![]() Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Dakar stellten der WWF und der renommierte Fischereiexperte Dr. Daniel Pauly fest, dass in den vergangenen 20 Jahren die Grundfischbestände in den Gewässern Westafrikas um die Hälfte zurückgegangen sind. "Obwohl sich die Fischereiaktivitäten entlang der Küste Nordwestafrikas verdreifacht haben, stagnieren die Fänge seit den 70er Jahren bei etwa zwei Millionen Tonnen", sagte Dr. Pauly. "Unsere Untersuchungen zeigen, dass bei ständig steigendem Fischereiaufwand die Größe der Grundfischbestände seit den 50er Jahren auf ein Viertel geschrumpft ist. Dieser Trend ist entlang der gesamten westafrikanischen Küste bis nach Namibia zu beobachten." Hauptverantwortlich für die Überfischung sind die Flotten der EU, Russlands und einiger Länder Asiens. Die EU hat sich den Zugang zu der Gewässern Westafrikas erworben, da die meisten Fischbestände in den europäischen Gewässern überfischt sind. Jetzt sind die Bestände vor Westafrika genauso überfischt wie beispielsweise der Nord-Atlantik. "Der Zusammenbruch der Fischbestände hat in Westafrika noch viel gravierendere Auswirkungen auf die Bevölkerung als die Überfischung in Europa. Die Fischerei ist nicht nachhaltig und gefährdet die Nahrungsversorgung der Bevölkerung in den westafrikanischen Ländern, die auf Fisch angewiesen sind", kritisierte Christian von Dorrien vom WWF. Die Reform der EU-Fischereipolitik bietet eine gute Gelegenheit, die Ausbeutung der westafrikanischen Gewässer zu stoppen. Deshalb muss nach Auffassung des WWF der Zugang der EU-Flotten zu den Gewässern Westafrikas im Rahmen der Fischereireform neu geregelt werden. Gleichzeitig muss die Flottengröße der EU reduziert werden, damit weniger europäische Schiffe in den Gewässern anderer Länder fischen müssen. Zudem müssen die afrikanischen Staaten ihre Fischbestände besser vor Ausbeutung schützen.
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