Zurück zur ECO-World Startseite

Haftungsausschluss
Impressum
Datenschutzerklärung









  Forum
 
 
HOME | Top-Nachrichten | alle Nachrichten
 Hier finden Sie laufend aktuelle Nachrichten aus dem Themenbereich Ökologie.
Wenn Sie Meldungen zu einem bestimmten Thema suchen, steht Ihnen die Navigation links zur Verfügung. - Mit ECO-News, dem Presseverteiler der ECO-World sind Sie immer auf dem Laufenden.

Stichwort    Art 
 ECO-News - die grüne Presseagentur
Presse-Stelle:  BDLA Bund Deutscher Landschaftsarchitekten Bundesgeschäftsstelle, D-10179 Berlin
Rubrik:Bauen    Datum: 09.12.2002
Freiraum schafft Stadtraum
Positionen des Bundes Deutscher LandschaftsArchitekten zum Stadtumbau
"Wenn nun Landschaftsarchitekten nicht warten wollen, bis im Stadtumbauprogramm Ost eine Aufgabe für sie 'ausgegrenzt und zur Gestaltung freigegeben wird', dann sollten sie sich von Anfang an in (...) innovative Prozesse einbinden, wie dies z.B. bei der Werkstatt in Gräfenhainichen der Fall war. Da ist man erst einmal nicht Spezialist für Landschaft, sondern Generalist für neues Denken. (...) Es gibt in diesen integrativen Projekten keine 'vorbestellten' Felder." - Diese These proklamierte Prof. Dr. Karl Ganser, ehemaliger Direktor der IBA Emscher Park und Vorsitzender des DAZ-Fördervereins, auf der Klausurtagung "Stadtumbau" des BDLA am 18. Oktober 2002 in Leipzig. Und sie fand in der Diskussion der Beiräte des BDLA, der Mitglieder des BDLA-Arbeitskreises Städtebauliche Planung und ihrer Gäste Widerhall und Bestätigung.

Die eintägige Debatte mit Referenten aus den Reihen des Verbandes sowie mit Dr. Engelbert Lütke Daldrup, Leipzigs Stadtbaurat, Prof. Arch. Andreas Kipar, Landschaftsarchitekt in Mailand, und dem Bürgermeister von Gräfenhainichen Harry Rußbült konstatierte herausragende Leistungen von Landschaftsarchitekten im Prozess Stadtumbau und führte weiterhin zu der Schlussfolgerung, dass im Stadtumbau gänzlich neue Ideen gefragt sind. Vom Leerstand betroffene oder bedrohte Stadtquartiere müssen durch umfassende Maßnahmen als Wohnstandorte aufgewertet werden. Gleichzeitig sind Visionen für brachfallende Flächen und neu geschaffene Freiräume zu entwickeln, die nicht nur Stadtgestalt und Freiraumnutzung, Naturhaushalt und Nachhaltigkeit, sondern auch die engen finanziellen Rahmenbedingungen vieler Kommunen berücksichtigen. In der Konsequenz: Freiraum schafft Stadtraum. (s. nachfolgende "Positionen des BDLA zum Stadtumbau")

Dabei wurde der Bogen geschlagen zum Bundeswettbewerb "Stadtumbau Ost", dessen Preisgericht empfahl, dass "mit einem Stadtumbau der Zukunft auch die Erarbeitung von Struktur- und Gestaltungskonzepten für den vorhandenen bzw. neu gewonnenen Freiraum einher gehen muss": Dabei bietet das Zusammenwirken der verschiedenen Fachdisziplinen unter zwingender Beteiligung von Landschaftsarchitekten Gewähr, dass die Vielschichtigkeit der Probleme ausreichend abgebildet wird.

Der BDLA plädiert dafür, dass auch nach Abschluss des Bundeswettbewerbs integrierte Stadtentwicklungskonzepte finanziell gefördert werden müssen, um die Kommunen in die Lage zu versetzen, sich als attraktive Wohn- und Gewerbestandort zu entwickeln. Außerdem befürwortet der BDLA, die Steuergesetzgebung stärker auf die Notwendigkeiten des Stadtumbaus abzustellen, indem bspw. die Eigenheimzulage auf Bauen im Bestand beschränkt wird.

