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Soziales u. Gesellschaft   
Hilfe statt Strafe
Jetzt gibt es in Deutschland keine katholische Beratungsstelle mehr, die Frauen in einem Schwangerschaftskonflikt einen Beratungsschein ausstellen könnte. Der Papst hat den einzigen deutschen Bischof, der weiterberaten lassen wollte, zurückgepfiffen. Der mutige Franz Kamphaus von Limburg musste nachgeben. Er hätte freilich auch zurücktreten können. Die Niederlage des Bischofs ist kein Triumph der katholischen Kirche. Kamphaus hat überzeugend nachweisen können, dass durch die früheren katholischen Beratungsstellen mehr Kinder geboren wurden. Aber dem Papst kam es aufs Prinzip an, nicht wirklich auf Menschenleben. Das Dogma ist wieder einmal wichtiger als der konkrete Mensch.

"Hilfe statt Strafe" war das Motto einer Partei übergreifenden Initiative - hauptsächlich von Frauen -, die vor etwa zehn Jahren die Neuformulierung des Paragraphen 218 ermöglichte. Nur die betroffene Frau soll letztlich - nach Beratung - entscheiden, ob sie Ja sagen kann zu ihrem Kind. Nicht Strafe, nur Hilfe kann eine Frau zu einem Ja zu ihrem Kind motivieren.

Immer häufiger werden heute Abtreibungen damit begründet, dass das Kind behindert sein könnte. Auch hier gilt: Allein Hilfe kann helfen. Aber Eltern mit behinderten Kindern werden meist allein gelassen: Es fehlt noch immer an ausreichenden Heimplätzen für behinderte Kinder. Im Gesundheitswesen sparen, heißt auch: Bei Behinderten und ihrer Betreuung und Ausbildung sparen.

Hinzu kam das Urteil des Bundesgerichtshofs über das "Kind als Schadensfall". Ein Arzt muss Unterhalt bezahlen, weil er den Eltern die erkennbare Behinderung nicht mitteilte. Das wird die heute schon gängige Praxis: "Im Zweifel für die Abtreibung" noch zusätzlich verstärken.

Je mehr Hilfen angeboten werden, desto weniger Abtreibungen wird es geben. Das gilt für Behinderte und für nichtbehinderte Kinder.

 
Quelle: Dr. Franz Alt Journalist, D-76530 Baden-Baden
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