Die von der EU vorgelegte Verordnung für eine freiwillige Beteiligung von Unternehmen und Organisationen an einem Umweltmanagement und -betriebsprüfungssystem (EMAS II) schreibt vor, dass die jeweiligen beteiligten Organisationen für eine tatsächliche Einhaltung von Umweltschutzvorschriften sorgen und sich darüber hinaus zu einer kontinuierlichen Verbesserung ihrer Umweltleistungen verpflichten müssen. Hierzu zählen beim Agrarsektor die Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln und Dünger, die Verringerung von Abfallaufkommen, des Energie- und Wasserverbrauches, der Bodenerusion und die Erhaltung und Schaffung von Biotopen wie Hecken, Feldgehölzen und Tümpeln. Ein fachlich hoch qualifizierter externer und unabhängiger Umweltgutachter überprüft die Einhaltung von Umweltgesetzen und anderer Vorschriften und soll die abschließende für die Öffentlichkeit bestimmte Umwelterklärung des landwirtschaftlichen Betriebes nur dann validieren, wenn er sich von der Einhaltung der Umweltrechtsvorschriften durch den Betrieb überzeugt hat. Der Umweltgutachter muss sich auch davon überzeugen, dass der landwirtschaftliche Betrieb in der Umwelterklärung alle bedeutenden Umweltaspekte darstellt. Das Öko-Audit hilft den landwirtschaftlichen Betrieben aber auch dabei, neue Leistungen im nicht agrarischen Sektor zu entwickeln, wie erneuerbare Energien (Biomasse, Biogas) und nachhaltige Tourismusangebote. Das im Buchhandel bei der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft erhältliche Buch zum Agrar-Öko-Audit bietet einen umfassenden Überblick zur Theorie und Praxis und zu den Perspektiven einer umfassenden Prozesskontrolle in der Agrarwirtschaft. Für die Leser in den anderen Mitgliedstaaten der EU gibt es eine Zusammenfassung in Englisch und Französisch. Das Buch basiert auf den Ergebnissen eines Workshops, den der DNR mit Unterstützung des Bundesumweltministeriums am 21. Januar 2002 in Erfurt durchgeführt hat. Ausführlich dargestellt wird das von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft entwickelte "Umweltsicherungssystem Landwirtschaft", das beim Agrar-Öko-Audit eingesetzt werden kann. Weitere Informationen: Helmut Röscheisen, DNR-Generalsekretär, Mobil: 0160/97 209 108
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