Und noch einmal Prof. Karl Ganser: "Wenn nach dem jetzt abgeschlossenen Wettbewerb nicht die generelle Möglichkeit besteht, weitere innovative Prozesse zu fördern, dann war dieser umsonst."


Positionen des BDLA zum Stadtumbau
  1. Freiraum schafft Stadtraum
    Einhergehend mit der Schrumpfung und dem Rückbau vieler Städte, also der Perforierung der Baustruktur, bekommen die Konzeption, Planung und Anlage von struktur- und stadtbildprägenden Freiräumen eine immer größere Bedeutung. Landschaftsarchitekten sind die Fachleute für den Freiraum und daher bereits bei der Erstellung integrierter Stadtentwicklungskonzepte und nicht erst bei deren Umsetzung einzubeziehen.

  2. Stadtumbau ist eine gesamtdeutsche Notwendigkeit
    Zunächst in Ostdeutschland mit rund einer Million leerstehender Wohnungen wird Stadtumbau im weiteren Sinne mittelfristig in ganz Deutschland notwendig sein. Im Fokus der Entwicklung stehen nicht nur Großstädte, sondern auch kleinere Kommunen - vor allem in strukturschwachen Regionen auch im Westen Deutschlands. Der Bundeswettbewerb "Stadtumbau Ost" als Initiale des Prozesses hat dabei gezeigt, dass "mit einem Stadtumbau der Zukunft auch die Erarbeitung von Struktur- und Gestaltungskonzepten für den vorhandenen bzw. neu gewonnenen Freiraum einhergehen muss" (aus den Empfehlungen des Preisgerichts zum Wettbewerb).

  3. Stadtumbau ist interdisziplinär und setzt die Beteiligung von Landschaftsarchitekten voraus
    Nur das Zusammenwirken der verschiedenen Fachdisziplinen auf sämtlichen Planungsebenen bietet Gewähr dafür, dass die Vielschichtigkeit der Probleme ausreichend abgebildet wird. Die Zusammenarbeit zwischen Stadtplanern und Landschaftsarchitekten ist dabei erprobt und hat in der Vergangenheit zu guten Ergebnissen geführt, z.B. bei Flächennutzungsplänen.

  4. Stadtumbau braucht visionäre Freiraumkonzepte
    Die Qualifizierung frei werdender Flächen, die nicht als Ödnis das Bild der Städte prägen dürfen, ist eine der größten Herausforderungen im Stadtumbau. Neue Strategien und Freiraumtypologien sind zu entwickeln, die nicht nur die Stadtgestalt und Freiraumnutzung, den Naturhaushalt und Nachhaltigkeit, sondern auch die engen finanziellen Rahmenbedingungen vieler Kommunen beim Unterhalt zusätzlicher Flächen berücksichtigen.

  5. Stadtumbau muss in Kooperation mit Akteuren und Betroffenen erfolgen
    Erfolg und Akzeptanz des Stadtumbaus hängen davon ab, ob Bürger und Mieter, Wohnungswirtschaft, Kommunen und Verwaltungen mit ihren jeweils unterschiedlichen Interessen und Erwartungen in den Planungsprozess eingebunden werden. Dabei sind Landschaftsarchitekten mit ihren Erfahrungen in der Bürgerbeteiligung als Moderatoren, aber auch als Projektmanager gefragt.

  6. Die schnelle Umsetzung der Projekte zählt
    Die schnelle Umsetzung der Projekte zählt
    Für die Bürger zählen in erster Linie realisierte Vorhaben. Deshalb ist zügig mit der baulichen Umsetzung zu beginnen. Die Realisierung muss fachgerecht - durch die Auslobung von Freiraum- und Landschaftsarchitektur-Wettbewerben - vorbereitet werden. Die Baumaßnahmen müssen zur Förderung des ersten Arbeitsmarktes beitragen.

