Erst vor einigen Wochen haben Biologen der Universität von Californien Alarm geschlagen. Sie hatten herausgefunden, dass selbst in abgelegenen Tälern Südmexikos alte Maissorten mit dem Erbgut von gentechnisch verändertem Industriemais kontaminiert waren. Damit wurde nach Auffassung des DNR erneut bestätigt, dass Eingriffe ins Erbgut durch Auskreuzungen sich auf andere Pflanzen ausbreiten und unabsehbare Schäden anrichten können. Die Vielfalt der Nahrungspflanzen drohe durch eingeschleppte Gene verloren zu gehen. Die Gentechnikindustrie, die einen Großteil des Saatguthandels kontrolliert, versucht derzeit in Brüssel einen Richtlinien-Vorschlag der EU-Kommission in der politischen Arena durchzudrücken. Danach sollen zukünftig sogenannte zufällige und technisch unvermeidbare Verunreinigungen des Saatgutes durch gentechnisch veränderte Organismen (GVOS) bei Mais, Raps, Kartoffeln, Rüben und Tomaten ohne weitere Kennzeichnung möglich sein. Vorausgesetzt, das Saatgut enthält nicht mehr als 0,3 bis 0,7 % je nach Sorte GVOS. Damit würden 30 bis 70 Quadratmeter transgene Pflanzen je ha in Kauf genommen. Eine gentechnikfreie Produktion in der Landwirtschaft ist dann nicht mehr möglich, warnte der DNR. Zusammen mit der Zukunftsstiftung Landwirtschaft und Greenpeace hat der DNR eine Petition "Reinheitsgebot für Saatgut" in Europa gestartet, die bereits von zahlreichen Organisationen unterstützt wird. Weitere Informationen: Helmut Röscheisen, DNR-Generalsekretär, Am Michaelshof 8-10, 53177 Bonn, Tel. 0228/35 90 05 / Fax: 0228/35 90 96, Handy: 0160 97 209 108
Artikel drucken Fenster schließen |