Inzwischen wissen wir: Bio ist noch lange nicht Öko! Eine der Grundregeln im Ökolandbau heißt: 97 Prozent des Futters für die Tiere muss vom eigenen Acker kommen. Diese zwingende Vorschrift wird offensichtlich sträflich außer Acht gelassen. Sonst wäre nicht in so vielen Biohöfen so viel Fremdfutter aufgetaucht wie es der Nitrofen-Skandal deutlich machte. Die Bauern mögen zwar biologisch wirtschaften, aber ökologisch ist es nicht, wenn das Futter von überall her über weite Strecken kommt! Und ökologisch ist es auch nicht, wenn Landwirte zwar nach den Regeln der Bioverbände wirtschaften, aber ihre Energie über Gas und Öl aus Sibirien und Arabien beziehen. Bio-Landwirte arbeiten nur dann auch ökologisch, wenn sie auch Energiewirte sind: Über Biogasanlagen, Biomasse-Heizungen, eigene Wind- oder Wasserkrafträder oder Solaranlagen. Die Marke "Bio" kann aber ohne "Öko" ihre emotionalen Versprechen von der Kreislaufwirtschaft nicht einlöse das Erneuerbare Energiengesetz sorgt dafür, dass auch Landwirte ihre alternative, erneuerbare Energie wirtschaftlich betreiben können. Ausreden gibt es nicht mehr. In der Regel wirtschaften Biobauern ökologischer, energie- und umweltschonender und vor allem bodenschonender als ihre konventionellen Kollegen. Öko-Heilige sind sie deshalb aber nicht. Auch Teilzeit-Heiligkeit ist ja ein Fortschritt.
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