  7. Stadtumbaukonzepte und Landschaftspläne müssen finanziell gefördert werden
    Kommunen, die von Bevölkerungsrückgang, Wohnungsleerstand und wirtschaftlicher Notlage betroffen sind, haben nur geringe Finanzmittel. Gleichzeitig benötigen gerade diese Städte und Gemeinden qualifizierte Konzepte für die Stadt- und Freiraumentwicklung sowie die Landschaftsplanung, um die Stadt als attraktiven Wohn- und Gewerbestandort zu erhalten bzw. zu entwickeln.

  8. Die Steuergesetzgebung muss auf Belange des Stadtumbaus abgestellt werden
    Stadtflucht, Suburbanisierung und Landschaftsverbrauch dürfen nicht weiter durch steuerliche Instrumente - u.a. durch eine nur nach sozialen Kriterien differenzierte Eigenheimzulage - gefördert werden, während im Umland wertvolle Natur verloren geht. Durch Planungs- und Steuergesetzgebung sollen vor allem die inneren Flächenreserven mobilisiert werden.



Diskussion

  Login



 
 
  Aktuelle News
  RSS-Feed einrichten
Keine Meldung mehr verpassen

30.06.2025
Agrarökologische Praxis Allianz gegründet - Ein wegweisender Schulterschluss für die sozial-ökologische Transformation Stärkung sozial gerechter und ökologisch nachhaltiger Strukturen

"Hohe Wassertemperaturen können ökologisches Gleichgewicht in Gewässern empfindlich stören" Der Rhein hat die Marke von 25 Grad Celsius überschritten

"Kommunen engagieren sich landesweit für Klimaschutz" Zwischenbilanz des Kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) nach einem Jahr: Hundert Projekte bereits umgesetzt

Brisantes Energiewendemonitoring Deutsche Umwelthilfe deckt mit vertraulichem Auftragsdokument geplante Klimaschutz- und Innovationsblockade von Katherina Reiche auf

Nachhaltigkeitslösungen von tec4U-Solutions erhalten TOP 100-Auszeichnung Ranga Yogeshwar würdigt Innovationskraft von tec4U-Solutions im Rahmen des Mittelstands-Summits


Kleidung clever nutzen Neues Themenheft der VERBRAUCHER INITIATIVE


29.06.2025
Klima-Allianz Deutschland warnt Untätigkeit beim Klimaschutz könnte Deutschland 33 Milliarden Euro kosten

27.06.2025
AbL kritisiert Rollback in der Agrarpolitik Langfristige Perspektive für Landwirtschaft, Natur und Tiere braucht mehr als Bürokratieabbau

Ist Völkerrecht noch das Recht der Völker? Macht sich die UNO selbst überflüssig?

Zweifelhafter Handel mit seltensten Tieren unter dem Deckmantel des Artenschutzes Pro Wildlife kritisiert Rolle Deutschlands bei fragwürdigen Deals

26.06.2025
Der Krötennachwuchs ist da Jetzt achtsam sein

50 Jahre CITES: Erfolge und Versäumnisse beim Kampf gegen das Artensterben Forderung nach mutigeren Schritten zum Jubiläum der wichtigsten Artenschutzkonvention

Für eine nachhaltige Zukunft und stabile Märkte AöL plädiert für Erhalt des Naturwiederherstellungsgesetzes

Klimaklage BUND und SFV legen bei Verfassungsbeschwerde nach

Umfrage deckt auf: Bauernhofkatzen oft vernachlässigt Deutscher Tierschutzbund fordert sofortige Maßnahmen gegen das stille Leid auf dem Land

Klimaverhandlungen in Bonn Noch keine gemeinsame Vision für erfolgreiche Weltklimakonferenz

75 Jahre Deutscher Naturschutzring 75 Jahre gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft

Was unserer gefährdeten Demokratie helfen kann Lesenswerte Beiträge und Debatten-Anregungen in der neuen Ausgabe der ÖDP-Zeitschrift "ÖkologiePolitik".


25.06.2025
"Gerne wieder!" Dialog-Aktion "Hof mit Zukunft" auf landwirtschaftlichen Betrieben mit Rekord-Beteiligung

Aufklärungs-App Deutscher Gründerpreis für Schüler:innen geht an das Team "Intima" aus Eschwege