Strom hat keine Farbe, aber eine Herkunft. Der Verbraucher hat ein Recht zu erfahren, wie der Strom erzeugt wurde, den sie verbrauchen. Nur so kann er mit der Geldbörse auch Einfluss auf die Stromerzeugung nehmen. Während Anbieter von umweltfreundlich erzeugtem Strom angeben, wo und wie sie ihn erzeugen, ist bei den großen Verbundunternehmen diese Information seit Jahren rückläufig. Wer gibt schon gerne preis, dass sein Strom aus Atomkraft oder durch Verbrennung von Kohle gewonnen wird? Gerade diese Informationen sind aber wichtig, damit die Verbraucher auf dieser Grundlage eine Kaufentscheidung treffen können. Die Bundesregierung macht in Europa Druck, die verpflichtende Einführung einer Stromkennzeichnung für alle Stromverkäufer einzuführen. Stromversorger haben in Zukunft die Pflicht, Angaben über den prozentualen Anteil der einzelnen Primärenergieträger und die damit verbundenen Umweltbelastung machen. Dazu gehört die Emission von Treibhausgasen, Schwefeldioxid und Stickoxyden und Atommüll. Auch Stromimporte aus Nicht-EU-Ländern sollen der Stromkennzeichnung unterliegen. Die wichtigsten Informationen werden dann auf der Stromrechnung jedes Einzelkunden auftauchen. Die Stromkennzeichnung ist auch eine Voraussetzung, damit wir - wie beschlossen - ab 1. Januar 2003 die erneuerbaren Energien von der Ökosteuer befreien können. Sollte es in der EU zu keiner gemeinsamen Lösung kommen, wird Deutschland mit einer nationalen Gesetzesinitiative Vorreiter sein.
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