßig überall überlegen sind - am meisten bei Jugendlichen und Kindern. Bei einer Friedenskundgebung mit 3000 Deutschen und Franzosen auf der Europabrücke in Straßburg stand ein Schuljunge mit einem selbstgemachten Schild vor mir. Darauf stand: "Mister Bush: Krieg ist doof." Das Kind hatte von der Botschaft Jesu mehr verstanden als der US-Präsident, der sich ständig auf Jesus beruft und dabei Angriffskriege plant.
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