Schon als Ministerpräsident von Bayern hat Stoiber den Umweltschutz in vielen Bereichen stiefmütterlich behandelt. "Die Ausführungen Stoibers, er wolle sich selbst - neben seinen vielen anderen Aufgaben - auch noch um das Thema Umwelt kümmern, klingen daher ökologisch orientierten Bürgerinnen und Bürgern eher wie eine Drohung in den Ohren", so ödp-Bundesvorstandsmitglied Wolf Hagenau (Ansbach). Zu frisch sind die Erfahrungen mit Stoibers "Kompetenz" im Umweltbereich, so in Sachen Main- und Donau-Ausbau, beim Hochwasserschutz und auch mit dem Giftäcker-Skandal in Neuendettelsau nahe Nürnberg. Dabei gäbe es auch in der Union durchaus profilierte Umweltpolitiker, wenn schon kein ödp-Vertreter dieses Amt besetzen kann. "Zu nennen ist hier beispielsweise der Name des Vorsitzenden des Umweltarbeitskreises der CSU: Josef Göppel, Bundestagskandidat im Wahlkreis Ansbach-Weißenburg-Gunzenhausen", so ödp-Generalsekretär Moseler. Als langjähriger Landtagsabgeordneter ist Göppel Ministerpräsident Stoiber seit Jahren wohl bekannt. Doch wie immer in der CDU/CSU werden Persönlichkeiten mit ökologischer Kompetenz eher abgewertet als gefördert. Gerade Konservative fragen sich: Wo bleibt die ökologische Kompetenz, der wichtigste Bereich im angeblichen "Stoiber-Kompetenz-Team"? Daher, so die ödp abschließend, soll Stoiber noch vor dem Kanzlerduell endlich Stellung beziehen.
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