![]() Mehr Mitglieder, allerdings etwas weniger Geld, so lässt sich das Jahresergebnis der Umweltstiftung WWF zusammenfassen. Aus dem heute vorgestellten Jahresbericht geht hervor, dass die Naturschützer 2001 knapp 20 Millionen Euro eingenommen haben. Das sind gut drei Millionen weniger als im Jahr zuvor, in dem Sondereinnahmen durch die EXPO zu Buche schlugen. Die Gelder stammen überwiegend von privaten Förderern. Hinzu kamen Erbschaften, Lizenzeinnahmen, Firmenspenden sowie die Erträge aus dem Stiftungsvermögen. Die Turbulenzen auf den Finanzmärkten, der Schock auf die Anschläge am 11. September und die Euroumstellung sind die Gründe, warum der Panda den Gürtel im vergangenen Jahr enger schnallen musste. Erfreulich war aus Sicht der Naturschutzorganisation, dass sie bei der Zahl ihrer Förderer um drei Prozent auf jetzt 243.000 Unterstützer erneut zulegen konnte. Der WWF kündigte an, beim Fundraising neue Wege zu beschreiten. Die aktuelle Zusammenarbeit mit der Brauerei Krombacher zum Schutz des Regenwaldes sei ein Beispiel dafür, dass ungewöhnliche Allianzen im Naturschutz zum Erfolg führen.Die wachsende Unterstützung wertet der Präsident des WWF, Carl-Albrecht von Treuenfels, als "ermutigendes Signal". Allen Unkenrufen zum Trotz sei von Umweltmüdigkeit nichts zu spüren. Er verwies dabei auf die Kampagne zur Rettung des Schweinswals. Der WWF hatte im August 2001 die Kampagne gestartet, die nicht nur auf politischer Ebene erfolgreich war. Sie hat zudem viele Menschen mobilisiert. Insgesamt beteiligten sich fast 200.000 Menschen an einer bundesweiten Unterschriftensammlung, an E-Mail-Aktionen und an einer Malaktion für Kinder zur Rettung der kleinen Wale. Die Kampagne zeigte Wirkung: Die Umweltminister der Nordseeanrainerstaaten beschlossen auf der Internationalen Nordseeschutzkonferenz, dass die Schweinswalbeifänge in der Nordsee auf ein Viertel der derzeitigen Beifangrate reduziert werden müssen. Außerdem wurde ein Rettungsplan auf den Weg gebracht, damit die Fischereimethoden so geändert werden, dass keine Meeressäuger mehr in Fischernetzen ertrinken müssen. Das Problem der Überfischung war einer der Arbeitsschwerpunkte des WWF Deutschland im vergangenen Jahr. Insgesamt war die Organisation 2001 in 28 internationalen und 51 nationalen Projekten aktiv. Das Spektrum reichte von der Umweltbildung in Madagaskar bis zum Naturschutz in der Uckermark oder an der Donau.
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