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Naturschutz   
Der deutsche Wald ist nicht tot, aber krank
Knapp zwei Drittel des deutschen Waldes ist geschädigt. Nach Eiche, Kiefer, Fichte und Tanne sind nun hauptsächlich Buchen gefährdet. Das ergab der von den deutschen Bundesländern ermittelte Waldschadensbericht 2002.

Vor 20 Jahren haben die Waldschadensberichte die Öffentlichkeit noch erschreckt. Obwohl der Zustand der Wälder sich nicht gebessert hat, sondern auf hohem Niveau erschreckend schlecht ist, haben sich die Deutschen an diesen schlechten Zustand gewöhnt. "Noch sind ja die Wälder grün - der Wald will einfach nicht sterben" - ist oft zu hören. Die Waldberichte sind nicht mehr skandalträchtig.

Hauptursache für die Krankheiten des Waldes ist primär der Zustand der Böden. Ihr Säuregehalt hat sich seit den 60-zigern verhundertfacht. Die feinen Wurzeln der Bäume beginnen in diesen Jahren abzusterben. Danach kann ein Baum keine Schadstoffe mehr filtern.

Giftige Stoffe wie Nitrate, Mangan, Pestizide und Aluminium gelangen ins Grundwasser. Aus der Landwirtschaft gelangt hauptsächlich Ammoniak ins Grundwasser. Auch Luftschadstoffe aus Heizungen und Autos gehören zu den Waldkillern. Deshalb sollte die Mineralölsteuer pro Jahr um 25 Cents angehoben werden, fordert der Deutsche Naturschutzring (DNR). Auch Düngemittel müssten mit einer Abgabe belegt werden.

Im Erzgebirge ist schon eingetreten, was Ökologen vor 20 Jahren vorausgesagt haben: Der Wald ist dort praktisch tot. Anfang der achtziger Jahre waren 55 Prozent des Waldes in Deutschland krank, heute sind es 60 Prozent. Der Wald lebt also noch, aber er ist sehr krank.


 
Quelle: Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
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franzalt@sonnenseite.com
    

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